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Artikelfoto Hartwig

Cheltenhampark zukunftsfähig machen

3 Millionen Euro aus Bundesmitteln / Befragung der Göttinger / Wettbewerb unter 15 Büros

Die Bundesregierung greift Göttingen im Rahmen der Sanierung des Cheltenhamparks mit drei Millionen Euro unter die Arme. Göttingens damaliger Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler freute sich über die Förderzusage aus Berlin und sagte: „Der Cheltenhampark ist in die Jahre gekommen. Es fehlt an klaren Strukturen, die verschiedenen Interessen der Nutzerinnen und Nutzer bergen zahlreiche Konflikte. Mit der Förderzusage durch den Bund haben wir nun die Chance, den Cheltenhampark wieder zu einem attraktiven Erholungsgebiet zu machen.“ Zur Finanzierung des städtischen Eigenanteils hat der Rat der Stadt 430.000 Euro bereitgestellt.

Bereits in 2022 könnten der Naturspielplatz, der Schwänchenteich und der Wallschluss zum Albanikirchhof bis Theaterplatz saniert werden. In 2023 würden der Albanifriedhof und der Stadthallengarten folgen, um schließlich den Rosengarten zu einem Multifunktionsplatz umzugestalten.

Biodiversität und soziales Miteinander

Bislang bewegte sich alles im Rahmen einer Zusage. Anfang Dezember 2021 dann die definitive Mitteilung der Stadt, der Förderbescheid aus Berlin aus dem Bundesprogramm zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ sei eingetroffen. 
Die damalige Baudezernentin Claudia Baumgartner freute sich, „den in die Jahre gekommenen“ Cheltenhampark als einen „beliebten Alltagsort“ aufwerten und zukunftsfähig machen zu können. Die Förderung sieht vor, dass die Maßnahmen bis Ende 2024 umgesetzt sein müssen. Deshalb sei, so Baumgartner weiter, das Arbeitspensum zur Umsetzung bei enger Zeitschiene hoch.

Das Gesamtkonzept zur Aufwertung und Gestaltung des Parks sieht neben der Verbesserung der Wasserqualität des Teichs Räume für Jung und Alt sowie „geeignete Aufenthaltsorte für Jugendliche“ vor. Auch soll der asphaltierte Radweg rückgebaut und durch eine wassergebundene Wegedecke ersetzt werden. Zusätzlich wird die Umgestaltung eines Teiles des Parkplatzes am Rosengarten ins Auge gefasst. Und was bleibt erhalten? Prägende Elemente wie der Teich, das Rohns’sche Badehaus, die Grabmäler sowie der Baumbestand.

Spielraum bei Neugestaltung

Der Cheltenhampark wird grundüberholt. Für dieses Vorhaben hatte die Stadtverwaltung im März eine entsprechende Plattform freigeschaltet, auf der Anregungen gepostet werden konnten. Denn: Es besteht Spielraum bei der Neugestaltung. Die Rückmeldungen fließen in die Aufgabenstellung für den Wettbewerb unter 15 Landschaftsarchitektur-Büros ein. 851 digital ausgefüllte und 150 per Post eingesandte Fragebögen flossen in die Auswertung. Am 26. April wurde das Ergebnis der Befragung im Umweltausschuss vorgestellt.

Gesamtcharakter beibehalten, 
wildes Blühen zugelassen

„Es gibt eine hohe Resonanz für den Park. Der Gesamtcharakter soll sich nicht verändern“, stellte Gudrun Friedrich-Braun, Leiterin des Fachbereichs Stadtgrün, das Ergebnis vor. Für die Hälfte Teilnehmer haben die Natürlichkeit, die Begrünung sowie der Klimaschutz bei der Umgestaltung einen hohen Stellenwert. Zudem wünscht sich die Mehrheit, den wertvollen Baumbestand im Park zu erhalten. Friedrich-Braun: „Aber auch wildes Blühen soll in einigen Bereichen zugelassen werden.“ Weiter seien Angebote für alle Generationen sowie Spielangebote gewünscht. Der Teich wird als zentraler Punkt gesehen, der attraktiver und nachhaltiger gestaltet werden soll. 

Die Äußerungen der Göttinger sollen Eingang in die Auslobung finden. Die 15 Büros erfahren so, was den Menschen in der Stadt wichtig ist und haben die Möglichkeit, Wünsche und Anregungen bei ihren Entwürfen zu berücksichtigen.