Arbeitskampf beim HIT-Markt bahnt sich an
Mitarbeitenden des von Schließung bedrohten HIT-Supermarktes wollen um ihre Arbeitsplätze kämpfen.Der HIT-Supermarkt in Hann. Münden soll Ende des Jahres schließen. Anfang Januar 2024 soll der Markt geräumt werden, um im Februar mit den Abbrucharbeiten zu beginnen. Am gleichen Standort soll dann ein neuer Markt mit 2000 Quadratmetern Ladenfläche entstehen. Das Unternehmen geht von einer Bauzeit von fünfzehn Monaten aus. Die Neueröffnung sei im Frühjahr 2025 geplant.
Für die Mitarbeiter verheißt das allerdings nichts Gutes. Auszubildende können ihre Berufsausbildung in anderen HIT-Märkten zwar weiterführen. Doch für andere gibt es schlechte Nachrichten. Das sorgt für Unruhe. In einer Pressemitteilung äußern sich nun die HIT-Mitarbeitenden kritisch über das Vorgehen des Unternehmens: „Die Beschäftigten haben Kündigungen und eine gesonderte Abwicklungsvereinbarung erhalten, die für alle Beschäftigte mit zum Teil bis über 25 Jahren Betriebszugehörigkeit unerträglich und ein echter Schlag ins Gesicht sind", heißt es in der Mitteilung. Insbesondere die Abwicklungsvereinbarung sei unzumutbar. So werde darin von den Mitarbeitenden unter anderem verlangt:
- Mit dieser Vereinbarung sind sämtliche Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis, seiner Beendigung und für die Zeit nach Beendigung gleich aus welchem Rechtsgrund und ob bekannt oder unbekannt, abgegolten und erledigt, soweit sich aus dieser Vereinbarung nichts anderes ergibt.
- Auf Bedenkzeit wird ausdrücklich verzichtet. Es besteht Übereinkunft, dass mit Unterzeichnung der Abwicklungsvereinbarung arbeitsrechtliche Schritte, insbesondere Erhebung einer Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht ausgeschlossen sind.
- Unter der Voraussetzung, dass der Arbeitnehmer im Zeitraum vom 01.09.2023 bis 15.01.2024 maximal zwei Wochen arbeitsunfähig krank ist, wird dem Arbeitnehmer im Monat der Beendigung des Arbeitsverhältnisses eine Prämie in Form einer Abfindung in Höhe eines Bruttomonatsgehalts gezahlt.
„Die Kündigung wurde völlig emotionslos und mit dem Hinweis auf die Meldung bei der Agentur für Arbeit verfasst. Kein Dank für die bisherige Zusammenarbeit und keine guten Wünsche für die Zukunft“, heißt es in der Mitteilung der HIT-Mitarbeitenden weiter.
Zusammen habe man sich beraten und es wurde ein Sprechergremium gebildet, um mit der HIT die Situation zu besprechen. Als externe Berater wurde der Ver.di Sekretär Leon Huesmann und Ronald Schminke aus Gimte hinzugezogen. Beide seien durch Vollmachten legitimiert, für die Mitarbeitenden Gespräche mit HIT zu führen. Von fast allen Beschäftigten wurde inzwischen eine Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht Göttingen eingereicht.
„Die Umgangsform der HIT – Verantwortlichen mit langjährig Beschäftigten finden wir unerträglich“, heißt es in der Mitteilung. Die Beschäftigten bleiben gesprächsbereit und wollen für ihre Rechte in scharfer Form streiten. "Dabei haben wir klare Mindestvorstellungen. Ein Angebot für gekündigte Beschäftigte zur bevorrechtigten Wiedereinstellung in dem neuen HIT – Markt, die Anerkennung von Tarifen und der Betriebszugehörigkeit sind unverzichtbar. Aber auch weitergehende Vorstellungen würden wir gerne mit dem Arbeitgeber HIT besprechen", fordern die Mitarbeitenden in ihrer. Pressemitteilung.