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Aus dem Takt: Wann wird´s gefährlich

Herzstiftung informiert über Rhythmusstörungen

Damit Herzrhythmusstörungen nicht zur Gefahr für Herz, Hirn und andere Organe werden, müssen sie frühzeitig erkannt werden. Das Tückische: Je nach Ursache, Ursprung und Schweregrad können sie entweder harmlos oder akut lebensbedrohlich, sogar tödlich sein.

In Deutschland werden jährlich über 490.000 Menschen wegen Herzrhythmusstörungen im Krankenhaus behandelt. Allein an der häufigsten anhaltenden Herzrhythmusstörung "Vorhofflimmern" leiden hierzulande etwa 1,8 Millionen Menschen. Meistens führen erst Beschwerden wie Herzstolpern, Herzjagen und plötzliches Aussetzen des Herzschlages viele Betroffene zum Kardiologen. „Je nach Art der Rhythmusstörung und der Grunderkrankung, die zur Rhythmusstörung geführt hat, ist das aber möglicherweise schon zu spät. Denn unbemerktes Vorhofflimmern kann zum Schlaganfall führen“, warnt Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

Bei Vorhofflimmern stolpert das Herz

Mit Hilfe der Pulsmessung beim Arztbesuch, in der Apotheke oder ganz einfach zu Hause, lässt sich leicht ein unregelmäßiger Herzschlag feststellen und somit ein Schlaganfall und andere Herz-Komplikationen aufgrund von unentdecktem Vorhofflimmern verhindern.

Vorhofflimmern ist nicht unmittelbar lebensbedrohlich, aber erhöht das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Kammerflimmern, der bösartigsten Herzrhythmusstörung. Bei Vorhofflimmern rast das Herz oder stolpert, dazu kommen Schwindel, Luftnot und eine verminderte Leistungsfähigkeit. Vorhofflimmern wird durch elektrische Fehlreize im Reizleistungssystem des Herzens ausgelöst, deren Ursprung meist in den Lungenvenen liegt. Diese münden in den linken Vorhof. Wegen des unregelmäßigen Herzschlags ziehen sich Herzkammern und Herzvorhöfe nicht mehr koordiniert zusammen: die Vorhöfe zucken rasch und unkoordiniert, wodurch sich Blutgerinnsel in einer Ausbuchtung des Vorhofs bilden können. Werden diese ausgeschwemmt und gelangen über Arterien mit dem Blutstrom in den Kopf, verstopfen sie möglicherweise ein Hirngefäß: ein Schlaganfall ist die Folge.

Auf welche Symptome sollte man achten?

Dauert das Vorhofflimmern mehrere Stunden oder Tage, spüren Betroffene häufig eine allgemeine Leistungsschwäche. Für manche Patienten*innen sind die Beschwerden sehr beunruhigend. Herzstolpern und Herzrasen sind oft verbunden mit innerer Unruhe und Angst, einer Neigung zu schwitzen, Atemnot, Leistungsschwäche, Schwindelattacken, Brustschmerzen und kurzzeitige Bewusstlosigkeit.