Symbolbild Pixabay

Die Mohnblüte 2023 steht bevor

Wie die hohe Nachfrage von Interessierten aus nah und fern bei der Geschäftsstelle des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land belegt, wird die Mohnblüte 2023, spätestens seit der Klatschmohn zu blühen begonnen hat, sehnsüchtig erwartet. Nachdem aufgrund der witterungsbedingt überraschend kurzen Blühsaison im vergangenen Jahr etliche Besuchende die Mohnblüte verpasst haben, besteht häufig die Sorge, auch in diesem Jahr zu spät zu sein. Derzeit lässt der Mohn aber noch auf sich warten, wie die aktuellen Fotos auf der Internetseite des Geo-Naturparks belegen. Mit dem Beginn der Mohnblüte wird erst um den 21. Juni gerechnet, in Grandenborn etwa drei Tage später.

Auch in diesem Jahr wird die Freude nicht ganz ungetrübt sein. Die starke Trockenheit der letzten Wochen treibt den Verantwortlichen Sorgenfalten auf die Stirn. In Germerode ist die Saat gut aufgegangen, die Mohnpflanzen stehen erfreulich dicht und waren gut gewachsen. Nun scheint das Wachstum zu stagnieren. Regen wird dringend benötigt, damit die Pflanzen möglichst viele Knospen ausbilden können. Da jede Pflanze jeden Tag eine neue Knospe öffnet, entscheidet die Anzahl der Knospen über die Blühdauer. Dass die Felder dicht pinkfarben blühen werden, daran besteht jedoch kein Zweifel.

In Grandenborn indes wären die Verantwortlichen froh, wenn die mögliche Blühdauer das einzige Problem wäre. Nach dem späten Frost und den von Dauerregen aufgeweichten Böden konnte die Aussaat erst im April erfolgen. Doch die Saat ist nicht gut aufgegangen und entwickelte sich in der Trockenheit nicht weiter. Mit großem Aufwand wird versucht, wenigstens ein großes Feld und eine große Frau Holles Blumenwiese ausreichend zu bewässern, um überhaupt eine nennenswerte Blüte präsentieren zu können. Es steht jedoch zu befürchten, dass in Grandenborn in diesem Jahr nur einzelne, kleine Pflanzen blühen werden. Der erwartete Gesamteindruck blühender Felder wird hier wohl ausbleiben.

Dennoch wird in diesem Tagen auch in Grandenborn der Mohnwanderweg mit Fotopunkten und Hinweisen auch zu anderen Feldern am Weg mit leicht veränderter Routenführung aufgebaut.

In Germerode ist der vier Kilometer lange Mohnwanderweg bereits eingerichtet, der auf Wirtschaftswegen entlang der Felder und auf schmalen, strohunterlegten Pfaden direkt durch die Mohnfelder und die sommerbunten Frau Holles Blumenwiesen führen. Auch die beliebten Fotopunkte und Informationsklapptafeln wurden bereits aufgestellt. 

In beiden Mohndörfern laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, um den Gästen ein vielseitiges Ausflugserlebnis mit und rund um die Mohnblüte zu bieten. 

Die Mohnparkplätze und Zuwege zu den Wanderwegen sind innerörtlich ausgeschildert. 

In Germerode wird ab heute die neue Mohnsaison eingeläutet. Unabhängig vom Blühbeginn starten nun, organisiert vom Landhotel Meißnerhof, der Betrieb der Mohntenne, der beliebten Gastronomie-Scheune in den Feldern, die Planwagenfahrten mit der „Mohnschnecke“, wie auch das Mohnkino mit dem in Endlosschleife laufenden, etwa 20 Minuten langen Film „Menschen, Mohn & Mythen“ zum Mohn und zur Region. Das Mohnlädchen als erste Informations- und Verkaufsstelle von regionalen Produkten mit und ohne Mohn, wie z. B. auch die speziell für den Geo-Naturpark zusammengestellte Samenmischung für Frau Holles Blumenwiese, startet ebenfalls am heutige Freitag direkt am Mohnparkplatz 1 in die knapp 4-wöchige Saison. Die Ausstellung der Gewinnerbilder der Vorjahresfotowettbewerbe im Refektorium des Klosters ist spätestens am Samstag fertig. Die Gastronomie und Imbissanbieter des Ortes haben sich auf viele Gäste eingestellt.

In Grandenborn wird unabhängig vom Blühbeginn der verbliebenen Mohnpflanzen am 20. Juni in die neue Mohnsaison gestartet. Im Dorfgemeinschaftshaus sind ab dann der Film und die Fotoausstellung zu sehen. Der Teichhof empfiehlt sich täglich nicht nur zur Einkehr sondern auch zum Einkauf regionaler Produkte mit und ohne Mohn im Hofladen und bietet die „Mohnschnecken“-Fahrten an. Am Freitag, 23. Juni, wird nun schon traditionell die Mohnblütensaison beim Mittsommernachtsfest am Dorfteich eingeläutet. 

Im Veranstaltungskalender rund um die Mohnblüte sind u.a. die Termine der geführten Wanderungen, wie auch die beliebten Just-White-Früh- bzw. Spätführungen mit einer Mahlzeit an der weißen Tafel im Mohnfeld, das Grandenborner Mitsommernachtfest, Mohnblüten-Nordic-Walking wie auch ein Fotoworkshop in Germerode zu finden. 

Insgesamt wurden 34 Hektar Mohn der Sorte Mieszko rund um die beiden Mohndörfer ausgesät. Die Aussaat ist trotz des heraus gezüchteten Morphingehalts genehmigungspflichtig. Die Ernte wird nach dem Rückbau der Mohnwanderwege ab Mitte August erfolgen. Pro Hektar wird je nachdem, wie viele Knospen die Pflanzen ausgebildet hatten, zwischen 500 und 1.000 kg Mohn geerntet. Etwa 20% davon werden zu Öl verarbeitet, der Rest zum Backen, Kochen, aber auch in Speiseeis, Seifen etc. verarbeitet. Für den Mohn aus dem Frau-Holle-Land bestehen Abnahmeverträge mit mehreren Bäckereiketten aber auch mit Gastronomen und Einzelhändlern der Region. 

Da die Kundengunst für regionale Lebensmittel steigt, nimmt auch die Anzahl der Mohnfelder deutschlandweit zu, die deutlich größte Anbaumenge wächst weiterhin im Frau-Holle-Land und wohl auch nur hier gibt es ein touristisch erlebbares Angebot um die Mohnblüte.

Wer den Blühbeginn nicht verpassen will, sollte den Geo-Naturpark auf Facebook oder Instagram abonnieren. Die Internetseite www.mohnbluetefrauholle.land gibt nicht nur Überblick über das erlebbare Angebot sondern zeigt auch tagesaktuelle Fotos und verfeinert die Prognosen. Der dort hinterlegte Chatbot „Marie“ kann Antworten auf die beliebtesten Fragen geben. Das Mohntelefon unter 05657 64499-40 gibt per Bandansage tagesaktuell Auskunft. Anfragen, auf die das Mohntelefon und Marie keine Antwort kennen, nehmen die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle des Geo-Naturparks unter Tel. 05657 644990 und info@naturparkfrauholle.land entgegen.

Mehr Informationen: www.mohnbluetefrauholle.land