Wer in diesen Tagen durchs Fahrbachtal wandert, spürt sofort: Hier tut sich was. Zwischen Buchen und Bachlauf blitzt warmes Licht durch die Dämmerung. Das Leuchten bedeutet noch nicht, dass die Gaststätte wieder geöffnet hat. Sehr wohl ist es aber ein Zeichen dafür, dass es auf der Baustelle, die vom Verein Team Waldschlösschen betrieben wird, kräftig vorangeht.
Seit Monaten arbeiten die Ehrenamtlichen des Vereins mit Hingabe und handwerklichem Können an dem Gebäude, das lange dem Verfall preisgegeben war. Über 2.500 Arbeitsstunden sind bereits geleistet: Balken wurden ersetzt, Mauern freigelegt, Drainagen verlegt, das Dach neu gedeckt, die Beleuchtung installiert. „Manches war schwieriger, als wir dachten – aber wir sind schneller vorangekommen, als wir es je erwartet hätten“, erzählt Wiegand. „Und das, obwohl jede Schraube, jeder Balken von Freiwilligen bewegt wird.“
Mit der Baustellenparty im Oktober – der ersten und einzigen während der Bauphase – öffnete der Verein für einen Tag die Türen und zeigte, was schon geschafft ist. Hunderte kamen, viele schwelgten in Erinnerungen an frühere Ausflugstage, andere staunten über den Fortschritt. Musik, Grillduft, Kinderlachen und der legendäre Schmandkuchen von Ulla Hahn sorgten für die passende Stimmung. „Wir wollten keine Reden halten“, sagt Wiegand. „Jeder sollte einfach sehen, was hier wächst.“
Tatsächlich ist es ein Stück Identität: 1952 von Otto Dummer erbaut, war das Waldschlösschen über Jahrzehnte Ziel unzähliger Wanderer, Familien und Vereine. Ein Ort, an dem Geschichten erzählt, Lieder gesungen und Freundschaften gepflegt wurden. Dass er nun mit solcher Energie wiederaufgebaut wird, ist ein Glücksfall. Noch ist nicht alles fertig. Aber das Ziel ist klar: Mitte nächsten Jahres sollen sich die Türen wieder öffnen. (sw)