Abschied vom Pastorenpaar Wiesenfeldt
Die St. Martini Gemeinde in Dransfeld verabschiedete ihr PastorenehepaarAcht Jahre haben sich Almuth und Christoph Wiesenfeldt die Pastorenstelle in Dransfeld geteilt. Jetzt wechseln sie nach Lüneburg in die Evangelisch-lutherische Gemeinde St. Nicolai. Die St. Martini Gemeinde in Dransfeld verabschiedete ihr Pastorenehepaar am Samstag sehr herzlich in einem Gottesdienst. Diesen gestalteten das Ehepaar Wiesenfeldt selbst, Sven Stichtenoth und Jürgen Schäfer, Superintendent Thomas Henning und der Kirchenchor St. Martini.
Ihren Abschiedsgruß begann Almuth Wiesenfeldt mit der Emmaus-Geschichte. „Eine Ostergeschichte mitten im Sommer? Sie denken vielleicht, jetzt ist die Pastorin verrückt geworden.“ Tatsächlich sei es aber ihre Lieblingsgeschichte, und der Vorteil bei so einem Abschied sei, dass man frei wählen könne, was man vorträgt. In der Geschichte sind zwei Männer traurig und hoffnungslos, weil Jesus, auf den sie ihre Hoffnungen gesetzt haben, gerade am Kreuz gestorben ist. Als der auferstandene Jesus zu ihnen tritt und mit ihnen spricht, erkennen sie ihn zuerst nicht. Aber Jesus ist immer da und hört zu.
In den vergangenen acht Jahren haben „wir uns gegenseitig erzählt, was uns auf der Seele liegt, zugehört, einander Mut gemacht“, wandte sie sich an die Gemeinde, und auch vieles gemeinsam angepackt, „damit hier etwas entsteht.“ Und auch dabei sei Jesus immer zugegen gewesen, „danke, dass wir das mit Euch spüren durften!“
Was alles gemeinsam angepackt wurde, skizzierte Sven Stichtenoth, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes: Von der Konfirmanden-Freizeit zur Kita-Arbeit, von Sanierungen bis zum kreativen Umgang mit den Einschränkungen durch die Pandemie. Er erinnerte an den „Autokino-Gottesdienst“ zu Weihnachten, den „Gottesdienst in der Tüte“ und „Bei Anruf Andacht“.
Den „Konfetti-Segen“, erstmals von Christoph Wiesenfeldt bei den Konfirmanden eingeführt und dann auch in Kitas und beim Schulanfang, hatte das Pastorenehepaar da gerade selbst erhalten: Die Evangelischen Kindertagesstätten Pastorenberg und St. Martini gaben ihn den Wiesenfeldts mit auf den Weg, und der Chor der Pastorenberg-Mitarbeiterinnen packte noch einen gesungenen Segen dazu.
Etwas Süßes „für die langen Telefonate“ gab´s von Isabel Göring (pädagogische Leitung Kindertagesstättenverband Münden), die sich gemeinsam mit Ina Otte (KKA Göttingen-Münden) von den Wiesenfeldts verabschiedete.
Hans-Joachim Chodinski vom Leitungsteam St. Marien Dransfeld, katholische Pfarrgemeinde St. Godehard, bedankte sich für die gute ökumenische Zusammenarbeit. Samtgemeindebürgermeister Mathias Eilers erinnerte unter anderem daran, wie politische und Kirchengemeinde an einem Strang zogen, um ein klares Zeichen gegen Intoleranz zu setzen: Gemeinsam hatte man mehrmals auf dem Platz vor der Kirche gegen Kundgebungen von rechts Flagge gezeigt.
Superintendent Henning sprach Almut und Christoph Wiesenfeldt von ihren Aufgaben in Dransfeld frei. Er dankte den beiden für ihr Engagement auf der Ebene des Kirchenkreises. So waren beide z. B. in der Notfallseelsorge aktiv. Pastorin Wiesenfeldt hatte zuletzt den Vorsitz im Vorstand des Evangelischen Kindertagesstättenverbandes Münden inne, Pastor Wiesenfeldt war stellvertretender Vorsitzender des Kirchenkreisvorstandes und stellvertretender Superintendent.
Für die Kirchengemeinde St. Martini heißt das nun, dass ihre Pastor*Innenstelle erst einmal vakant bleibt – eine in Dransfeld ganz ungewohnte Situation. Der Kirchenkreis Münden sorgt für Vertretungen, sodass das Gemeindeleben weitergehen kann, informierte Superintendent Henning. Er hoffe, bald einen neuen Bewerber präsentieren zu können. Dieser werde die Stelle aber voraussichtlich erst im Februar des kommenden Jahres antreten.