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Artikelfoto Carlotta, Eske, Katharina und Alexa besuchen das 1. Physikalische Institut der Universität und betrachten den Aufbau eines Pump-Probe-Lasers in der AG Mathias. Foto: zVg.

Engagement für MINT-Berufe

Wirtschaft und Universität engagieren sich gemeinsam für die Gewinnung zukünftiger Fachkräften.

Arbeitgeber und der Sonderforschungsbereich 1073 luden im November Jugendliche aus ganz Deutschland nach Göttingen ein. Bei drei verschiedenen Science Camps im XLAB lernten sie spannende Arbeitsgebiete, innovative Forschungs- und Entwicklungsansätze sowie Göttingen als Studienort kennen. Begleitet wurden die Camps durch das nationale Schulnetzwerk MINT-EC. Die Teilnehmenden waren 16-18 Jahre alt.

· Science Camp „Nanostrukturierte Oberflächen“ mit dem Wirtschaftspartner Verband der Metallindustriellen Niedersachsens – Bezirksgruppe Süd e.V.

· Science Camp „Innovative Pflanzen“ mit dem Wirtschaftspartner KWS SAAT SE & Co. KGaA

· Science Camp „Experimentelle Physik“ mit dem universitären Partner SFB 1073

Nanostrukturierte Oberflächen: Zum ersten Mal luden die Metallindustriellen Südniedersachsens Schüler*innen ins XLAB ein. Für das Science Camp vom 13.-17.11.2023 hatten sich 50 besonders interessierte Schüler*innen aus ganz Deutschland beim MINT-EC beworben – 16 von ihnen bekamen einen Platz und die Gelegenheit, über den Tellerrand des Schulunterrichts hinauszuschauen: Mehrfarbige korrosionsbeständige Titandioxid-Oberflächen, ein Material, das in Abhängigkeit von seiner Struktur entweder hydrophil oder hydrophob sein kann, elektrochemische Umwandlung von CO2 in nützliche Ausgangsstoffe, Rasterelektronenmikroskopie, alternative Solarzellen und die Forschung an neuen, nachhaltigeren Alternativen zum Lithium-Ionen-Akku lernten sie in zahlreichen Experimenten im XLAB und bei einem Institutsbesuch in der Universität kennen.

"Mehr von allem, es ist großartig!", wünscht sich ein Teilnehmer und eine Teilnehmerin, die später Physik oder Chemie studieren möchte, betont: "Man macht viel mehr Experimente und auch viel coolere Sachen als jetzt in der Schule." Die Ausstattung des Camps wurde vom Fonds der chemischen Industrie (FCI) gefördert. Die Metallindustriellen Südniedersachsens, die das Camp ebenfalls fördern, möchten den Blick der Schüler*innen frühzeitig auf die MINT-Berufe richten.

Dinah Stollwerck-Bauer, Geschäftsführerin des Verbandes der Metallindustriellen Niedersachsens – Bezirksgruppe Süd e.V.: „Die Metallindustriellen möchten frühzeitig Schüler*innen ansprechen und auf MINT-Berufe in der metallverarbeitenden Industrie aufmerksam machen. Wir freuen uns, dass mit dem Unternehmen Piller ein erster Praxisbezug für die Schüler*innen hergestellt werden konnte.“ Das Unternehmen Piller Power Systems in Osterode gab einen Einblick in den Markt der unterbrechungsfreien Stromversorgung, die Tätigkeiten und Aufgaben im Bereich Entwicklung und Konstruktion und die Möglichkeit eines Dualen Studiums.

Innovative Pflanzen: "Hoch relevant", findet einer der 10 Teilnehmenden das Thema, das in der Schule so gut wie nie vorkomme. Schließlich sei die Ernährung für das Leben und Überleben von Menschen wichtiger als die Medizin. Für das Ziel einer nachhaltigen Ernährungssicherung angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels müssen Faktoren wie Flächenverbrauch, Nährstoffgehalt, Toleranz von Umweltstress, Pestizidbedarf und Biodiversität gemeinsam betrachtet werden. Erst durch das Camp, bei dem die Teilnehmenden moderne Methoden der Pflanzenzüchtung selbst durchführten, fühlen sie sich dazu grundsätzlich in der Lage. Experimentelle Physik: Wie können erneuerbare Energien effizient und umweltfreundlich gespeichert werden?

10 Schülerinnen bereiteten sich mit Unterstützung von XLAB-Dozentin Dr. Christina Lumme mit grundlegenden Experimenten zur Energieumwandlung auf Institutsbesuche in der Universität vor, bei denen sie Tätigkeitsfelder des Sonderforschungsbereichs 1073 kennenlernten. Doktorandinnen, die ihre Arbeitsgebiete präsentierten, ermutigen sie als Rollenmodelle, individuelle Neigungen und Stärken im Bereich der naturwissenschaftlichen Kompetenz zu nutzen, auszubauen und zum Kern einer Berufslaufbahn zu machen.

XLAB-Direktor Prof. Dr. Thomas Waitz: „Unser Ziel ist, dass Mädchen und junge Frauen im XLAB Faszination an Naturwissenschaften erleben. So können wir ihr Interesse an Naturwissenschaft und Technik gezielt fördern und sie dabei auch bei der Berufsorientierung in diesem Bereich unterstützen.“ Über das XLAB: Das XLAB – Göttinger Experimentallabor für junge Leute – ist eine zentrale Einrichtung der Universität Göttingen und eines der größten Schülerlabore Deutschlands. Unter dem Motto „Schule trifft Forschung“ schlägt es in den Fachbereichen Physik, Chemie, Biologie und Informatik mit mehreren hundert verschiedenen Experimenten eine Brücke zwischen Schule und Hochschule. Zu Science Camps, Forscherferien und Nachmittagsangeboten können sich Kinder und Jugendliche einzeln anmelden. Diese Formate in der unterrichtsfreien Zeit ergänzen das Angebot für Schulklassen.