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Artikelfoto Britta Köwing vom Förderverein Mündener Altstadt und der Denkmalpfleger a.D. Burkhard Klapp. Foto Bernard Marks

Blick vom Hagelturm auf die Stadt wieder möglich

Rund 170 Stufen sind es bis hinauf auf das Dach des Hagelturms der Stadt Hann. Münden. Fünf Jahre lang war der Turm verschlossen. Am 11. August 2023 wurde er nun für Stadtführungen wieder freigegeben.

Diese Mauern atmen mittelalterliche Geschichte: Der Hagelturm stammt aus dem 14. Jahrhundert. Er ist allerdings nicht nur wegen seines Alters ein interessantes Bauwerk. Der hufeisenförmige Stadtmauerturm wurde 1849 von 25 Meter auf 42 Meter Höhe aufgestockt, um Schrotkugeln herzustellen. Die Bleitropfen fielen wie Hagelkörner von oben in einen Brunnen hinab. Heute gehört der Turm der Stadt Hann. Münden und beherbergt das Museum der Arbeit.

Seit 2018 war das historische Bauwerk für den Publikumsverkehr geschlossen. Im Natermannturm, wie der Hagelturm auch genannt wird, hatte sich die Halmfliegenlarve eingenistet. Einmal da, kommt dieser Schädling immer wieder in großen Mengen vor. Ihr Kot kann für gesundheitsschädlichen Schimmelbefall sorgen. Hinzu kamen gestiegene Brandschutzanforderungen, die jetzt umgesetzt wurden. Der Förderverein Mündener Altstadt konnte als Partner gewonnen werden. Der Verein setzt sich mit seinen Mitgliedern für den Erhalt der 850 Jahre alten Stadt Hann.Münden ein. 42350 Euro wurden für die Sanierung benötigt, um den Hagelturm für die Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Fieberhaft wurden Sponsoren gesucht und auch eigene Mittel beigesteuert. Am Ende wurde die stolze Summe in Höhe von 45.000 Euro zusammengetragen. „Es war keine leichte Aufgabe, aber wir haben sie gemeistert“, sagt die Schatzmeisterin des Fördervereins Mündener Altstadt, Britta Köwing. Vom Beginn der Planung bis zur Fertigstellung gab es viele kleine und größere Herausforderungen bei der Ausführung der Arbeiten, die es zu meistern galt. Umso glücklicher sind alle Beteiligten mit dem Endergebnis.

Dank an Sponsoren

„Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung, allen voran der VR-Bank in Südniedersachsen sowie der VR-Bank-Stiftung, der BINGO-Umweltstiftung Niedersachsen, der EXOR-Trading GmbH, der Isophon-Glas GmbH, dem gemeinnützigen Bauverein, der Rechtsanwaltskanzlei Matthias Böhling sowie den Versorgungsbetrieben Hann. Münden“, informierte Reinhard Müller vom Förderverein. Ein Highlight erläuterte Prof. Jens Kickler von der BTH in Berlin. Schon im letzten Jahr hatte er mit Überlegungen begonnen, verschlossene Gebäude in Hann. Münden digital begehbar zu machen. Als erstes Gebäude wurde der Hagelturm gescannt. Damit ist es nun jederzeit möglich, den Turm virtuell zu erkunden.