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Artikelfoto Kooperation für Klimaschutz. Bild: zVg.

Brückenschlag für das Klima

Sparkasse Duderstadt, Uni Göttingen und BBS Duderstadt kooperieren beim Nachhaltigkeitsprojekt.

Engagement für Klima und Nachhaltigkeit ist heutzutage nicht nur relevant in allen Lebensbereichen, sondern kann sogar richtig Spaß machen. Für ein ganz besonderes Projekt haben sich die Sparkasse Duderstadt, das Forum Wissen der Georg-August-Universität Göttingen und die BBS Duderstadt zusammengetan:

Es entsteht ein Holz-Spiel, das einfach, anschaulich und effektiv für Klimathemen sensibilisiert und ein Bewusstsein für umweltschonendes Handeln schafft. Die Idee zur regionalen Kooperation kam Sparkassenvorstand Markus Teichert bei einem Besuch der Sonderausstellung „Digitaler Wald. Eine virtuelle Reise in die Klimaforschung“ im Forum Wissen. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit der Abteilung Bioklimatologie, Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie, entwickelt. Das für die Ausstellung konzipierte Holz-Spiel mit dem Namen „Kipp-Punkt“ wurde von dem Team des Forum Wissen in Zusammenarbeit mit den Studierenden konzipiert und rief eine rege Beteiligung und spannende Diskussionen der Spielenden hervor. „Ich war erstaunt, wie einfach Klimathemen für die ganze Familie veranschaulicht werden können“, zeigte sich Markus Teichert beeindruckt und beschloss, Partner für eine Idee zu finden: Das Klima-Spiel sollte nachgebaut werden, um es dann beispielsweise an Schulen, Kitas und soziale Einrichtungen in der Region zu verleihen oder auf Veranstaltungen öffentlich zur Verfügung zu stellen.

Nach einem Gespräch mit Nina-Maria Knohl, zuständig für Bildung und kulturelle Kooperationen im Forum Wissen, war der erste Schritt getan. Die Pläne zum Spiel-Entwurf, digitale Vorlagen für die Spielkarten, die Spielregeln etc. werden von der Uni Göttingen für das Regional-Projekt zur Verfügung gestellt. Als dritte Partnerin im Bunde vervollständigte Sabine Freese, Schulleiterin der BBS Duderstadt, die Kooperation. Da zu den BBS auch die Berufsfachschule Holztechnik mit eigener Werkstatt gehört, soll nach den Sommerferien mit den Schülerinnen und Schülern der einjährigen Fachausbildung das Klima-Spiel nachgebaut werden. Frank Lodl, Lehrer für Fachpraxis Holz, erläuterte: „Zuerst wird der neue Jahrgang im Umgang mit Werkzeugen und Maschinen geschult, und zum Herbst kann es dann mit dem Bau des Spiels losgehen.“

 

Wodurch kippt das Klima?

Doch was macht den Reiz des Spieles aus? Und was bringt das Klima zum Kippen? Das probierte der aktuelle Jahrgang der Berufsfachschule Holztechnik kurz vor dem Ende des Schuljahres aus: Auf einer runden Holzplatte, die auf einer Kugel ausbalanciert wird, gibt es drei Zonen mit den Aufschriften Konsum, Energie und Mobilität. In der Mitte der Platte wiederholen sich diese Zonen in kleinerer Ausführung. Die hölzernen Spielfiguren sind als Bäume, CO2-Tonnen und rauchende Schornsteine dargestellt. Dann dürfen die Spielenden Karten ziehen, auf denen jeweils eine fiktive Handlung formuliert wird – das geht vom Bäumepflanzen bis zum Powershopping – und entsprechend ihrer Handlung müssen sie eine vorgegebene Spielfigur in eine der Zonen setzen. Die „klimafreundlichen“ Spielfiguren werden in die Mitte der Platte gesetzt und halten das Ganze in Balance. Die „klimaschädlichen“ Spielfiguren bringen die Platte ins Ungleichgewicht, sobald die umwelt- und klimabelastenden Handlungen überhand nehmen. Dann kippt die Platte zur Seite und reißt auch die „klimafreundlichen“ Spielfiguren mit um.

Das Feedback der BBS-Schülerinnen und Schüler fiel eindeutig positiv aus: Das Konzept sei gut, das Spiel so simpel gestaltet, dass sowohl Kinder das Prinzip verstehen könnten als auch Ältere dafür sensibilisiert würden, das eigene Handeln in einer sich verändernden Welt zu hinterfragen. Beim ersten Testlauf des Spiels kamen sogar neue Ideen dazu. Zum Beispiel könnten in den Spielkarten auch regionale Besonderheiten mit einfließen und so die Identifikation mit dem Thema fördern.

 

Gemeinsam für Südniedersachsen

Außerdem betonte Nina-Maria Knohl vom Forum Wissen die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Handwerk – nicht nur bei der Herstellung und Konzeption des Klima-Spiels. Aufgrund ihrer Forschungsergebnisse entwickelten Wissenschaftler*innen Ideen, die dann auch jemand handwerklich umsetzen müsse, erläuterte sie. Das Original-Spiel wurde in der Museums-Werkstatt im Forum Wissen zum Teil aus Upcycling-Materialien hergestellt, neu geschaffen wurden die Holzplatte und deren Kippvorrichtung sowie ein Teil der Holzspielfiguren. Und auch die Verbindungen zwischen den BBS und den Unternehmen in der Region bestehen schon lange über das aktuelle Projekt hinaus. So ist Berra Akbulut zurzeit noch BBS-Schülerin der Fachoberschule Wirtschaft, hat aber bereits den Ausbildungsvertrag für 2025 bei der Sparkasse Duderstadt in der Tasche. Zuvor hatte sie ein Praktikum in der Sparkasse absolviert und war ganz begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten im Wirtschaftsunternehmen vor Ort.

„Wir ziehen in Südniedersachsen an einem Strang: Wissenschaft, Schulen und Wirtschaft!“, freute sich Markus Teichert über die effektive und nachhaltige Kooperation als Brückenschlag zwischen verschiedenen Institutionen, aber auch zwischen Stadt und Landkreis Göttingen und dem Eichsfeld. Das Forum Wissen der Georg-August-Universität Göttingen ist bei dem KlimaspielProjekt mit der Ideengebung und Konzeption beteiligt, die BBS Duderstadt mit der handwerklichen Umsetzung und die Sparkasse Duderstadt mit der Finanzierung.