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Mehr Pflegekräfte gewinnen

Regierungspräsident Mark Weinmeister, Landrätin Nicole Rathgeber und Horst Kraus, Geschäftsführer Mittelpunkt Personal GmbH (v.l.n.r.) unterzeichnen die gemeinsame Absichtserklärung zum Projekt zur Anwerbung von Pflegekräften im Ausland.  Foto Regierungspräsidium Kassel
Regierungspräsident Mark Weinmeister, Landrätin Nicole Rathgeber und Horst Kraus, Geschäftsführer Mittelpunkt Personal GmbH (v.l.n.r.) unterzeichnen die gemeinsame Absichtserklärung zum Projekt zur Anwerbung von Pflegekräften im Ausland. Foto Regierungspräsidium Kassel

Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften im Bereich Pflege ist bereits jetzt hoch und wird durch den demographischen Wandel weiter ansteigen. Eine gezielte Anwerbung von Pflegepersonal im Ausland kann helfen, die Fachkräftelücke zu schließen. Hierzu haben das Regierungspräsidium (RP) Kassel und der Werra-Meißner-Kreis am 2. April ein neues Projekt für Innovation im ländlichen Raum NordOstHessens gestartet.

Gemeinsam mit der Agentur „Mittelpunkt Personal“ suchen das RP und der Landkreis nach neuen Wegen, lokale Pflegeeinrichtungen (Krankenhäuser und Pflegeheime usw.) mit Fachkräften aus dem Ausland zusammenzubringen. Hierzu fand am 2. April in Eschwege der Projekt-Kick-Off in Form eines ersten Vernetzungstreffens mit interessierten Einrichtungen aus dem Pflegebereich statt. Im Anschluss an das Treffen in der Kreisverwaltung haben Regierungspräsident Mark Weinmeister, Landrätin Nicole Rathgeber und Horst Kraus, Geschäftsführer von „Mittelpunkt Personal“, eine Absichtserklärung unterzeichnet. Das Fachkräfteprojekt ist zunächst für eine Laufzeit von einem Jahr angesetzt.

 Regierungspräsident Mark Weinmeister: „Zu einer lebenswerten Region, in der Menschen sich wohlfühlen, gehört auch eine intakte und leistungsfähige Pflegelandschaft. In NordOstHessen legen sich Pflegedienstleister bereits heute ins Zeug im Wettbewerb um motivierte und qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland. Diese Anstrengungen sind gut und wichtig. Auch wir als öffentliche Verwaltung wollen unseren Teil dazu beitragen und im Rahmen unserer Kompetenzen die Personalakquise unterstützen. Dabei geht es etwa um das Identifizieren von Engstellen im bürokratischen Prozess oder um regionalplanerische Fragen – von der Wohnraumsituation bis hin zu schnellem Internet. Ich freue mich, dass wir jetzt zusammen mit dem Werra-Meißner-Kreis in ein Pilotprojekt starten, in dem wir hoffentlich positive Erkenntnisse für die gesamte Region sammeln können.“

Landrätin Nicole Rathgeber: „Eine gute Pflegeversorgung ist ein zentraler Baustein für die Lebensqualität in unserer Region. Mit diesem Pilotprojekt setzen wir ein wichtiges Zeichen: Wir gehen neue Wege, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Eine leistungsfähige Pflegelandschaft braucht engagierte Menschen – unabhängig davon, woher sie kommen. Indem wir aktiv internationale Fachkräfte einbinden und ihnen gute Rahmenbedingungen bieten, schaffen wir eine Win-Win-Situation: für die Pflegeeinrichtungen, für die Fachkräfte und vor allem für die Menschen unserer Region, die auf eine verlässliche und qualitätsvolle Pflege angewiesen sind. Ich bin stolz darauf und freue mich, dass wir gemeinsam dieses wichtige Projekt initiiert haben und dazu beitragen, die Versorgungssicherheit der Pflege in und über den Werra-Meißner-Kreis hinaus zu stärken.“

Horst Kraus: „Der Bedarf an Fachkräften ist unstrittig, überall im Lande spürbar und wird weiter steigen. Aus diesem Grund freue ich mich, gemeinsam mit den Behörden in NordOstHessen, die Herausforderung anzugehen. Durch diese Verbindung wollen wir bürokratische Hürden abbauen und Herausforderungen meistern. Unsere Zusammenarbeit bündelt Fachkompetenzen in verschiedenen Bereichen und ebnet den Weg für eine erfolgreiche Zukunft. Packen wir es an!“

Ziel des Projektes ist, modellhaft Wege und Möglichkeiten für die Region NordOstHessen auszuloten, wie die Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland erfolgreich und nachhaltig gelingen kann. Bausteine, für die Lösungen gefunden werden sollen, sind u.a.:eine wirksame Integration der ausländischen Pflegekräfte in den heimischen Arbeitsmarkt und in die örtliche Gesellschaft;

Einbindung und Vernetzung mit regionalen Einrichtungen, die Bedarf an Pflegekräften haben. Hierunter fallen sowohl Krankenhäuser und Kliniken als auch stationäre Pflegeeinrichtungen; Verbesserung und Intensivierung der Zusammenarbeit mit Bildungsträgern im Ausland, die an der Ausbildung von Pflegekräften beteiligt sind; die Etablierung von standardisierten Wegen zu Fachkräftegewinnung.

Die Projektbeteiligten bilden hierzu eine Arbeitsgruppe unter Federführung des RP Kassel, das das Pflegekräfte-Projekt in das größere Gesamtprojekt „Region NordOstHessen“ einbettet. Neben der regionalen Vernetzung und Kontaktpflege zu Stakeholdern im Pflegebereich, in Politik, Verwaltung und Wirtschaft wird sich die Arbeitsgruppe vor allem den Themen der Subventionierung (Fördermittelakquise), der Ausarbeitung von Vorschlägen für die Anpassung von Verwaltungsverfahren und die Frage der Unterbringung und langfristigen Integration von Pflegekräften in der Region annehmen. Hierzu finden regelmäßige Sitzungen unter den Beteiligten statt. Nach einem Jahr sollen die Ergebnisse evaluiert und über die Fortführung und ggf. Erweiterung des Projekts auf die Gesamtregion NordOstHessen diskutiert werden.