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Ein besonderes Ehrenamt, auf das wir uns verlassen können

Freiwillige Feuerwehr Hedemünden: im Jahr 2022 so viele Einsätze, wie noch nie

Die Freiwillige Feuerwehr - ein Symbol für Mut, Engagement und Selbstlosigkeit. Die Kameradinnen und Kameraden stellen sich den Gefahren, die von Bränden, Hilfeleistungen und anderen Notfällen ausgehen. Sie gehen, ohne zu zögern, aber mit Bedacht, in brennende Gebäude, überschwemmte Straßen oder andere Gefahrenzonen, um Menschenleben zu retten und Schaden abzuwenden. Sie geben einen großen Teil ihrer Freizeit und setzen ihr Leben aufs Spiel, um anderen Menschen in Not zu helfen. Sie sind diejenigen, die als Erste vor Ort sind, wenn es brennt oder wenn ein Unfall passiert. Sie sind die Macher, auf die wir uns verlassen können, wenn es darauf ankommt.

Auch die Freiwillige Feuerwehr in Hedemünden ist eine Gemeinschaft, die auf gegenseitigem Vertrauen, Respekt und einem starken Zusammenhalt beruht. Zu 83 Einsätzen rückten sie im vergangenen Jahr. „Das war ein absolutes „Rekordjahr“. So viele Einsätze hatten wir noch nie“, erklärt Lutz Hannemann, Ortsbrandmeister in Hedemünden und gleichzeitig stellvertretender Stadtbrandmeister in Hann. Münden. Eine deutliche Zunahme registrierte die Wehr in dem Bereich der Alarmierung durch Brandmeldeanlagen. Die steigenden Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz erfordern eine bessere Ausstattung der ortsansässigen Industrieunternehmen. Daher wurde man häufig zum Stichwort „BMA“ alarmiert, es sind oftmals aber nur technische Defekte, Auslösung der BMA durch Staubaufwirbelungen oder Wasserdampf in der Teeküche und ähnlichem gerufen, da die Technik sehr sensibel reagiert. Einen Einsatzrückgang verzeichneten die Kameradinnen und Kameraden in Hedemünden seit längerem hingegen bei der Alarmierung zu schweren Verkehrsunfällen auf der Autobahn. Hier rückten sie dennoch häufig aus, um ausgelaufene Betriebsstoffe zu beseitigen oder Unfallstellen auszuleuchten. „Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 km/h in unserem Streckenabschnitt trägt jedoch Früchte“, so Hannemann. Man wurde wesentlich weniger zu schweren Unfällen mit Personenschäden alarmiert, aber es gibt die Unfälle weiterhin, wie Mitte März 2023 auf der Nordspur der BAB7, die Kameradinnen und Kameraden der Wehren der Gemeinde Staufenberg erleben mussten. Insgesamt 43 Feuerwehrmänner und -frauen sind in der Hedemündener Wehr aktiv. Besonderen Wert legen sie auf die gute Zusammenarbeit mit der Nachbarwehr befreundeten Wehr aus Oberode. „Wir ergänzen uns, wo es nur geht“, erklärt Hannemann. Viele Kameradinnen und Kameraden aus beiden Ortsteilen sind tagsüber in den angrenzenden Großstädten, um zu arbeiten. Im Alarmfall werden die Kräfte aus Oberode und Hedemünden gemeinsam alarmiert. Auch im Bereich der Ausbildung und Jugendförderungen arbeiten die Wehren eng Ein besonderes Ehrenamt, auf das wir uns verlassen können Freiwillige Feuerwehr Hedemünden: im Jahr 2022 so viele Einsätze, wie noch nie zusammen. Knapp 20 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 16 Jahren werden derzeit von einem Team beider Wehren betreut und erlangen die wichtigen Grundkenntnisse, um später bei Einsätzen helfen zu können. Im Januar 2021 bezog die Hedemündener Wehr ihr neues Domizil. Hier befinden sich die Schulungs- und Trainingsräume. Und auch die „Einsatzflotte“ der Feuerwehrkräfte ist hier stationiert. Dazu zählt neben dem Einsatzleitwagen, der als Führungsmittel der Einsatzleitung dient und mit PCs, Internet und Telefon ausgestattet ist, auch ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF). Dieses „Erstangriffsfahrzeug“ führt für die Brandbekämpfung 2.500 Liter Wasser und 200 Liter Schaummittel. Es ist mit einer leistungsfähigen Pumpe ausgestattet, die im Ernstfall 3.500 Liter Wasser pro Minute pumpen kann. „Gerade wenn ein Ernstfall in einem der Industrieunternehmen hier in Hedemünden eintritt, brauchen wir diese leistungsfähige Ausstattung.“ Ein Tanklöschfahrzeug mit einem Fassungsvermögen von ebenfalls 2.500 Liter Wasser und ein Mannschaftstransportwagen runden den Einsatzfuhrpark ab. Die Alarmierung der Kameraden und Kameradinnen erfolgt „still“, das bedeutet, dass alle mit einem Pieper ausgestattet sind und im Einsatzfall „angefunkt“ werden. „Nur in äußersten Extremsituationen erfolgt zusätzlich ein Sirenenalarm“, so Hannemann, der seit 1998 aktiv in der Hedemündener Wehr arbeitet. „Angeheuert“ wurde er nach eigenen Angaben vom damaligen Ortsbrandmeister Spangenberg auf dem Osterfeuer. „Wir waren acht Leute, die damals eingewilligt haben und zeitgleich bei der Feuerwehr eingestiegen sind.“ Seither hat er viel gesehen, war bei Bränden und Unglücken vor Ort. Die Einsätze mit verletzten oder getöteten Personen sind belastend und bedürfen einer Nachsorge für jeden Einzelnen, aber auch immer im Gespräch mit der Kameradschaft. „Ich kann dann aber im Kopf abschalten. Ich lasse nicht zu, dass mich die Bilder einholen, sondern ich setze mich im Nachhinein bewusst mit den Bildern auseinander und kann sie so verarbeiten.“

