Anlässlich des diesjährigen bundesweiten Hitzeaktionstages am 4. Juni informiert das Klimaanpassungsmanagement des Werra-Meißner-Kreises über die aktuellen klimatischen Entwicklungen und die damit verbundenen Herausforderungen für die Region. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren und auf die bevorstehenden Sommermonate vorzubereiten.
Das vergangene Jahr 2024 war für den Werra-Meißner-Kreis das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: Die Durchschnittstemperatur lag 2,65 °C über dem langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961–1990. Auch in den ersten Monaten des Jahres 2025 setzte sich dieser Trend fort – mit Durchschnittstemperaturen, die 2 bis 3 °C über den langjährigen Mittelwerten lagen. Gleichzeitig blieb der dringend benötigte Niederschlag aus: Von Februar bis April fiel zu wenig Regen, sodass der Frühling 2025 als der trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen in die Statistik eingeht.
Die Folgen sind bereits spürbar: Die Böden in weiten Teilen Deutschlands sind bis in eine Tiefe von 1,8 Metern stark ausgetrocknet – teils stärker als vor dem Hitzesommer 2018. Hessen ist aktuell noch weniger betroffen, doch auch hier könnte die anhaltende Trockenheit in den kommenden Monaten zu Ernteeinbußen, Schäden an Bäumen und einer Verringerung der Grundwasservorräte führen.
Die Ursache für die langanhaltende Wärme und Trockenheit liegt in einer sogenannten Omega-Wetterlage: Ein stabiles Hochdruckgebiet über Deutschland wird dabei von zwei Tiefdruckgebieten eingerahmt, die verhindern, dass sich das Hoch verlagert. Diese Wettersituation, die bereits den Hitzesommer 2018 prägte, tritt durch den Klimawandel immer häufiger auf.
Meteorologen warnen: Auch in diesem Sommer ist mit überdurchschnittlich warmen Temperaturen – 1 bis 2 °C über dem langjährigen Mittel – und anhaltender Trockenheit zu rechnen. Obwohl langfristige Wetterprognosen naturgemäß mit Unsicherheiten behaftet sind, deuten viele Anzeichen darauf hin, dass der Sommer 2025 erneut herausfordernd wird. Angesichts dieser Entwicklungen ist es entscheidend, sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Der Werra-Meißner-Kreis erarbeitet deshalb im Rahmen seines Klimaanpassungskonzeptes einen Hitzeaktionsplan, der kurzfristige, mittelfristige und langfristige Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung umfasst. Dieser Plan soll insbesondere vulnerable Personengruppen wie Kinder, ältere Menschen, Wohnungslose oder im Freien arbeitende Menschen vor den Gefahren von Hitze und UV-Strahlung schützen.
Bereits in diesem Sommer wird der Landkreis Informationsmaterialien entwickeln, die bei Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes gezielt verteilt werden – insbesondere an besonders gefährdete Gruppen. Ziel ist es, die Bevölkerung frühzeitig zu warnen, über Verhaltensregeln bei großer Hitze zu informieren und so die gesundheitlichen Risiken zu minimieren.
„Den Klimawandel können wir nicht aufhalten – aber wir können die richtigen Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen abzumildern und unseren Landkreis widerstandsfähiger zu machen. Der Hitzeaktionsplan ist dafür ein wichtiger Baustein.“, so Kreisbeigeordneter Dr. Philipp Kanzow.
Weitere Informationen sind auf der Website des Werra-Meißner-Kreises unter www.werra-meissner-kreis.de/klimaanpassungskonzept zu finden.