Die aktuelle Herbstumfrage der Handwerkskammer Hannover zeigt ein gespaltenes Bild: Während die meisten Betriebe ihre derzeitige Lage noch positiv einschätzen, überwiegt der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate. Der Geschäftslageindex liegt bei 119 Punkten – der Erwartungswert für die Zukunft fällt mit 88 Punkten deutlich ab.
Ursache sind sinkende Aufträge, steigende Energie- und Materialkosten sowie erschwerte Finanzierungen. Viele Betriebe halten Investitionen zurück, einige kämpfen mit Fachkräftemangel und wachsenden Unsicherheiten in der Bau- und Energiepolitik. Besonders betroffen sind Bauhaupt- und Ausbaugewerbe, wo die Nachfrage nachlässt und die Auftragsbücher spürbar dünner werden. Private Bauherren und Unternehmen verschieben Projekte, weil Kredite teuer und Baustoffe knapp sind.
Etwas stabiler präsentiert sich das Kfz-Handwerk, das von anhaltendem Reparaturbedarf profitiert. Dagegen leidet das Lebensmittelhandwerk unter zurückgehender Kaufkraft und gestiegenen Produktionskosten. Auch hier rechnen viele Betriebe mit Umsatzrückgängen.
Trotz aller Herausforderungen bleibt das Handwerk ein zentraler Pfeiler der regionalen Wirtschaft. Damit das so bleibt, fordert die Handwerkskammer gezielte politische Unterstützung, steuerliche Entlastungen und weniger Bürokratie. Nur so könne das Handwerk seinen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt weiter leisten.