Am 11. August 2025 ereignete sich am Bahnhof Friedland im Landkreis Göttingen ein tragischer Vorfall, der bundesweit für Entsetzen sorgt: Die 16-jährige Liana K., eine aus der Ukraine geflüchtete Jugendliche, wurde nach neuesten Erkenntnissen mutmaßlich von einem 31-jährigen Mann vorsätzlich vor einen durchfahrenden Güterzug gestoßen und tödlich verletzt.
Der Tathergang
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Göttingen vom Freitag wurde der irakische Staatsbürger in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Er werde dringend verdächtigt, die Jugendliche durch den Stoß gegen den mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 Stundenkilometern durchfahrenden Zug getötet zu haben. Laut einem NDR-Bericht war bei dem 31-Jährigen in der Vergangenheit eine "paranoide Schizophrenie" diagnostiziert worden. Zunächst war die Polizei von einem Unfall ausgegangen. Liana K. wurde am Nachmittag gegen 16 Uhr von einem Güterzug erfasst, während sie sich auf dem Bahnsteig befand. Ihre Leiche wurde kurz darauf von einem Passanten entdeckt. Der mutmaßliche Täter, ein irakischer Staatsbürger, sprach die Polizei selbst an und führte sie zum Leichnam. Ein Alkoholtest ergab 1,35 Promille. Erst später ergaben Ermittlungen, dass DNA-Spuren des Mannes an der Schulter des Mädchens gefunden wurden – ein Hinweis auf einen kräftigen Griff.
Hintergrund des Opfers
Liana K. war mit ihrer Familie im Juli 2022 aus Mariupol vor dem Krieg nach Deutschland geflüchtet. Die Familie fand zunächst Zuflucht in Geisleden (Thüringen) und zog später nach Heilbad Heiligenstadt. Liana hatte gerade ihren Schulabschluss gemacht und eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten begonnen. Sie pendelte täglich mit dem Zug nach Friedland.
Ermittlungen und rechtliche Fragen
Der Tatverdächtige war bereits polizeibekannt und litt laut Medienberichten unter paranoider Schizophrenie. Sein Asylantrag war abgelehnt worden, eine Abschiebung nach Litauen angeordnet – jedoch nicht vollzogen. Ein Antrag auf Abschiebehaft wurde im Juli abgelehnt, da keine erhebliche Fluchtgefahr bestand.
Anteilnahme und Spendenaktion
Die Anteilnahme in der Region ist groß. Bürgermeister Markus Janitzki aus Geisleden organisierte eine Spendenaktion für die Familie, um die Beerdigungskosten zu decken. Bis Anfang September kamen bereits über 24.000 Euro zusammen. Die Beerdigung ist für den 18. September in Heilbad Heiligenstadt geplant.
Ein trauriges Detail
Zum Zeitpunkt des Vorfalls telefonierte Liana laut Medienberichten mit ihrem Großvater. Dieser berichtete später von den Schreien seiner Enkelin – ein Hinweis darauf, dass sie sich der Gefahr bewusst war.