Axel Behnke: Abschied eines Erntefestpräsidenten
- Von Susanne Wesche --
- 21.08.2024
Axel Behnke, seit über zwei Jahrzehnten das Herz und die Seele des Witzenhäuser Erntefestes, beendet dieses Jahr seine Amtszeit als Präsident. Eine Ära geht zu Ende, die geprägt war von Innovation, Tradition und einer tiefen Verbundenheit zu Witzenhausen. Bereits seit 1989 ist Behnke im Erntefestausschuss aktiv. Sein Vater war ebenfalls lange Zeit im Ausschuss tätig, was die Arbeit für Behnke fast zu einer Familientradition macht. Sein Sohn Tim ist jetzt die 3. Generation. „Es war mir immer eine Ehre, diese Tradition fortzuführen. Es ist nicht immer einfach, aber es ist notwendig,“ betont Behnke. Das 167 Jahre alte Erntefest verlangt ständige Anpassung und Engagement, um lebendig und relevant zu bleiben.
Anfang 2004 übernahm Behnke das Amt des Präsidenten, zu einer Zeit, als entschieden wurde, das Traditionsfest in jüngere Hände zu legen. „Damals war es wichtig, frischen Wind reinzubringen und gleichzeitig die Werte zu bewahren,“ erinnert er sich. Einer seiner ersten großen Schritte war die Kooperation mit der heimischen Brauerei Schinkels. Eine Entscheidung, die skeptisch beäugt wurde, sich aber als zukunftsweisend erwies. „Es war ein Risiko, aber es hat sich gelohnt,“ sagt er.
Die letzten zwei Jahrzehnte brachten viele Herausforderungen. Die Sicherheitsanforderungen nahmen stetig zu, und die Corona-Pandemie zwang das Fest zu einer Pause von einem Jahr! „Es war eine schwierige Zeit, aber wir wollten den Kontakt zu unseren treuen Gästen nicht verlieren,“ erzählt Behnke. Die Rückkehr des Festes unter strengeren Bedingungen war ein Kraftakt, der jedoch von dem Komitee mit großer Freude aufgenommen wurde. Ein besonderes Highlight des Erntefestes ist für Behnke immer der Witzenhäuser Abend gewesen. „Dieser Abend bietet nicht nur eine Bühne für heimische Künstler, sondern sorgt auch für Heiterkeit, Spass und ein Zusammengehörigkeitsgefühl,“ erklärt er.
Eine seiner schönsten Erinnerungen ist der gemeinsame Auftritt der Ermschwerder Frauentanzgruppe und der Komiteederiche mit einem Riverdance Stepptanz. „Das war pure Begeisterung.“
Spontane Besuche und plötzliche Gewitter
Behnke hat in seiner Amtszeit mehrere Bürgermeister erlebt, darunter Günter Engel, Angela Fischer, Daniel Herz und Lukas Sittel. Jedes Jahr brachte seine eigenen Herausforderungen und Anekdoten mit sich. Er erzählt von einem Besuch des Hessischen Rundfunks in 2023, der bei plötzlich einsetzendem Gewitter drehen wollte und die Sendungen etwas beeinträchtigte. Auch prominente Gäste wie Jürgen Drews hinterließen bleibende Eindrücke. „Er war ein Vollprofi, sehr natürlich und unkompliziert. Er reiste allein mit seinem Auto an, trat auf, trank Wasser und fuhr selbst wieder nach Hause,“ berichtet Behnke bewundernd.
Sein Fazit nach 21 Jahren als Präsident: „Man muss immer dranbleiben, junge Leute einbinden und für Nachwuchs sorgen. Das Fest muss weiterleben, trotz der Herausforderungen.“ Für Behnke war die Arbeit im Ausschuss immer Teamarbeit. „Ohne uns gemeinsam sind wir nichts. Der Teamgedanke steht immer im Vordergrund,“ betont er. Er sieht sich selbst als Kapitän einer Mannschaft, der für den Zusammenhalt sorgt und die Mitglieder führt.
Von der Leidenschaft und dem Engagement
Im kommenden Jahr wird Behnke den Staffelstab weitergeben. „Es wird schwierig, aber ich bin zuversichtlich, dass mein Nachfolger die Tradition fortführen wird,“ sagt er. Er bedankt sich bei allen treuen Festbesuchern, seinem Team und den Sponsoren: „Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen.“ Axel Behnke verlässt das Amt mit einem Gefühl der Zufriedenheit und dem Wissen, dass er das Erntefest über zwei Jahrzehnte hinweg geprägt und weiterentwickelt hat. Seine Leidenschaft und sein Engagement haben das Fest zu dem gemacht, was es heute ist – ein lebendiges Stück Kultur und Gemeinschaft.