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Die „Weg-Geh-Kultur“ und das Miteinander haben sich stark verändert

Im Gespräch mit Britta Barth: Kultkneipe Tscha Tscha schloss im letzten Jahr

Nach zwölf Jahren ging in 2021 eine Ära zu Ende. Die Kultkneipe Tscha Tscha in der Mündener Marktstraße schloss ihre Pforten. Wir trafen die ehemalige Betreiberin Britta Barth und sprachen mit ihr über die Gründe. Und über ihre neuen Ideen zur Außen- und Eventgastronomie.

 

meinMÜNDEN: Frau Barth, im vergangenen Jahr haben Sie die Türen der Kultkneipe „Tscha Tscha“ geschlossen. Wie lange haben Sie die Bar betrieben und wie kam es zur Schließung?

Britta Barth: Ich habe die Bar seit 2009 betrieben. Das Betreiben einer Bar hat immer zwei Seiten. Einerseits lernt man viele großartige Menschen kennen und man ist stetig im Kontakt. Andererseits bleibt das Privatleben auf der Strecke, gerade wenn Veränderungen eintreten.

meinMÜNDEN: Welche Emotionen waren mit der Schließung verbunden?

Britta Barth: Ein lachendes und ein weinendes Auge. Ich erinnere mich gerne an die schöne Zeit. Ich habe meine Entscheidung, das Tscha Tscha zu übernehmen, nie bereut und würde es jederzeit wieder tun. Allerdings freue ich mich auch auf alles, was noch kommt mit Tscha Tscha Events. Wir haben viele Pläne und hoffen, dass wir die Mündener Bürger begeistern und wir alle bei vielen Veranstaltungen gemeinsam feiern können.

meinMÜNDEN: Wie haben sich Gastronomie und Kneipenlandschaft aus Ihrer Sicht während Corona verändert?

Britta Barth: Das Leben hat sich für alle verändert. Die „Weg-Geh-Kultur“, die Kommunikation und das Miteinander haben sich stark verändert. Die Prioritäten haben sich verschoben. Jeder Mensch, egal ob Gastronom oder nicht, hat Einbußen. Finanziell und menschlich. Man kann nur hoffen, dass alle gesund bleiben und die Zeit mit viel Menschlichkeit überstanden wird.

meinMÜNDEN: Nach dem Motto „Raus ins Freie“ haben Sie in den vergangenen Monaten einige Veranstaltungen, Feste auf dem Tanzwerder und Doktorwerder organisiert. Wie kam es zur Gründung von „Tscha Tscha Events“?

Britta Barth: Bereits im Laufe der letzten Jahre hat sich die Außengastronomie entwickelt. Angefangen hat alles mit dem Dielengrabenfest im Jahr 2015 unter der Kooperation mit der Hann. Münden Marketing. Die Resonanz der Mündener Bürger war sehr gut und somit war das der Anfang unserer Außengastronomie. Auch jetzt sieht man immer wieder, wie z.B. bei der Inselwoche oder MündenFeiert, dass es gut angenommen wird. Auch unter erschwerten Bedingungen. Wir sind froh, dass wir das "Beats for Hospiz" ins Leben gerufen haben und es mittlerweile in Hann. Münden etabliert ist. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass es ohne meine Familie und jedes einzelne Mitglied meines Teams nicht möglich gewesen wäre. Das bedingungslose Zusammenspiel aller zeichnet das Tscha Tscha Events Team aus, auch wenn beispielsweise der Doktorwerder vom Regen überflutet ist. Ich bin froh und vor allem auch stolz, Teil dieser großen Tscha Tscha Familie zu sein. Ich bin zwar das Zugpferd, aber ohne meine Leute im Hintergrund wäre nichts möglich.

meinMÜNDEN: Welche Planungen und Wünsche haben Sie für 2022? Gibt es schon konkrete Veranstaltungen?

Britta Barth: Anfangen wird alles mit unserem MündenFeiert auf dem Tanzwerder vom 26.05.2022 bis zum 28.05.2022. Hier können sich alle auf ein spannendes Programm gefasst machen. Weiter geht es mit dem altbekannten Dielengrabenfest vom 16.06.2022 bis 18.06.2022. Hier wird es Livemusik geben. Auch dies findet wieder in Koorperation mit der Hann. Münden Marketing statt. Vom 15.07.2022 bis 16.07.2022 findet das "Beats for Hospiz" auf dem Doktorwerder statt. Hier hoffen wir natürlich wieder auf jede helfende und unterstützende Hand. Egal ob es in Form von Spenden oder Helfern vor Ort ist. Das Hospiz ist eine sehr wichtige Institution unserer Stadt. Auch hier ist wie immer Jutta Nickel als Ansprechpartnerin vom Hospiz dabei. Was das Programm angeht werden keine Wünsche offenbleiben. Direkt im Anschluss geht es weiter mit der Inselwoche. Diese geht dann bis zum 30.07.2022. Auch hier wird es einen krönenden Abschluss unserer Inselwoche auf dem Doktorwerder geben. Bis dahin besteht jeden Abend die Möglichkeit, sich bei guter Musik zu verköstigen und dass ein oder andere Getränk zu sich zu nehmen. Ich freue mich auf das Jahr 2022 und vor allem freue ich mich auf mein Team, wenn wir die Werder gemeinsam zum Beben bringen. Das Jahr werden wir mit dem Weinfest an der Wanfrieder Schlagd abschließen. Stattfinden wird das Fest vom 09.09.2022 bis zum 10.09.2022. Hier wird es die Möglichkeit geben, sich bei entspannter Livemusik und einzigartiger Atmosphäre durch die Weinkarte zu probieren. Bei jedem Event wird ein Teil des Eintrittsgeldes an das Hospiz Hann. Münden gespendet, da mir diese Institution sehr am Herzen liegt.

meinMÜNDEN: Was liegt Ihnen bei der Organisation von Festen besonders am Herzen?

Britta Barth: Besonders am Herzen liegt mir, dass wir den Mündener Bürgern, gerade im Hinblick auf das vergangene Jahr 2021, die Möglichkeit geben konnten, mit Rücksicht und der gebotenen Vorsicht die Abende zu genießen. Die Leute waren sehr dankbar für die Realisierung und Durchführung der Veranstaltungen.

meinMÜNDEN: Was macht Hann. Münden als Festival-Stadt besonders attraktiv?

Britta Barth: Hann. Münden ist eine Kleinstadt, die an jeder Ecke und bei jeder Gelegenheit Charme ausstrahlt. Auch die Menschen in der Stadt tragen ihren positiven Teil zur Gemeinschaft bei. Es ist stets ein gutes Miteinander mit vielen freundschaftlichen Verhältnissen. Auch die Zusammenarbeit unter anderem mit der Stadt Hann. Münden als zuständige Behörde oder den Versorgungsbetrieben Hann. Münden funktionieren stets reibungslos und kompetent.