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Landrätin Nicole Rathgeber: "Verantwortung übernehmen, Zukunft aktiv gestalten"

Landrätin des Werra-Meißner-Kreises Nicole Rathgeber. Foto: Werra-Meißner-Kreis / privat
Landrätin des Werra-Meißner-Kreises Nicole Rathgeber. Foto: Werra-Meißner-Kreis / privat

Der Werra-Meißner-Kreis blickt auf ein herausforderndes Jahr 2025 zurück. Solidarität, Bildung, Gesundheit und Infrastruktur standen dabei im Mittelpunkt.

Grußwort zum Jahreswechsel von Landrätin Nicole Rathgeber

"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Jahr 2025 war geprägt von anspruchsvollen Rahmenbedingungen. Denken wir an die angespannte Haushaltslage, den Druck auf öffentliche Strukturen, die gestiegenen gesellschaftlichen Spannungen bis hin zu den Folgen internationaler Krisen. Wir wollen uns hiervon aber nicht entmutigen lassen. Wir wollen uns in diesen herausfordernden Zeiten vielmehr auf unsere Stärken besinnen und Verantwortung übernehmen. Daher war es mir ein großes Anliegen, Anfang des Jahres ein Zeichen zu setzen – und dabei auch einmal neue Wege zu gehen. Mit der Demonstration vor dem Landtag in Wiesbaden hat der Werra-Meißner-Kreis gemeinsam mit rund 100 Teilnehmenden, darunter Landrätinnen und Landräte sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus fünf nord- und drei südhessischen Landkreisen, ein starkes Signal gesetzt: gegen die prekäre Lage der kommunalen Haushalte und gleichzeitig für Solidarität unter den hessischen Landkreisen.

Dass ein Miteinander heute wichtig ist, spiegelt sich auch in unserer langjährigen Partnerschaft mit dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg in Berlin wider. Gemeinsam mit dem Geo-Naturpark Frau-Holle-Land nahm der Werra-Meißner-Kreis am Nachbarschaftsfest teil und zeigte allen Gästen, was unser Landkreis zu bieten hat. „Ahle Wurscht“ und Mohn-Eierlikör durften dabei natürlich nicht fehlen. Es gab einen Moment, da haben wir auch ein Zeichen für diejenigen gesetzt, die fast unsichtbar sind. Im Mai hat der Werra-Meißner-Kreis das Verwaltungszentrum und das Landgrafenschloss in der Awareness-Farbe Blau erstrahlen lassen. Diese Aktion hat die Menschen mit ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) sichtbar werden lassen und gleichzeitig die enorme Unterfinanzierung der Forschung hervorgehoben.

Gesellschaftliche Verantwortung zeigt sich jedoch nicht nur im Einsatz für überregionale Kooperationen und wichtige Gesundheitsthemen, sondern auch darin, junge Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern. In diesem Sinne freue ich mich besonders, den Start des Bücherlöwen-Cups 2025 als Schirmherrin begleiten zu dürfen. Bücher sind wie Türen, die sich zu Abenteuern, Freundschaften und neuen Ideen öffnen. Gleichzeitig ist Lesen eine Schlüsselkompetenz für Bildung und persönliche Entwicklung, die auch in der heutigen Zeit nicht an Bedeutung verloren hat.

Ob im Bereich der Bildung oder bei großen Infrastrukturmaßnahmen – unser Ziel bleibt die Zukunftsfähigkeit unserer Region. Deshalb möchte ich an dieser Stelle den Blick auf das Tunnelbauprojekt „Tunnel Holstein“ lenken. In diesem Jahr fand der Tunnelanstich statt und ich freue mich sehr, als Tunnelpatin eine besondere Rolle einnehmen zu dürfen. Der Tunnel Holstein wird die Infrastruktur im Werra-Meißner-Kreis verbessern und einen bedeutenden Beitrag zur Entlastung des regionalen Verkehrs und zur Förderung der regionalen Wirtschaft leisten.

