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Artikelfoto Susanne Wesche

Rückblicke und Ausblicke in der Badestadt

Traditioneller Neujahrsempfang in Bad Soooden-Allendorf

Zum ersten Mal seit drei Jahr und zum allerersten Mal im Werratal Kultur- und Kongresszentrum begrüßte Bad Sooden-Allendorfs Bürgermeister Frank Hix am heutigen Sonntag zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, den ortsansässigen Vereinen und Institutionen.

Zu Beginn des Neujahrsempfang spielte eine Formation der Musikschule Werra-Meißner auf, bevor nach den einleitenden Worten von Hix, der Stadtverordnetenvorsteher Mario Ziegler seine Ansprache hielt. Er bedankte sich für die Unterstützung aller Badestädter bei der Aufnahme und Versorgung geflüchteter Menschen aus der Ukraine und bei den Rettungskräften für ihren unermüdlichen Einsatz – vor allem auch in der Silvesternacht. Gleichzeitig verurteilte er den Angriff auf Rettungskräfte, wie in anderen Städten Deutschlands geschehen, mit den Worten: „Wer Retter angreift, ist ein Straftäter und gehört als solcher behandelt.“

Frank Hix ließ im Anschluss die vergangenen drei Jahre Revue passieren: Nach einem hoffnungsvollen Start ins Jahr 2020 habe die Pandemie vieles verändert. Gemeinsam stand man zusammen: es wurden Masken genäht, ein Sorgentelefon eingerichtet, Klappstuhl-Gottesdienste veranstaltet, ein Einkaufsservice etabliert. Der Gemeinschafts-Gedanke half über die ungewohnte Zeit. Im darauffolgenden Jahr wurde genau diese Hilfe wieder vonnöten, als ein Schneechaos die Badestadt abschnitt. Feuerwehr, Rettungskräfte aber auch die heimischen Landwirte, mit deren Hilfe man die Schneemassen aus den Straßen fuhr, sorgten für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur.

Und nur wenige Monate später kam die nächste Schreckensmeldung: Die Ukraine wurde überfallen. „Keiner hat das je für möglich gehalten“, so Hix. Die Badestädter Partnerstadt Krynica-Zdrój im Süden Polens benötigte nach der Aufnahme von mehr als 4.000 Geflüchteten dringend Hilfe. Innerhalb weniger Tage sammelten die Badestädter Spenden – monetäre Zuwendungen und Sachleistungen. Mit einem großen Transport wurden die Sachen über die Grenze gebracht. Auf dem Rückweg nahm man 17 Mütter und Kinder, die sich auf der Flucht befanden, mit nach Bad Sooden-Allendorf. Hier fanden sie innerhalb kürzester Zeit eine Herberge.

Vielseitige Aufgaben liegen nach Ansicht von Hix in den kommenden Wochen vor den Entscheidungsträgern der Badestadt. Hier nannte er exemplarisch den Ausbau der Betreuungsangebote für Kitakinder sowie eine neue Feuerwache.

Der diesjährige Ehrenamtspreis ging an den Angelsportverein Bad Sooden-Allendorf. „Sie üben ihr Hobby vorwiegend im Stillen aus“, betonte Hix „doch im vergangenen Jahr traten sie aktiv in Erscheinung.“ In Folge des Klimawandels wurde der kleine Bruchteich bis in die Bodenschichten erwärmt. Die Auswirkung: Ein massives Fischsterben. In tagelangem, unermüdlichem Einsatz retteten die Mitglieder des Angelsportvereins sowie Helfer des THW und der Feuerwehr einen Teil der Tiere und verhinderte das „Umkippen“ des Wassers. Der Preis wurde gemeinsam mit der VR Bank Werra-Meißner ausgelobt, die 1.000 Euro an den Verein spendeten. Eine weitere Auszeichnung wurde Winfried Donow zuteil, der sich über viele Jahre für das Wohl der Stadt einsetzte. Er war viele Jahre im Schützenverein sowie als Trainer bei der TSG Bad Sooden-Allendorf tätig. Darüber hinaus engagierte er sich von 2003 bis 2018 als Sprecher der Steuerungsgruppe „Lokale Agenda“, aus der verschiedene Formate wie „Sauberhaftes Bad Sooden-Allendorf“, „Tag der offenen Gartenpforte“ und „Das Kulturforum“ entstanden.