Artikelfoto HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy informiert über die Strukturen der HAWK. Foto HAWK

24 neue Professor*innen an der HAWK

Neuberufenenprogramm schafft neue Vernetzung

19 neue Professor*innen folgten der Einladung nach Hildesheim, um „ihre“ Hochschule näher kennen zu lernen. „Aller Anfang ist schwer…“, heißt es und damit das an der HAWK tatkräftig widerlegt wird, hat die Hochschule bereits 2015 das Neuberufenenprogramm ins Leben gerufen. Es findet alle 2 Jahre für die Jahrgänge statt, die das Bundesland Niedersachsen bis dahin neu an die HAWK berufen hat. „Wir möchten, dass sich unsere Hochschule gut, interdisziplinär und standortübergreifend untereinander vernetzt und das ganze Potenzial unserer Inhouse-Expertise zur Wirkung kommt. Gerade beim Start an der HAWK ist es wichtig, unsere ganze Bandbreite und Vielfalt zu kennen, um die Weichen früh stellen zu können“, sagte Präsident Dr. Marc Hudy zu Beginn des umfangreichen 2-Tages-Programmes in Hildesheim. Als Beispiel einer guten Vernetzung nannte er das gemeinsame Projekt von Prof. Dr. Nicolas Klein aus dem Lehrbereich Energie-, Umwelt- und Wirtschaftsrecht an der Fakultät Ressourcenmanagement und Prof. Matthias Ries aus dem Produktdesign der Fakultät Gestaltung. Beide hatten in diesem Jahr gemeinsam die „Demokratie-Waage“ für die MS Wissenschaft konzipiert und umgesetzt, nachdem sie den Ruf an die HAWK erhielten und sich bei „ihrem“ Neuberufenenprogramm kennenlernten. „Dieses Treffen soll den Samen für eine gemeinsame Zusammenarbeit für die Weiterentwicklung der Hochschule legen“, so Hudy. 

Der Präsident erläuterte die Zusammenarbeit der HAWK mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen (MWK), der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen (LHK) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Ferner berichtete er über seine Aufgabe als stellvertretender Vorsitzender der LHK. Weitere Schwerpunktthemen umfassten unter anderem das Hochschulmanagement, Studium und Lehre und den Weg zum Forschungseinstieg durch die Präsidiumsmitglieder Dr. Anne Faber, Prof. Katja Scholz-Bürig und Prof. Dr. Wolfgang Viöl. Dabei unterstützten sie Dr. Markus Kieselhorst, Dr. Lars Ten Bosch sowie Dr. Kerstin Böhm und Ann-Kathrin Pohl. 

Zu Beginn ging es vor allem um das gegenseitige Kennenlernen. Der Beamer stand dabei für den Geburtsort Hildesheim Pate. Die Neuberufenen ordneten sich dazu passend mit ihren Geburtsorten im Saal des Novotel ein. Schwierig wurde es hier allerdings bei den Geburtsländern Indien und Syrien, dafür wurde die Karte dann einfach skaliert. In den Zweierpaarungen für eine gemeinsame Vorstellungsrunde konnten die Teilnehmenden schon erste Zukunftsprojekte  besprechen und entwickeln: „Wir haben einen Arbeitsauftrag“, sagte Dr. Lena Kaiser, Professorin für Kindheitspädagogik mit dem Schwerpunkt Didaktik in der Bildungsarbeit an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit in Hildes-heim, als sie ihren Gesprächspartner Peter-Karsten Schultz, Professor für Gebäudelehre und Entwerfen, vorstellte. Der neuberufene Professor an der HAWK-Fakultät Bauen und Er-halten möchte den Fakultätsnamen auch gerne in der Bau-branche in die Tat umgesetzt sehen: „20 Prozent neu bauen, 80 Prozent erhalten“, so sein Wunsch. „Uns verbindet das Kreieren von Räumen, Entwerfen und Gestalten“, sagte Lena Kaiser. Sie folgte aus Emden dem Ruf nach Hildesheim auf-grund der guten Bedingungen der Hochschule in der Kindheitspädagogik. „Die vielseitigen Werkstätten bieten einen guten Gestaltungsrahmen, den ich gerne mit weiterentwickeln möchte.“ Dazu möchte sie jetzt auch auf die Expertise ihres neuen Kollegen Peter-Karsten Schultz aus dem Nachbargebäude zurückgreifen. 

