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Artikelfoto (V.li.) Oberodes Ortsbürgermeister Carsten Henkel mit dem neuen Ortsheimatpfleger Karl Heinz Held und Axel Grünewald, allgemeiner Stellvertreter des Hann. Mündener Bürgermeisters.

Neue Ortsheimatpfleger in Oberode und Gimte

Karl Heinz Held und Rainer Barwing wollen Kulturgüter an Werra und Weser ehrenamtlich erhalten

Pressemitteilung der Stadt Hann. Münden (Mathias Simon): 

In Hann. Münden erleben Ortheimatpflegerinnen und Heimatpfleger derzeit eine kleine Renaissance. Nachdem das ehrenamtliche Arbeit in einigen Ortsteilen mangels Bereitschaft zum Erliegen kam, konnte Bürgermeister Tobias Dannenberg seit Beginn des Jahres in Gimte und Oberode jeweils einen neuen Heimatpfleger bestellen. Insgesamt acht Heimatpflegerinnen und Heimatpfleger zählt die Dreiflüssestadt aktuell. Die Bestellung zur Ortsheimatpflegerinnen und Ortsheimatpfleger erfolgt grundsätzlich für eine Amtszeit von fünf Jahren, kann aber verlängert werden. Bereits am 26. Januar 2023 wurde Karl Heinz Held durch Axel Grünewald als allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters Tobias Dannenberg zum Ortsheimatpfleger in Oberode bestellt. Als langjähriger Ortsbürgermeister beziehungsweise langjähriges Mitglied des Stadtrates ist der 75-Jährige tief in der Dreiflüssestadt verwurzelt. Über Jahrzehnte hinweg war Karl Heinz Held Schriftführer der Forstgenossenschaft Oberode, weswegen nach ihm sogar eine Eiche in der Gemarkung benannt wurde. Die Treffen der Ortsheimatpfleger besuchte Karl Heinz Held auf Einladung des Landkreises Göttingen auch ohne offizielle  Bestellung, seitdem seine Vorgängerin Daniela Henkel das Amt 2009 aus zeitlichen Gründen 
aufgeben musste. Oberode ist im Werratal als Töpferort bekannt. Seit dem Mittelalter war das Handwerk die prägende Berufsgruppe des Ortes. Heute erinnert die "Brennhütte" mit ihrer historischen Töpferwerkstatt und den ausgestellten Gefäßen, die zwischen 1570 und 1900 hergestellt wurden, an diese Tradition. Das Töpferhandwerk wurde zuletzt vom Töpfer August Müller bis 1920 ausgeübt. Die sogenannte Brennhütte findet sich noch im Ort und wird u.a. bei Veranstaltungen, wie dem Tag des offenen Denkmals, Besucherinnen und Besuchern zugänglich gemacht. Zudem findet man eine entsprechende Ausstellung im Heimatmuseum 
im Dorfgemeinschaftshaus. Aber Karl Heinz Held möchte sich bei seiner ehrenamtlichen Aufgabe in Zukunft nicht nur auf das Töpferhandwerk beschränken: „Ich möchte die Ortschronik weiterführen und geschichtliche Themen, die vor allem das gesellschaftliche Leben betreffen, aufarbeiten“, erklärt der 75-Jährige.
In Gimte wird zum 1. März 2023 ein neuer Ortsheimatspfleger seine Arbeit aufnehmen. Während der Ortsratssitzung in der vergangenen Woche wurde Rainer Barwing im Namen von Bürgermeister Tobias Dannenberg ebenfalls in das Ehrenamtsverhältnis bestellt. Auch diesmal überreichte Axel Grünewald in Vertretung des Bürgermeisters die entsprechende Urkunde. Rainer Barwing ist in Gimte aufgewachsen und pflegt gute Kontakte zu Stadtarchivar Stefan Schäfer. Er habe nach eigener Aussage mehr als eine Nacht über die Empfehlung durch den Ortsrat schlafen müssen, aber sich schlussendlich dazu entschlossen 
ihr nachzukommen, da er sich mit Gimte seit jeher eng verbunden fühle und der Ort ihm sehr am Herzen liege. 
„Ich sehe meine Aufgabe unter anderem darin, die Vergangenheit in eine digitale Form zu bringen und möchte mein Amt so aufstellen, dass die Nachfolge es in einem angemessenen Zustand übernehmen kann“, erklärte der 50-Jährige kurz nach seiner Bestellung und dankte den Ortsratsmitgliedern für das Vertrauen. Neben dem Erhalt von Kulturgut wird er sich der Zukunft der Heimatstube, untergebracht in der Gimter Grundschule, und auch den Vorbereitungen zur 1.055-Jahrfeier des Heimatortes im Jahr 2025 widmen. In neuer Funktion als Ortsheimatpfleger beerbt Rainer Barwing seinen Vorgänger Carl-Christian Sumpf. Gimtes 
Vergangenheit ist geprägt durch die Flößerei, die Fischerei sowie die Holzbearbeitung.

Fotonachweis: Pressestelle der Stadt Hann. Münden