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Triumph für Mündener Initiative

Heike Tauer-Schneider und Cornelia Schulze holen den Niedersächsischen Ehrenamtspreis nach Hann. Münden. Foto: privat
Heike Tauer-Schneider und Cornelia Schulze holen den Niedersächsischen Ehrenamtspreis nach Hann. Münden. Foto: privat

Was für ein Moment für Hann. Münden: Der Niedersächsische Ehrenamtspreis geht in diesem Jahr an zwei Frauen, die mit einer genial einfachen Idee gezeigt haben, wie sehr bürgerschaftliches Engagement eine Stadt verändern kann. Die Auszeichnung holt das Projekt auf die große Bühne, das in Hann. Münden längst Gesprächsstoff zugleich ist.

Alles begann mit einem Ärgernis: Zigarettenstummel, Müll und vergessene Hundebeutel verunstalteten regelmäßig die historische Werrabrücke. Nach einer weiteren frustrierenden Aufräumaktion stand für Heike Tauer-Schneider und Cornelia Schulze fest: So kann es nicht weitergehen. Statt zu resignieren, wurden die beiden Rentnerinnen aktiv und erfanden die Lösung selbst. Mit blauen Eimern, etwas Sand und selbst formulierten Schildern startete ihr Experiment: „Steck die Kippe in den Sand.“

Und es funktionierte, besser als irgendwer erwartet hätte.

Seit mehr als 200 Tagen hängen die Eimer nun an der Werrabrücke und in der Altstadt. Cornelia leert sie täglich, manchmal sogar zweimal, während Heike die Standorte betreut und neue Ideen entwickelt. Jeden Tag landen 60 bis 80 Zigarettenstummel in den Behältern – hochgerechnet bereits über 12.000 Kippen, die nicht mehr auf dem Boden oder im Fluss landen. Damit haben die beiden Frauen ganz nebenbei mehr als 720.000 Liter Wasser vor Verunreinigung geschützt, denn eine einzige Kippe kann bis zu 60 Liter Wasser belasten.

Das Projekt ist ein Symbol dafür, wie einfach Umweltschutz sein kann und zugleich ein Impuls, der sich ausbreitet: Immer mehr Läden der Altstadt haben eigene Eimer aufgestellt. Gestern abend folgte der krönende Moment: Hann. Münden gewinnt den Niedersächsischen Ehrenamtspreis. Die 4.000 Euro Preisgeld wollen die beiden Initiatorinnen ins Projekt stecken: Für Eimer, die besser ins Stadtbild passen, leichter zu reinigen und so gestaltet sind, dass Raucherinnen und Raucher ihre Kippen am liebsten genau dort hineinwerfen.