Über die geographische Nähe ihrer Geburtsorte haben sich auch Dr. Konstantin Haensch, Professor im Bereich Wissenschaft und Theorie an der Fakultät Gestaltung, und Franziska Junge, Professorin im Kompetenzfeld Grafikdesign mit Schwerpunkt Illustration, ebenfalls an der Fakultät Gestaltung gefunden. Jetzt liegt ihr Wirkungsfeld gemeinsam auf dem Campus Weinberg. Franziska Junge ist begeistert von den Werkstätten der Hochschule, der Ausstattung und dem kollegialen Klima an der Fakultät Gestaltung. Konstatin Haensch freut sich über die gute Mischung aus Wirtschaft, Gründung und Wissenschaft in seiner neuen Stelle. 

Auch Sabine Cole, Professorin im Kompetenzfeld Advertising Design der Fakultät Gestaltung, hat ihren Gesprächs-partner Dr. Frank Braatz, Professor für medizinische Orthobionik an der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit, über die Geburtsortsnähe gefunden. In ihrem Gespräch zeigte sich wieder einmal die Bandbreite der Hochschule, während Dr. Seda Rass-Turgut, Professorin für Diversität und Soziale Arbeit am Standort Holzminden, schnelle Anknüpfungspunkte zur Fachexpertise ihres Kollegen Dr. Sven Stadtmüller, Professor für gesundheitsbezogene empirische Sozialforschung in der Sozialen Arbeit am Standort Göttingen, fand. 

Die Neuberufenen der HAWK vertieften ihr Kennenlernen beim Grillabend in der Schmiede der Fakultät Gestaltung, nach der ausführlichen Führung durch Prof. Dr. Sabine Foraita. Die Dekanin stellte neben den gut ausgestatteten Werk-stätten auch verschiedene Themen der Fakultät vor: An der Fakultät besichtigte sie mit der Gruppe auch die „Startrampe“ von HAWKI. HAWKI ist die im Interaction Design Lab entwickelte und einfach zu bedienende KI-Bedienoberfläche, die den datenschutzkonformen und didaktisch unterstützten Zugriff auf KI-Modelle wie ChatGPT möglich macht und damit Studierende, Lehrende und die Verwaltung gleichermaßen in Lehre und Forschung unterstützt. Mittlerweile kommt HAWKI an rund 50 Hochschulen in Deutschland zum Einsatz. 

Der 2. Tag begann sehr sportlich per interaktiver Netzwerksession, eine Art themenbezogenes Speeddating, bei dem sich die Neuberufenen mit wechselnden Gesprächspartner*innen zu konkreten Fragen lebhaft austauschten. Das Präsidium sammelte die Antworten, die Dr. Marc Hudy humorvoll dem Plenum vortrug. Danach stellten die 4 Präsidiumsmitglieder mit Hilfe der Workshop-Methode „Worldcafé“ ihren Wirkungsbereich anhand des Organigramms vor und starteten so mit den Neuberufenen einen konstruktiven Austausch über deren spezifische Bedürfnisse. Die ortsansässigen Fakultäten Bauen und Erhalten sowie Soziale Arbeit und Gesundheit bereicherten das Programm am 2. Tag mit Präsentationen und Führungen durch ihre Wirkungsstätten. 

So stellte Prof. Dr.-Ing. Till Böttger die Fakultät Bauen und Erhalten vor und zeigte mit Hilfe eines Quartiermodells der Marienstraße in Hannover, wie interdisziplinäre Projekte mit der Fakultät funktionieren können, nämlich durch eine Bedarfsformulierung und direkte Anfragen durch Kolleg*innen: „Gerne bieten wir gemeinsam eine Problemlösung!“. 

Anschließend besuchte die Gruppe die Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit im Brühl 20. Dort informierte Prof. Dr. Sabine Dahm, Dekanin der Fakultät, zusammen mit zahlreichen Kolleg*innen anhand einer Posterausstellung zu laufenden Forschungsprojekten über ihre Fakultät. Schnell zeigten sich dabei interdisziplinäre Bezüge zu den Themen der Neuberufenen. Diesen Eindruck untermauerte die Besichtigung der Kindertagesstätte „Campus-Kinder“ auf dem Campusgelände Renatastraße, fachlich begleitet durch Prof. Dr. Tim Rohrmann und Prof. Dr. Ruth Jäger-Jürgens. 

Cornelia Roser, die das Programm federführend koordinierte, fasst zusammen: „Es waren 2 wichtige Tage für die letzt- und diesjährigen Neuberufenen und für die HAWK. Ich freue mich, dass das Angebot so gut angenommen wird und jetzt Früchte tragen kann. Mein Dank geht an alle Mitwirkenden!“ Das Programm organisierten Ann-Kathrin Pohl und Nicole Hildebrandt vom Präsidialbüro, sowie Birgit Wittenberg und Cornelia Roser von der Servicestelle für Qualität in der Lehre, unter Mithilfe der Dekanate des Standorts Hildesheim.