Inspektion durch Drohnentechnik

Auch den letzten großen Brand in Hann. Münden beim Baustoffhandel BHG hat Hannemann miterlebt. Hier wurden er und sein Team mit einer speziellen Aufgabe betraut: der Inspektion und Überwachung der brennenden Gebäude mittels Drohnentechnik. Dafür wurden in den vergangenen Jahren zehn Kameraden der Drohneneinheit der Feuerwehr der Stadt Hann. Münden – fünf aus Hedemünden und fünf aus Oberode – ausgebildet. Sie haben gelernt, sich mit der speziellen Technik der Drohne auseinander zu setzen, sie zu lenken, auf Kurs zu halten und die gelieferten Bilder auszulesen. Und das ist anspruchsvoller als man denkt. Die Droh[1]ne ist mit zwei speziellen Kameras ausgestattet. Die eine liefert Echtzeitbilder, die andere – eine Wärmebildkamera – sendet Aufnahmen, die unterschiedliche Temperaturen anzeigen. Um exakte Werte zu erhalten, muss die Drohne in der gleichen Höhe gehalten und behutsam gelenkt werden. Zum Einsatz kam die Technik inzwischen bei zahlreichen Einsätzen, egal ob bei der Suche nach Glutnestern in brennenden Gebäuden, Vegetationsbränden oder bei der Zuarbeit für die Polizei bei der Aufnahme großflächiger Unfallorte oder der Suche nach vermissten Personen. Theoretisch kann sie auch für den Erkundungseinsatz bei Chemieunfällen genutzt werden, da auslaufende Flüssigkeiten oder Gefahrenstoffe eine andere Wärmeabstrahlung haben als die natürliche Umgebung. Die Technik bietet hier viele Möglichkeiten.

In einer Welt, in der der Fokus oft auf persönlichem Gewinn und Eigeninteresse liegt, ist die Freiwillige Feuerwehr ein leuchtendes Beispiel für Gemeinschaftssinn und Solidarität. Sie verkörpert die Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten und stark machen. Die Freiwillige Feuerwehr ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man durch Engagement und Gemeinschaftssinn dazu beitragen kann, unsere Welt ein Stück sicherer und lebenswerter zu machen.