Werbung
Artikelfoto Sonja Berg

Bürgermeisterwahl in Neu-Eichenberg

SPD-Kandidat Marcus Stolle im Interview

In Neu-Eichenberg wird am 12. Juni ein neuer Bürgermeister gewählt. Der Amtsinhaber, Jens Wilhelm (SPD) legte zum 30. September 2021 sein Amt nieder. Stolle ist Fachinformatiker, 40 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Derzeit ist er Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Werra-Meißner. Marcus Stolle tritt gegen Freiin von Bischoffshausen-Heineken, die von „Miteinander für Neu-Eichenberg (MfNEB)“
 ins Rennen geschickt wird, an.

meinWMK: Sehr geehrter Herr Stolle, Sie kandidieren bei der diesjährigen Bürgermeisterwahl in Neu-Eichenberg. Für welche Ziele stehen Sie?

Marcus Stolle: Neu-Eichenberg ist lebens- und liebenswert. Damit dies so bleibt, möchte ich im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern etwas bewegen. Dazu gehören z.B., dass sich die Gemeinde zur „Klimakommune“ entwickelt. Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern müssen wir durch Nutzung von Windkraft, Photovoltaik, Solarthermie, Geothermie usw. vorantreiben. Wichtig ist mir dabei, dass die Gemeinde/die Bürger daran beteiligt werden und der regenerativ erzeugte Strom vor Ort genutzt werden kann. Dazu gehört auch, dass in der Gemeinde Speicher und E-Ladesäulen aufgebaut werden. Ebenso möchte ich günstige Bauplätze anbieten können. Mein Wunsch ist dabei insbesondere der Aufbau von Mehrgenerationenhäusern. Mobilität, ÖPNV und das Bahnhofsumfeld gilt es zu verbessern. Dazu gehört auch ein zusammenhängendes Radwegenetz. Der Bahnhof und das Bahnhofsgebäude sind ein Einfallstor nach Neu-Eichenberg. Hier kann ich mir gut vorstellen, ein Café, Büros oder günstige Unterkünfte für Studenten anzusiedeln. 

meinWMK: Gibt es konkrete Pläne, die Sie priorisieren und im Fall Ihrer Wahl als erstes angehen wollen?

Marcus Stolle: Ja, das Wichtigste für mich ist es, mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Gespräche zu führen aber selbstverständlich auch mit den im Gemeindeparlament vertretenen Vertretern in den Austausch zu gehen und parallel dazu in allen Ortsteilen für die Bürgerinnen und Bürger ein regelmäßiges Gesprächsangebot zu machen. Wir müssen Neu-Eichenberg weiterentwickeln und dazu gehört auch, dass wir Flächen vorhalten, sowohl für den Wohnungsbau als auch für Gewerbetreibende.

meinWMK: Gibt es konkrete Ideen für die Zielgruppen Senioren und Jugend?

Wir müssen einen Ort oder auch mehrere schaffen, an dem Jugendliche gern ihre Zeit verbringen. Wo dies sein wird und wie dies aussehen wird, dazu möchte ich die Jugendlichen selbst befragen. Für Senioren sind der Ausbau des medizinischen Angebots und die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes ganz wichtig, wie mir in vielen Gesprächen bestätigt wurde. Dies kann aber nur in Abstimmung mit dem vorhandenen lokalen Metzger und Bäcker erfolgen. Einen Platz für alle, egal ob Junior oder Senior, möchte ich ebenfalls entwickeln. Dies könnte z.B. ein Erlebnisspielplatz mit Grill- und Erholungsmöglichkeit sein, der barrierefrei erreichbar ist. 

meinWMK: Haben Sie einen Lieblingsort in Neu-Eichenberg?

Marcus Stolle: Einen einzigen Lieblingsort in Neu-Eichenberg habe ich nicht, weil es sehr viele schöne Plätze gibt. Ich bin gerne in der Natur unterwegs und es gibt einfach viele herrliche Aussichtspunkte, wie bspw. der Heimatblick am Mühlenberg oder auch der Drei-Länder-Blick am Kriegerkopf. Wenn ich mit meinen Kindern unterwegs bin, dann ist der Spielplatz am Sportplatz in Hebenshausen für mich und meine Kinder der schönste Platz. Aber auch das Eichenberger „Brandenburger Tor“ ist für mich der schönste Platz in Neu-Eichenberg, weil hier ganz deutlich wird, welche Potentiale Neu-Eichenberg hat: Hier bewegt sich im wörtlichen Sinn etwas und hier lässt sich noch mehr bewegen z.B. durch die Aufwertung des Bahnhofsgebäudes und des Vorplatzes.