Im gesamten Stadtgebiet – besonders ausgeprägt im Bereich rund um Ellingerode – ist derzeit ein auffälliger Befall durch verschiedene Gespinstmottenarten zu beobachten. Die Raupen überziehen bevorzugte Wirtsgehölze, darunter häufig auch Traubenkirschen, mit dichten, silbrig-weißen Gespinsten und fressen die Pflanzen teilweise stark zurück.
Keine Gefahr für den Menschen
Trotz des imposanten Erscheinungsbilds besteht keine gesundheitliche Gefahr für den Menschen. Die Raupen dieser Art besitzen keine Brennhaare und sind somit harmlos – anders als etwa der Eichenprozessionsspinner, dessen Ausbreitung zunehmend problematisch ist.
Natürlicher Verlauf und Regeneration der Bäume
Der Befall ist in der Regel zeitlich begrenzt und tritt meist nur einmal jährlich auf. Eine zweite Generation im selben Jahr ist bei dieser Art nicht zu erwarten. Befallene Bäume können sich durch einen sogenannten Johannistrieb – ein kräftiger zweiter Blattaustrieb um den 24. Juni - meist gut erholen. Ein langfristiger Schaden oder das Absterben der betroffenen Gehölze ist selten.
Maßnahmen und Empfehlungen
Zur Reduzierung des Befalls können Gespinste und Raupen mechanisch entfernt oder mit einem kräftigen Wasserstrahl abgespült werden. Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln ist nicht zu empfehlen, da diese auch natürliche Gegenspieler der Schädlinge schädigen und das ökologische Gleichgewicht stören können.
Klimatische Einflüsse
Die gehäufte Massenvermehrung (Gradation) solcher Schadinsekten steht im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der günstigere Bedingungen für deren Entwicklung schafft. Beobachtungen aus der Bevölkerung leisten einen wertvollen Beitrag zur Erfassung und Bewertung des Geschehens im gesamten Einzugsgebiet.
Für Rückfragen oder weitere Informationen steht der zuständige Sachbearbeiter, Philipp Röttig unter 05542 / 508-651 oder per Mail philipp.roettig@witzenhausen.de zur Verfügung.