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Artikelfoto Privat

Eine Idylle am Werraufer

Hedemünden freut sich über neues Feuerwehrgerätehaus.

Direkt am Unterlauf der Werra gelegen, 130 Meter über Normalnull, ist Hedemünden der erste Ort, den die Werra auf ihrem Weg durch Niedersachsen durchläuft. Im Jahr 1017 erfolgte die urkundliche Erstnennung Hedemündens, als Kaiser Heinrich II. (der Heilige) seinen Hof Hademinni dem Benediktinerinnen-Kloster Kaufungen schenkte. Doch schon viel früher in der Geschichte scheint Hedemünden als Ort bestanden zu haben, denn bereits um die Geburt Christi  bestand nahe der heutigen Ortslage Hedemündens ein römisches Legionslager, das heute als Römerlager Hedemünden bezeichnet wird. Archäologischen Untersuchungen zufolge lässt das reichhaltige Fundmaterial darauf schließen, dass hier ein römisches Militärlager gestanden hat. Somit besitzt Hedemünden eine der wenigen römischen Fundstellen in ganz Niedersachsen und das Römerlager eignet sich als tolles Ausflugsziel für Jung und Alt.

1645 wurde Hedemünden das erste Mal – durch Herzog Christian Ludwig – mit der Bestätigung seiner Privilegien als Stadt bezeichnet. Beim Bau der Eisenbahn von Halle nach Kassel über Hedemünden im Jahr 1871 wurde der nördliche der beiden großen urgeschichtlichen Grabhügel abgetragen, während der zweite, der sogenannte Haaghügel – zwar beim Straßenbau am Rand beschädigt – zum größten Teil noch erhalten ist. Er ist der größte urgeschichtliche Grabhügel in Südniedersachsen. Bis 1930 wuchs der Ort immer weiter an, bekam nicht nur eigene Gewerbe, sondern auch eine Schule. Auf die Stadtrechte wurde dann aber verzichtet und Hedemünden wurde wieder zu einer Landgemeinde und 1973 zu einem Ortsteil von Hann. Münden. Jahrelang führte aber auch die ehemalige B 80 mitten durch den Ortskern, bis 1995 die Ortsumfahrung fertiggestellt wurde und die Bundesstraße im Ort zurückgebaut werden konnte. In diesem Rahmen fanden auch umfangreiche Dorferneuerungsmaßnahmen statt, die Hedemünden seinen aktuellen beschaulichen Charme und Charakter wiedergaben. Für das Gewerbe war die Verlegung der B80 aber kein Problem, denn bis heute grenzt Hedemünden direkt an die A7.

Hedemünden überzeugt aber nicht nur durch seine wunderschöne Lage, sondern auch durch seine zahlreichen Fachwerkhäuser. Ein besonderes Highlight bietet für Besucher aber auch noch die St. Michaelis-Kirche. Die ursprüngliche Kirche aus dem frühen 11. Jahrhundert wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts in eine gotische Hallenkirche umgestaltet. Die heutige Form und Ausstattung der Kirche ist während der Barockzeit entstanden.

Feuerwehrgerätehaus in neuem Glanz

Neben Erinnerungen an die Vergangenheit denkt man in Hedemünden aber natürlich auch an die Zukunft! Besonders die Stützpunktfeuerwehr im Ort kann sich über ein neues Heim freuen, denn für 2,3 Millionen Euro wurde ein modernes Feuerwehrgerätehaus in Hedemünden errichtet. Mit der Ausschreibung im Jahr 2018 und der Vergabe an die Generalunternehmer startete das Unterfangen. Im Dezember 2019 konnte dann der erste Spatenstich getätigt werden. Knapp ein Jahr später – im September 2020 – fand die Übergabe des neuen Gebäudes an die Immobilienvertretungsgesellschaft Hann. Münden (IVM) und weiter an die Feuerwehr statt. Die IVM investierte als Bauträger die 2,3 Millionen in das 1000 Quadratmeter große Gebäude, das sich am Ortsrand der Gemeinde befindet. Das Gerätehaus wird nun langfristig an die Stadt vermietet, bevor es in deren Besitz übergeht. Auf dem 3440 Quadratmeter großen Gesamtareal gibt es nicht nur ein von der Feuerwehr Unfallkasse entwickeltes Parkkonzept im Einsatzfall, sondern auch einen Eingang für die Feuerwehrleute im hinteren Bereich, bei dem ein Chip als Türöffner dient. Natürlich wurden aber auch die Wünsche der Ortsfeuerwehr mit in die Planung aufgenommen, damit sie hier ihre Arbeit bestmöglich ausführen können.

Das zweigeschossige Gebäude besitzt modern­ste Netzwerk- und Kommunikationstechnik sowie energetisch beste Werte. Umkleiden, Sanitär-, Büro-, Jugend- und Unterrichtsräume wurden eingerichtet sowie ein großer Besprechungsraum. Für alle Altersgruppen der Feuerwehr finden sich hier nun genügend Räume, die genutzt werden können!