Das Modellprojekt zur Sanktionierung unerlaubter Einfahrten in die Göttinger Fußgängerzone hat den Testbetrieb auf dem städtischen Baubetriebshof erfolgreich bestanden. In der Zeit von Oktober 2024 bis April 2025 wurde die innovative Anlage zur Kontrolle unerlaubter Einfahrten in die Fußgängerzone dort getestet. Dabei wurden mittels Funktechnologie auslesbare Durchfahrtsgenehmigungen hinter die Windschutzscheiben der Fahrzeuge platziert. Diese Durchfahrtsgenehmigungen wurden von der testweise installierten Überwachungsanlage erkannt, die deshalb nicht blitzte. Bei Fahrzeugen ohne Durchfahrtsberechtigung löste die Anlage aus. Im Echtbetrieb würde der dadurch festgestellte Verstoß dann geahndet werden.
Oberbürgermeisterin Petra Broistedt betont: „Göttingen ist mit diesem Projekt Vorreiter. Schon jetzt stoßen wir deutschlandweit auf Interesse.“ So erhalte die Stadt Anfragen von Städten ganz unterschiedlicher Größe unter anderem aus Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und auch aus Österreich, die alle vor ähnlichen Problemen stünden wie Göttingen, so die Oberbürgermeisterin. Nachdem die Testphase erfolgreich beendet worden sei, freue sie sich, mit dem Projekt „einen wichtigen Meilenstein“ genommen zu haben.
Christian Schmetz, Erster Stadtrat und Ordnungsdezernent, ergänzt: „Das Modellprojekt soll zu mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone beitragen. Zudem geht die Stadt mit diesem Projekt einen weiteren und wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung und erweitert ihr digitales Portfolio.“
Durch die Tests konnten wichtige Erkenntnisse für den zukünftigen Betrieb in der Fußgängerzone gesammelt und das System weiter optimiert werden. Die Anlagen werden voraussichtlich an zwölf Einfahrtsstraßen in die Fußgängerzone aufgebaut, die genauen Standorte werden aktuell noch abgestimmt. Die Installation in der Fußgängerzone soll Ende 2025 beginnen und die Anlagen möglichst im Frühjahr 2026 in Betrieb genommen werden.
Bisher werden für die Sonderdurchfahrtsgenehmigungen in der Fußgängerzone Papierkarten genutzt. Für das Modellprojekt bekommen diese eine digital auslesbare Ergänzung. Bis zum Start des Projekts bereitet die Stadtverwaltung alles für diese Umstellung vor. Möglich wird das Projekt durch einen Sondererlass des Niedersächsischen Innenministeriums, der es der Stadt erlaubt das Modellprojekt zunächst für fünf Jahre umzusetzen.
Um den Göttingerinnen und Göttingern auf einen Blick die wichtigsten Informationen rund um das Projekt zur Verfügung zu stellen, bietet die Stadt online Antworten auf häufig gestellte Fragen.