Mobilität nimmt aber gerade auch im öffentlichen Nahverkehr einen besonderen Stellenwert ein, der für viele Menschen das Rückgrat ihrer täglichen Wege bildet. Daher ist es ein wichtiges Signal, dass die Busfahrzeiten in diesem Jahr optimiert wurden, um den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger noch besser gerecht zu werden. Ich möchte an dieser Stelle erneut darauf eingehen, was es in diesem und den darauffolgenden Jahren bedeutet und bedeuten wird, als Landkreis Verantwortung zu übernehmen. Es geht um den Klimawandel, der uns in allen Bereichen des Lebens und Miteinanders vor Aufgaben stellt und noch stellen wird, die wir nur gemeinsam und vorausschauend bewältigen können. Hierzu haben wir in den ersten Monaten dieses Jahres mehrere Informationsveranstaltungen organisiert, bei denen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger aus den unterschiedlichsten Bereichen eingebracht haben. Für die richtigen Maßnahmen vor Ort braucht es die Beobachtungen und Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen. Das konnte durch die Beteiligung gewährleistet werden. In diesem Jahr stand die kommunale Wärmeplanung im Fokus, womit wir lösungsorientierte und langfristig sinnvolle Ansätze vorangebracht haben. Dass wir mit dem Wärmepumpen-Kompetenz-Zentrum den richtigen Ansatz gewählt haben, zeigt die Auszeichnung unseres Landkreises im Rahmen der Veranstaltung „Klima.Zukunft.Hessen“. Wir ruhen uns auf diesem Erfolg aber nicht aus, sondern schreiben unter anderem das Klimaschutzkonzept des Werra-Meißner-Kreises weiter fort, um auch vor klimatischen Veränderungen im Landkreis langfristig gewappnet zu sein.

Diese aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommunen zeigt, dass wir ein lebendiger Landkreis sind. Engagement und Gemeinschaftsgeist sind im Werra-Meißner-Kreis keine leeren Worthülsen – sie werden hier mit Leben gefüllt. Das wurde eindrucksvoll mit der Förderung im Rahmen des Bundesprogramms „Aller.Land – gemeinsam gestalten. Strukturen stärken.“ bewiesen. Ich bin dankbar für die Anerkennung unseres kulturellen Engagements im Landkreis und freue mich sehr, dass der Werra-Meißner-Kreis als eine von 30 geförderten Regionen ausgewählt wurde. Mit dem Projekt gestalten wir unsere gemeinsame kulturelle Zukunft aktiv mit. Wir schaffen Begegnungsräume, ermöglichen kulturelle Teilhabe und fördern den gesellschaftlichen Dialog vor Ort. Es geht um Kreativität, Mitmachen, Gestalten und Stärken – einem echten Wir-Gefühl, das in unserer heutigen Zeit wichtiger denn je wird. Und genau mit dieser Stärke, die sich immer wieder in all unseren Projekten und Umsetzungen zeigt, blicke ich hoffnungsvoll und mit vollem Tatendrang auf das kommende Jahr. Ich freue mich auf ein „Mehr“ an buntem Kulturangebot, verlässlicher und effizienter Mobilität, vielfältigen Lern- und Bildungsangeboten, zukunftsweisendem Klimaschutz sowie innovativen Projekten. Der Rückblick auf das Jahr 2025 zeigt: Unsere Region besitzt eine außergewöhnliche Widerstandskraft und eine starke Gemeinschaft, auf die wir bauen können. Abschließend möchte ich meinen besonderen Dank an alle diejenigen richten, die dazu beitragen, dass unser Kreis Tag für Tag funktioniert und lebenswerter wird: der Bürgerschaft, die sich einbringt und mitgestaltet, den Ehrenamtlichen, die mit Zeit und Herzblut Verantwortung übernehmen, den Beschäftigten in Verwaltung, Schulen, Rettungsdiensten und im Gesundheitswesen sowie unseren Unternehmen, sozialen Trägern und kulturellen Einrichtungen. Sie alle tragen dieses Jahr mit, und sie geben unserer Region ihr Gesicht.

Lassen Sie uns gemeinsam starten in ein Jahr voller Chancen, in dem wir Verantwortung übernehmen und unsere Zukunft mit aller Kraft und Entschlossenheit aktiv gestalten. Ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein friedvolles Jahr 2026."

Mit freundlichen Grüßen

Nicole Rathgeber

Landrätin Werra-Meißner-Kreises