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Stadt Witzenhausen tritt 2026 aus der Wirtschaftsförderung (WfG) aus

In der Stadt Witzenhausen sei die Wirtschaftsförderung nicht spürbar angekommen, so ein Statement eines Kommunalpolitikers.. Foto: Pixabay
In der Stadt Witzenhausen sei die Wirtschaftsförderung nicht spürbar angekommen, so ein Statement eines Kommunalpolitikers.. Foto: Pixabay

Paukenschlag in Nordhessen: Die Stadt Witzenhausen hat beschlossen, zum 31. Dezember 2026 aus der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Werra-Meißner (WfG) auszutreten. Dieser Schritt wurde einstimmig von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen und ist Teil einer strategischen Neuausrichtung der kommunalen Wirtschaftsförderung.

Gründe für den Austritt sind :

  • Strukturelle Neuausrichtung: Die Stadt Witzenhausen möchte die Wirtschaftsförderung künftig vollständig in die Kreisverwaltung integrieren. Dies soll eine engere Abstimmung mit anderen Fachbereichen wie Bau- und Planungsverwaltung sowie Regionalentwicklung ermöglichen.
  • Effizienzsteigerung: Durch die Eingliederung in die Kreisverwaltung erhofft man sich eine vereinfachte Fördermittelakquise und Projektkoordination.
  • Kritik an der WfG-Struktur: Bürgermeister Lukas Sittel und fünf weitere SPD-Bürgermeister hatten sich bereits zuvor gegen die Neubesetzung der Geschäftsführerposition der WfG ausgesprochen und forderten stattdessen deren Einsparung.
  • Wahrnehmung vor Ort: In Witzenhausen sei von der Arbeit der WfG „leider nicht so viel angekommen“, wie Bertram Schäfer (Grüne) betonte – allerdings ohne die bisherige Arbeit der WfG grundsätzlich infrage zu stellen 

Laut Bürgermeister Lukas Sittel sei die Entscheidung keine Abkehr von der wirtschaftlichen Entwicklung des Kreises, sondern eine bewusste Entscheidung für eine zukunftsfähige, integrierte Struktur. Bertram Schäfer (Grüne) sagte dazu: „Ich habe mich sehr gefreut, von diesem Antrag zu lesen. In Witzenhausen ist von der Arbeit der WFG leider nicht so viel angekommen.“

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Werra-Meißner mbH (WfG) bedauert den Austritt der Stadt Witzenhausen, respektiert jedoch die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung. Die WfG betont, dass die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren konstruktiv und fruchtbar war. Derzeit gibt es keine Anzeichen für weitere Austritte aus der WfG. Die Gesellschaft bleibt zuversichtlich hinsichtlich der weiteren Zusammenarbeit mit den verbleibenden Mitgliedern. Die Suche nach einem neuen Geschäftsführer für die WfG wurde vorläufig ausgesetzt. Nach intensiven Gesprächen mit verschiedenen Kandidaten konnte keine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Die Gesellschafterversammlung hat beschlossen, zunächst mit Hilfe eines externen Beratungsunternehmens die strategische Ausrichtung der WfG zu überprüfen und weiterzuentwickeln, bevor die Position neu ausgeschrieben wird.

 "Die Entscheidung Witzenhausens ist zu resprektieren. Wir bedauern den Austritt Witzenhausens, sehen dies aber auch als Chance, die WfG neu auszurichten und für die Zukunft zu stärken. Unser Ziel ist es, die Wirtschaftsförderung im Werra-Meißner-Kreis und der gesamten Region weiterhin effektiv zu gestalten.", erklärt Landrätin Nicole Rathgeber. „Wir begrüßen, dass die Gesellschafterversammlung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Werra-Meißner mbH die aktuelle Situation zum Anlass nimmt, um gemeinsam mit externer Unterstützung und unter Einbindung der Wirtschaftsakteure im Werra-Meißner-Kreis sowie allen 16 Kommunen eine strategische Neuausrichtung vorzunehmen. Dieser Schritt bietet die Chance, die Rolle und Aufgaben der Wirtschaftsförderung gemeinsam mit allen Beteiligten zukunftsfähig weiterzuentwickeln.“, fügt der Sprecher der Bürgermeisterkreisversammlung, Bürgermeister Finn Thomsen hinzu. Die WfG dankte in einem offenen Brief  der Stadt Witzenhausen für die bisherige Zusammenarbeit und blickt optimistisch in die Zukunft der regionalen Wirtschaftsförderung.