Rund 300 Gäste, darunter Petra Broistedt, Kuratoriumsmitglied der Stiftung und Oberbürgermeisterin der Stadt Göttingen, sowie Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, nahmen an der Feier teil. Beide unterstrichen in ihren Grußworten die Bedeutung von Frieden und internationaler Zusammenarbeit. Carmen Barann begrüßte als Kuratoriumsmitglied die Gäste mit einem Grußwort der Stiftung. Die Veranstaltung eröffnete Hausherr und Intendant Erich Sidler, Claudia Weitemeyer übernahm die Moderation. Musikalisch bereichert wurde die Feier von Tara Weiß und Michael Frei aus dem Ensemble des Deutschen Theaters.
Die Moderatorin erinnerte an den Stifter des Preises, Dr. Roland Röhl, einen engagierten Wissenschaftsjournalisten. Dr. Röhl widmete sich mit großer Hingabe Themen wie Friedens- und Konfliktforschung, Umweltfragen und Sicherheitspolitik. Nach seinem frühen Tod im Alter von 42 Jahren verfügte er testamentarisch die Gründung einer Stiftung zur jährlichen Vergabe des Friedenspreises in Göttingen. Sein Bruder Hans-Jörg erfüllte das Vermächtnis ab 1999 über 25 Jahre und ist der Stiftung als Ehrenmitglied heute noch eng verbunden.
Der Preisträger Prof. Frank von Hippel bei seiner Rede im Rahmen der Festveranstaltung zur Verleihung des Göttinger Friedenspreises 2025.
Die Laudatio auf Prof. Frank von Hippel hielt Prof. Götz Neuneck, Vorsitzender des Kuratoriums. Prof. von Hippel, Physiker und Friedensforscher, wurde für seine unermüdlichen Bestrebungen um nukleare Abrüstung und seine herausragende Arbeit in der internationalen Sicherheitsforschung geehrt. In seiner wissenschaftlichen Laufbahn hat von Hippel kontinuierlich den Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit gesucht, um globale Sicherheitsfragen anzugehen.
"Glück allein schützt uns nicht vor der Katastrophe"
Prof. Frank von Hippel über die Notwendigkeit zur Abschaffung von Atomwaffen
Die Preisverleihung wurde durch Petra Broistedt, Dagmar Freudenberg, Vorsitzende der Stiftung, und Prof. Michael Brzoska, Juryvorsitzender, durchgeführt. Prof. Brzoska würdigte von Hippel als "Schlüsselfigur in der internationalen Sicherheitsforschung". Mit seiner Arbeit habe er maßgeblich zur weltweiten Diskussion über Abrüstung und die Gefahren nuklearer Konflikte beigetragen. Die Jury lobte seinen Einsatz für die Verbindung von wissenschaftlicher Expertise und persönlichem Engagement.
Der Göttinger Friedenspreis wird seit 1999 jährlich Preis zur Förderung der Konflikt- und Friedensforschung verliehen.
In seiner Rede plädierte der Preisträger eindringlich für die Abschaffung von Atomwaffen und die internationale Zusammenarbeit zur Vermeidung nuklearer Katastrophen. Er betonte die Bedeutung von Dialog, Transparenz und Vertrauen zur Entspannung globaler Konflikte. „Glück allein schützt uns nicht vor einer Katastrophe“, warnte er und rief zur aktiven Friedensarbeit auf.
Der Göttinger Friedenspreis 2025 unterstreicht erneut die Relevanz wissenschaftlicher Expertise und persönlicher Hingabe für eine friedlichere Welt. Mit der Auszeichnung, die mit 10.000 Euro dotiert ist, sendet die Stiftung ein starkes Signal für die Notwendigkeit von Engagement in unsicheren Zeiten.