Seit gestern liegt über der Kasseler Innenstadt dieser Glitzer… Der Märchenweihnachtsmarkt ist zurück und mit ihm ein Gefühl, das irgendwo zwischen Nostalgie, festlicher Aufregung und einem Hauch Magie liegt. Kaum ist die Eröffnungsrede verklungen, hat sich die Stadt in eine märchenhafte Kulisse verwandelt, die man regelrecht einatmet.
Frau Holle steht in diesem Jahr im Mittelpunkt, und man merkt schnell, wie präsent sie überall ist: in den Farben, in den liebevollen Details, in der Art, wie die Kasseler City plötzlich wirkt, als wäre sie direkt aus einem Märchenbuch gestiegen. Der Duft von heißen Mandeln hängt in der Luft, irgendwo knistert ein Feuer im Märchenwald, und über allem liegt ein sanftes Leuchten, das man so nur in dieser Jahreszeit erlebt.
Wer gestern durch die Straßen schlenderte, konnte beobachten, wie die Menschen unwillkürlich langsamer wurden. Das Riesenrad dreht seine Runden wie ein leuchtender Beobachter über den Dächern der Innenstadt, und wer sich traut, nach oben zu fahren, erlebt Kassel in diesen Tagen aus einer Perspektive, die fast schon unwirklich wirkt. Unten hingegen wischt die Märchenrutsche in einer Mischung aus Kinderlachen und Geschwindigkeit über die Treppenstraße hinweg, während die weltgrößte Märchenpyramide ihren ganz eigenen Rhythmus vorgibt.
Das Herzstück – wie jedes Jahr – ist der fliegende Weihnachtsmann. Als sein Schlitten gestern in der Dämmerung am Himmel auftauchte, wanderten die Blicke automatisch nach oben. Zwischen den Ständen herrscht eine Mischung aus entspanntem Bummeln und spontaner Entdeckungslust. Wer Geschenkideen sucht, wandert von Handwerkskunst zu Streetfood, von kreativen Kleinigkeiten zu klassischen Weihnachtsleckereien. Und manchmal bleibt man einfach stehen, weil ein Riesennachbau eines Märchenbuches plötzlich den Blick fängt und einen einlädt, Grimms Geschichten neu zu erleben.
Auf der Adventskalenderbühne wird ab dem 1. Dezember täglich vorgelesen, gesungen, musiziert und gemeinsam innegehalten. Im Märchenwald auf dem Friedrichsplatz wird der Abend etwas ruhiger. Der Waldboden, die Tannen, die Wärme des Lagerfeuers – all das wirkt wie ein kurzer Ausstieg aus der Hektik. Man lehnt sich zurück, hält einen Becher Glühwein fest und lauscht für einen Moment dem, was um einen herum passiert: Stimmen, Gläserklirren, leises Gelächter. Ein echtes Wintergefühl.
Der Märchenweihnachtsmarkt hat seit gestern geöffnet – täglich von 11 bis 20 Uhr, Essen und Getränke sogar bis 22 Uhr.