AWO Präsident Michael Groß: „Armut und Einsamkeit sind die brisantesten Themen“
Der Präsident des AWO Bundesverbandes besuchte auf seiner Sommertour Einrichtungen der AWO Göttingen und informiert sich vor Ort im Ebertal über die drängendsten sozialen Probleme.„Armut und Einsamkeit sind die brisantesten Themen in Deutschland“, sagt Michael Groß, Vorsitzender des Präsidiums des AWO Bundesverbandes. Groß ist derzeit auf Sommertour, um sich über Einrichtungen der AWO bundesweit zu informieren und darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig soziale Einrichtungen und Dienste für den Zusammenhalt der Gesellschaft sind. Gestartet ist er am Freitag, den 14. Juni 2024 gemeinsam mit Angelika Tumuschat-Bruhn, Vorsitzende des Präsidiums vom AWO Bezirksverband bei der AWO in Göttingen.
Begrüßt wurden sie von Dagmar Freudenberg, Vorsitzende des AWO Kreisverbandes Göttingen-Northeim und ihrem Stellvertreter Rolf Hojnatzki, der Vorsitzenden des AWO Ortsvereins Hann. Münden und den Göttinger Geschäftsführer*innen Dr. Michael Bonder und Katharina Kohlrautz.
Erste Station war die AWO-Geschäftsstelle, wo sich die Vorsitzenden mit dem Integrationsfachdienst, der Schuldner- und Migrationsberatung sowie den Ambulanten Hilfe zur Erziehung zu deren täglichen Arbeit austauschten und über gesellschaftliche Herausforderungen sprachen. Ein besonderes Augenmerk lag hierbei auf der Finanzierung der wohlfahrtsverbandlichen Dienstleistungen.
Mit Blick auf die laufenden Haushaltsverhandlungen im Bund und dem 60-Milliarden-Loch mache Groß sich keine Hoffnung auf politische Initiativen zur Bekämpfung von Armut. Von Armut betroffene Menschen gingen mittlerweile nicht mehr wählen, weil sie resigniert hätten. Soziale Dienste und Einrichtungen seien auch das Rückgrat zur Verteidigung der Demokratie.
Im Rahmen der AWO-Kampagne „Demokratie. Macht. Zukunft.“ gehen die AWO-Präsident*innen Kathrin Sonnenholzner und Michael Groß daher dorthin, wo Demokratie jeden Tag gelebt – und verteidigt – wird: in Kieze, Quartiere und Dörfer bundesweit.
Und so führte die Sommertour weiter ins Ebertal, wo zeitgleich das Sommerfest im Quartier gefeiert wurde. Groß konnte sich dort einen konkreten Einblick verschaffen zu den aktuellen Themen Wohnungsnot, Armut, Migration und Demokratie, die sich im Sanierungsgebiet „Grüne Mitte Ebertal“ alle bündeln.
Robert Folchert, Quartiersmanager im Ebertal bei der AWO betonte die Bedeutung von Quartiersarbeit, die leider oft Projektstatus habe und damit zeitlich begrenzt sei. „Gesellschaftlich müssen wir das fördern, was präventiv gegen Armut, Einsamkeit und auch Arbeitslosigkeit wirkt“, ergänzte AWO Göttingen Geschäftsführerin Katharina Kohlrautz.
Zum Thema bezahlbarer Wohnraum sprachen die Vorsitzenden mit Claudia Leuner-Haverich, Geschäftsführerin der Städtischen Wohnungsbau Göttingen. Sie erläuterte, dass sich auch der aktuelle Mietpreis im Ebertal erhöhen werde, aber dafür barrierefrei gebaut werde, was aus sozialer Sicht notwendig sei.
Abgerundet wurde der Besuch in Südniedersachsen mit dem Public Viewing zum EM-Auftaktspiel bei „Beats for Hospiz“ in Hann. Münden.