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Artikelfoto Privat

Ein Herz fürs Mündener Hospiz

„Wollmäuse“ unterstützen Hospizgäste mit selbst genähten Herzkissen

Mit 30,5 Prozent ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung von Frauen in den industriellen Ländern. Ungefähr 69.000 Mal im Jahr stellen Ärztinnen und Ärzte aktuell die Diagnose „Mammakarzinom“ bei einer Frau fest – ein Schock, der bei Patientinnen und Angehörigen tief sitzt. Die langen Monate im Kampf gegen den Krebs oder andere lebensbedrohliche Krankheiten sind dabei meist beschwerlich und kosten viel Kraft. „Und genau diese Kraft wollten wir mit unserer kleinen Idee spenden“, erklären Margret Fankhauser und Petra Oeste von den „Wollmäusen“ aus Vellmar. Herzkissen aus gespendeten und recycelten Stoffen stellen sie gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Handarbeitsgruppe her. „2006 oder 2007 ist die Idee nach einem Aufruf in der Zeitung entstanden, damals waren wir noch in Hofgeismar in der Gruppe ‚Handarbeit mit Herz’ organisiert. Seit 2013 gibt es die Wollmäuse und die Herzkissen sind mit uns nach Vellmar gewandert“, erinnern sich Fankhauser und Oeste. Die großen Herzkissen geben sie an die Patientinnen der Krebsstation des Elisabeth-Krankenhaus in Kassel. „Mit den vielen überwältigend dankbaren Reaktionen hatten wir gar nicht gerechnet, aber wir sind so froh, dass unsere Kissen einen Lichtblick in der schweren Zeit sein konnten“, so die Frauen.

Herzkissen fanden Weg nach Hann. Münden

Mit der Zeit weiteten sie ihre Arbeit auch auf andere Standorte aus – und fanden den Weg ins Hospiz nach Hann. Münden! „Durch einen Zeitungsartikel sind die Wollmäuse auf meine Arbeit im Hospiz aufmerksam geworden und sind mit mir in Kontakt getreten. Nachdem wir uns 2018 dann das erste Mal persönlich getroffen hatten, war für mich sofort klar, dass wir mit dieser tollen Truppe aus engagierten Damen zusammenarbeiten müssen“, erinnert sich Jutta Nickel, Beauftragte für Spenden und Öffentlichkeitsarbeit im Hospiz, zurück. Beim Sommerfest des Hospizes waren die Wollmäuse dann das erste Mal mit ihren Arbeiten und ihren Herzkissen dabei. „Im Laufe des Tages ist uns dann die Idee gekommen, dass wir unsere großen Herzkissen ja auch in einer kleineren Version nähen und dem Hospiz zur Verfügung stellen könnten!“, erklärt Petra Oeste.

Mittlerweile bekommen alle Gäste im Hospiz ein Herzkissen der Wollmäuse. „Die Kissen zaubern immer ein Lächeln ins Gesicht und sind sehr beliebt. Ich bin unglaublich froh, dass uns die Wollmäuse mit ihrer Energie und ihrem Tatendrang so unterstützen“, sagt Nickel. Da die Kissen oft für immer bei ihren neuen Besitzern bleiben, ist Nickels Bestellliste für neue Kissen meist gut gefüllt. „Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie schnell und zuverlässig die Wollmäuse mir Kissen senden können. Unsere neuen Gäste finden deswegen immer pünktlich zum Einzug ihr eigenes Kissen vor“, zeigt sich Jutta Nickel begeistert.

Unterstützung auch bei Basaren

Dankbar ist sie auch dafür, dass die Wollmäuse nicht nur mit den Herzkissen die Gäste im Hospiz emotional unterstützen, sondern ihre anderen Arbeiten auch immer wieder bei Basaren oder auf dem Mündener Weihnachtsmarkt zugunsten des Hospizes anbieten. „Bei unserem Basar in der Adventszeit in der Mündener Reblaus sind so alleine 1000 Euro zusammengekommen! Die Zusammenarbeit ist einfach toll und bringt dem Hospiz und unseren Gästen unglaublich viel“, freut sich Jutta Nickel. Und auch Margret Fankhauser und Petra Oeste haben nur lobende Worte für die Zusammenarbeit: „Es ist einfach toll, wie viel Herzblut Jutta in die Hospiz-Arbeit steckt, dass unterstützen wir nur zu gerne.“ 100 bis 200 kleine Kissen landen so in jedem Jahr in Hann. Münden – auch wenn das durch die Corona-Pandemie deutlich erschwert wurde. „Wenn wir alle da sind, sind wir bei unseren Donnerstags-Treffen 25 Näherinnen. Durch Corona können wir uns nicht mehr treffen und müssen die Kissen nun von einem Haus zum anderen bringen und alleine die Arbeitsschritte nähen. Das ist ein ganz starker Einschnitt, wir alle vermissen unsere Treffen sehr“, so die Näherinnen.

Das Hospiz, das im nächsten Jahr sein 10-jähriges Bestehen feiern kann und in jedem Jahr 100.000 Euro Spendengelder selbst aufbringen muss, um die Finanzierung der Einrichtung zu sichern, kann aber auch weiterhin auf die Wollmäuse zählen – denn ihre Arbeiten seien eine große Hilfe Spenden zu sammeln, ist sich Jutta Nickel sicher. Zu Beginn der CoronaPandemie nähte die Gruppe aber auch Masken für das Personal, um das Hospiz auf diese Weise zu unterstützen „Die Aktion ‚Ein Herz fürs Hospiz‘ bringt unseren Gästen das Gefühl, dass sie nie alleine sind, wenn sie ihr Kissen haben. Für uns ist die Zusammenarbeit nicht nur eine Möglichkeit der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung, sondern wir hoffen, das Hospiz durch unsere Basare und Aktionen noch weiter in die Mitte der Gesellschaft zu verankern. Es ist wichtig, dass man auch auf seinem letzten Lebensweg nahe an seinem zu Hause begleitet werden kann“, so Jutta Nickel.

Wer das Hospiz Hann. Münden in seiner Arbeit unterstützen möchte, der kann seine Spende an folgendes Konto richten:

Verwendungszweck: Herzkissen

Kontoinhaber: Hospiz Hann. Münden

IBAN: DE53 2605 0001 0165 0233 83

BIC: Nolade21GOE

Sparkasse Göttingen

Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden. Jutta Nickel steht unter jutta.nickel@awo-gsdb.de oder 0172/5636361 für alle Fragen rund um Spenden jederzeit bereit. Alle Informationen rund um das Hospiz gibt es unter www.hospiz-hannmuenden.de.