Aktuelles im Grenzlandmuseum Eichsfeld
- Von Claudia Nachtwey --
- 13.06.2022
Vor 70 Jahren, im Mai 1952, begann die Abriegelung der innerdeutschen Grenze durch die Regierung der DDR mit einschneidenden Folgen für Grenzregionen wie das Eichsfeld – bereits 9 Jahre vor dem Mauerbau in Berlin. Mehrere Veranstaltungen im Grenzlandmuseum Eichsfeld erinnern an dieses Ereignis.
„Politischer Strafvollzug in der DDR 1952-53“ lautet das Thema des Vortrags von Dr. Tobias Wunschik, Historiker an der HU Berlin, am Donnerstag, 16. Juni um 19 Uhr in der Bildungsstätte des Grenzlandmuseums (Duderstädter Straße 7-9, Teistungen). Das Justizsystem in der DDR der frühen 1950-er Jahre liegt dabei im Fokus, insbesondere die Situation der politischen Gefangenen und der Sturm auf die Haftanstalten am 17. Juni 1953.
Eine Lesewanderung am Grünen Band mit dem Autor Ernst Paul Dörfler steht am 26. Juni von 11 bis 14 Uhr auf dem Programm. „Wir haben den Blick für das Wesentliche verloren: unser Wohlergehen und das der Natur. Wir leben in engen Städten. Wir arbeiten viel, um immer mehr zu konsumieren“, erklärt Dörfler zu seinem neuen Werk „Aufs Land“. Der Ökologe war schon in der DDR unbequemer Umweltschützer und Kult-Autor der ostdeutschen Umweltbewegung. In seinem neuen Buch vermittelt er, was freies und selbstbestimmtes Leben bedeutet.
„Aufs Land“ rüttelt auf und zeigt Wege auf, wie jeder Umwelt, Natur und die eigene Gesundheit schützen und davon profitieren kann.
Das Grenzlandmuseum Eichsfeld am ehemaligen Grenzübergang Duderstadt-Worbis ist Gedenkstätte, Lernort und Archiv der Teilung. Es lädt dazu ein, sich mit der jüngsten Geschichte zu beschäftigen und sie aktiv in den Ausstellungen, auf dem Grenzlandweg mit original erhaltenen DDR-Grenzanlagen und in der Bildungsstätte zu erkunden.
Um Anmeldung für diese Veranstaltung wird bis zum 24. Juni 2022 unter info@grenzlandmuseum.de gebeten.