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Duderstadt als Ferienziel – lohnt sich das?

Wer als Gastgeber und FeWo-Vermieter in guten Service investiert, erzielt auch eine höhere Auslastung

Beim Ranking der beliebtesten Städtereisen in Deutschland taucht Duderstadt zwar (noch) nicht unter den Top 10 zwischen Hamburg und Garmisch auf. Dennoch sind die Zahlen der Übernachtungen nach Corona wieder deutlich im Aufwärtstrend. Doch wer kommt eigentlich nach Duderstadt und was wird dem Reisenden dann geboten? Sind die Duderstädter gute Gastgeber?

 

Eine Zentrale mit Überblick ist die Gästeinformation im historischen Rathaus. Hier liegt auch das Büro von Sophie Kahlmeyer, Fachdienstleitung Tourismus. „Nicht erst seit Corona liegt Wander- und Fahrradtourismus in Deutschland immer mehr im Trend. Das bemerken wir auch in der Gästeinformation. Wenn Reisende zu uns kommen, um sich spontan nach Adressen für Übernachtungsmöglichkeiten zu erkundigen, telefonieren wir in unserem Netzwerk, bis wir etwas Passendes gefunden haben“, sagt die Tourismusbeauftragte. Aktivurlauber suchten öfter nach Ferienwohnungen, wo man z.B. auch das Fahrrad unterstellen oder die Kleidung waschen und trocknen könnte, Kurzurlauber eher nach Hotelzimmern. Dazu kämen Gäste und Patienten von Ottobock, die u.a. Wert auf Barrierefreiheit legten.

Was Online-Buchungsportale längst bieten, nämlich einen kleinen fotografischen Einblick in die Unterkunft, muss in der Gästeinformation anders vermittelt werden. Die Vernetzung mit Gastgebern spielt ebenso eine Rolle wie Vertrauen. „Wir müssen schon wissen, wie die Unterkünfte aussehen. Den Gästen ist vor allem Sauberkeit wichtig, aber auch die Ausstattung darf nicht zu alt und abgewohnt sein. Eine angenehme Wohn-Atmosphäre wird bevorzugt, und eine immer größere Rolle spielt eine gute Internetverbindung“, nennt Sophie Kahlmeyer einige Standards, die erwartet werden. Die wohl wichtigste Voraussetzung für einen Gastgeber sei allerdings die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit.
Zuverlässiger als ein paar Fotos im Online-Portal, wo Hygienemängel, dünne Wände oder tropfende Wasserhähne nicht wahrgenommen werden können, sind Zertifikate, die bestimmte Qualitätsstandards auszeichnen. Der Deutsche Tourismusverband stellt unter dem Titel „Sterneferien“ Klassifizierungskriterien für Ferienunterkünfte zusammen. Dazu zählen z. B. eine funktionierende Heizung, eine Küchenzeile oder die Grundausstattung im Bad inklusive Haartrockner und Seife.

Weitere Zertifizierungen gibt es für Gastgeber, die besonderen Service für Radfahrer bieten: Bei „bett + bike“ vom ADFC gehören auch Abstellmöglichkeiten, Trockenräume, Fahrradreparatursets oder zur Verfügung gestelltes Kartenmaterial zu den Grundkriterien. Das Zertifikat vom Deutschen Wanderverband „Wanderbares Deutschland“ erhalten Gastgeber, die z.B. in der Nähe eines markierten Wanderwegnetzes liegen, Lunchpakete zum Mitnehmen, einen Gepäckservice und weitere Leistungen für eine wandernde Zielgruppe anbieten. Im Eichsfeld ist der HVE Eichsfeld Touristik e.V. für die Überprüfung und Erteilung dieser Zertifikate zuständig. In enger Kommunikation mit dem HVE und nach einer entsprechenden Schulung erteilt auch Janine Ley von der Duderstädter Gästeinformation Sterneferien-Qualitätsauszeichnungen für Duderstadt und die zugehörigen Dörfer.

Von den rund 40 Ferienwohnungen in und um Duderstadt sind acht zertifiziert. „Die Auslastung bei qualitativ hochwertigen Unterkünften ist auch entsprechend hoch“, sagt Sophie Kahlmeyer. Um als Gastgeber ein Zertifikat zu erhalten, sind nicht nur bestimmte Standards erforderlich, sondern es werden auch Gebühren fällig. Dafür gibt es aber Marketingvorteile, denn mit dem Zertifikat darf geworben werden und es gibt Einträge auf bekannten Online-Portalen. Da die Standards für entsprechende Zertifikate deutschlandweit einheitlich sind, können auch die Gäste besser einschätzen, was sie in der Unterkunft erwartet.
Für Gastgeber empfiehlt die Tourismus-Expertin, sich den modernen Ansprüchen anzupassen, um eine gute Auslastung zu erzielen. Dazu gehöre auch eine aktuelle und gepflegte Webseite, wo zumindest ein erster Eindruck und die Kontaktdaten zu finden sind. Einige Duderstädter Gastgeber seien bereits sehr gut aufgestellt und auch bei großen Booking-Portalen vertreten. „Wir helfen und beraten gern Menschen in der Region, die Ferienunterkünfte anbieten möchten. Die Nachfrage wird sicherlich weiter zunehmen“, schätzt Sophie Kahlmeyer die Entwicklung ein.