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Kein Durchblick durch die Bürokratie?

Bild: Ev.-luth. Kirchenkreis Göttingen-Münden
Bild: Ev.-luth. Kirchenkreis Göttingen-Münden

Ob Bürgergeld oder Wohngeld, Kinderzuschlag oder Teilhabepaket: Bevor jemand finanzielle Hilfe aus öffentlicher Hand bekommen kann, heißt es erst mal, Anträge ausfüllen. Das ist oft gar nicht so einfach, und schnell gibt es Unsicherheiten, immer vorausgesetzt, man wusste überhaupt, welcher Antrag im eigenen Fall der richtige wäre. So mancher gibt entnervt auf, bevor ein Antrag überhaupt auf den Weg kommt.

Bei der Diakonie in Münden stehen sechs ehrenamtliche Formular-Lotsen und -Lotsinnen bereit, um weiterzuhelfen. Für dienstags zwischen 14 und 16 Uhr sowie freitags, 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr, können telefonisch Termine vereinbart werden. Die Gespräche finden in den Räumen der Diakonie im Corvinushaus, Ziegelstraße 16, in Hann. Münden statt.

Wer mit einem Antrag nicht allein zurechtkommt, meldet sich bei Elvira Köhler, Tel.: 0551 38905 461 (Achtung: Göttinger Vorwahl!), zu den Bürozeiten Montag bis Donnerstag, 9 bis 12 Uhr sowie Montag, 14 bis 17 Uhr. Die telefonische Anmeldung ist nicht nur für die Terminabsprache wichtig, sondern dient auch dazu, vorab abzuklären, welche Unterlagen zu dem Gespräch mitgebracht werden müssen.

Die Ehrenamtlichen haben bereits im vorigen Jahr eine Basis-Schulung, initiiert vom Landkreis Göttingen und dem Familienzentrum Hann. Münden, absolviert und bilden sich seitdem immer wieder weiter. So waren sie im Jobcenter, um sich direkt zu informieren, auf was es beim Bürgergeld-Antrag ankommt, oder sie nehmen an Nachfolge-Schulungen zu anderen speziellen Formularen teil, die der Landkreis fortlaufend anbietet, beschreibt es Barbara Jankowski von der Kirchenkreissozialarbeit in Hann. Münden.

Die Diakonie in Münden hat die Aufgabe übernommen, diese Lotsinnen und Lotsen mit den Menschen in Kontakt zu bringen, die Hilfe brauchen und stellt die Räume dafür zur Verfügung. Die Lots:innen helfen, Anträge vollständig und korrekt auszufüllen. Eine Sozialberatung hingegen machen die Formular-Lots:innen nicht, präzisiert Barbara Jankowski. Für diese inhaltlichen Gespräche sind nach wie vor die entsprechenden Beratungsstellen da. Deren Arbeit wird durch die Formular-Lots:innen ergänzt, wenn etwa Klient:innen aus den Beratungsstellen zum Ausfüllen von Anträgen dann durch die Ehrenamtlichen Hilfe erhalten.

Das spart Zeit in der Sozialberatung, die sich schneller anderen Ratsuchenden zuwenden kann, und geht Hand in Hand: Wenn zum Beispiel in der Schwangerenberatung empfohlen werde, den Elterngeldantrag bereits vor der Geburt auszufüllen, damit er nach der Geburt mit den ergänzten Daten direkt an die Elterngeldstelle zugesandt werden kann, helfen beim Ausfüllen des Antrags, der übrigens 22 Seiten umfasst, die Lots:innen. Diese wiederum haben bei der Diakonie Ansprechpersonen, die ihnen bei Fragen weiterhelfen können. Wird ein Antrag abgelehnt, überprüft die Kirchenkreissozialarbeit diese Ablehnung und leitet auch ein Widerspruchsverfahren ein, „wenn die Ablehnung aus unserer Sicht unberechtigt war“, so Barbara Jankowski. Viele, denen staatliche Hilfe zustehen würde, nähmen diese nicht in Anspruch, weil sie mit dem Beantragen der Hilfe überfordert seien, skizziert es Barbara Jankowski. Mal scheitert der Antrag beim ersten Versuch, mal geben die Antragstellenden auf, wenn, teils mehrere, Nachfragen kommen oder fehlende Unterlagen nachgereicht werden müssen.

Die ehrenamtlichen Formular-Lots:innen unterliegen, wie die hauptamtlichen Mitarbeiter:innen der Diakonie auch, der Schweigepflicht, alles wird vertraulich behandelt. Die Hilfe ist kostenlos. Die Diakonie in Münden gehört zum Diakonieverband Göttingen-Münden des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Göttingen- Münden.


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