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Eigenwilliges Genre: Mig-Pop im Mai in Hann. Münden

Niedersächsische Band Shanaya gastiert in Dreiflüsse-Stadt

Deutschland hat jetzt den Migranten-Pop. Ausgerechnet aus der UNESCO-City of Music-Stadt Hannover kommt dieses eigenwillige Genre. Abgekürzt nennt die Band Shanaya ihre Musik „Mig-Pop“. Die Musiker*innen arbeiten schon seit vielen Jahren am Sound des Mig-Pops. Die niedersächsische Band um die deutsch-türkische Sängerin Ayda experimentiert mit Electro-, Ethno-, Dance und Orientalsounds. Im Mai 2022 veröffentlicht die Band ihr Album „Gastarbeiterkind“ in Anlehnung an das 60-jährige Jubiläum des Deutsch-Türkischen Anwerbeabkommens. Sängerin Ayda ist das Gastarbeiterkind und in Hannover geboren und aufgewachsen. Mehrere Jahre arbeitete sie in Berlin mit etablierten Musiker*innen an einem Sound, der die deutsche und türkische Seite vereint. Das scheint nun gelungen zu sein. Denn bei den Auftritten von Shanaya kommen alle zusammen und tanzen und feiern. Ayda schreibt in ihren deutschsprachigen Songtexten Geschichten, die aus der Sicht von einer in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Frau mit türkischen Wurzeln stammen. Feminin, selbstbewusst und sehr direkt.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gurbet-60 Jahre „ZU HAUSE“ in Niedersachsen“ gastiert Shanaya in acht niedersächsischen Städten. Am 27. Mai debütiert sie in Hann. Münden im Rahmen des Festivals „Münden feiert“ auf dem Tanzwerder. Das Türkische „Gurbet“ heißt „die Fremde“. Das ist das Wort, was mehrere Generationen türkischstämmiger Menschen in den 60ern, 70ern und auch noch 80ern prägte. Sie waren gekommen, um dieses Land aufzubauen. Sie waren „Gastarbeiter“ und fühlten sich selbst „in der Fremde“. Es hat lange gebraucht bis klar war, dass sie ein Teil Deutschlands sind. Das Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei wurde am 30.10.1961 unterzeichnet. Seit vier Generationen ist Niedersachsen für türkischstämmige Menschen inzwischen ein Zuhause. Als Wissenschaftler*innen, Arbeiter*innen, Unternehmer*innen, Politiker*innen, Angestellte, Sportler*innen und Kulturschaffende bereichern sie das moderne Deutschland und sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Seit 60 Jahren existiert eine wunderbare deutsch–türkische Freundschaft, die wir mit dieser Veranstaltungsreihe an verschiedenen Standorten in Niedersachsen feiern möchten“, teilt die Band mit.

Schirmfrau der Veranstaltungsreihe ist Doris Schröder-Köpf, die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe. Als Schirmherr des Auftritts in Hann. Münden fungiert der hiesige Abgeordnete Gerd Hujahn. Bei den Veranstaltungen steht die deutsch-türkische Freundschaft, die gute Nachbarschaft und der interkulturelle Austausch im Vordergrund. Seit 60 Jahren leben Türken und Deutsche Tür an Tür. Der Dialog und die Freundschaft sind für die Stärkung der Mehrheitsgesellschaft von großer Bedeutung. Die Türkischstämmigen stellen mit knapp drei Millionen Einwohner*innen eine große Migrant*innengruppe in Deutschland. Politische Ereignisse in der Türkei sowie traurige Geschehnisse wie zum Beispiel der Anschlag in Hanau haben die deutsch-türkische Freundschaft zuletzt auf die Probe gestellt. Daher ist es jetzt als Mehrheitsgesellschaft umso wichtiger, das „Wir-Gefühl“ zu stärken und das gemeinsam Erreichte zu zelebrieren. Die wichtige Rolle der türkischen „Gastarbeiter*innen“ möchten wir bei unseren Veranstaltungen in den Fokus stellen und wertschätzen! Für Ihre Leistungen verdienen sie besondere Anerkennung.
Projektträger: FÖTEV-Nds e.V.