Enkeltrick und Schockanrufe: Kontaktieren Sie die Polizei
- Von Martina Stöneberg --
- 13.05.2022
„Nach dem Rückgang der Aufklärungsquote im Jahr 2020 freuen wir uns, dass wir wieder an die doch höheren Aufklärungsquoten der zurückliegenden Jahre anknüpfen konnten. Damit hat sich gezeigt, dass wir trotz der Corona-Pandemie engagiert, gewissenhaft und professionell unsere Aufgaben wahrgenommen haben. Insbesondere meine Mitarbeitenden des PK Hann. Münden haben hierdurch einen anerkennenswerten Beitrag zu einer sicheren und lebenswerten Region in Südniedersachsen geleistet“, erklärt der Mündener Dienststellenleiter Erster Polizeihauptkommissar Dirk Schneider.
Die Gesamtzahl der im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Hann. Münden erfassten Straftaten ist von 1.666 im Jahr 2020 auf 2003 im Jahr 2021 angestiegen. Das sei eine signifikante Zunahme von 337 Delikten (+20,23 Prozent). Die Aufklärungsquote lag im Jahr 2021 bei 66,30%. Sie ist damit im Vergleich zum Vorjahr 2020 (60,92%) um 5,38 Prozentpunkte gesteigert worden.
Der Anstieg der Fallzahlen resultiere im Wesentlichen aus den Summen der Straftaten in den Bereichen Rohheitsdelikte (+104), Sachbeschädigungen (+89) sowie Betäubungsmitteldelikte (+78).
Im Bereich der Rohheitsdelikte wie Raubstraftaten, Straftaten gegen die persönliche Freiheit sowie Körperverletzungen sei ein deutlicher Anstieg festzustellen. Die Körperverletzungsdelikte sind in der Summe von 194 auf 240 angewachsen.
Bei den Wohnungseinbrüchen sei auch im Jahr 2020 ein Rückgang der Fallzahlen zu verzeichnen. Waren es im Jahr 2020 noch 32 Taten reduzierte sich 2021 die Anzahl der Delikte um 13 auf 19 Taten (- 40,62%). Von den 19 Taten in diesem Deliktsfeld wurden lediglich fünf aufgeklärt.
Die Betrugsdelikte sind von 362 leicht auf 355 zurückgegangen, blieben aber dennoch auf einem insgesamt hohen Niveau. Die Aufklärungsquote bei den Betrugsdelikten liegt für 2021 bei 45,92%. Ein gutes Drittel der Betrugsdelikte sind als Tankbetrug mit Schwerpunkt Autohof erfasst.
Bei den Gewaltdelikten gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte ist auch im Jahr 2021 wieder eine Steigerung festzustellen. Im Jahr 2021 erhöhte sich die Zahl der erfassten Fälle von 12 (2020) auf 20. Damit setzt sich der negative Entwicklungstrend fort. Die erfassten Sachbeschädigungen sind von 129 im Jahr 2020 auf 218 im Jahr 2021 deutlich gestiegen (+68,99% bzw. +89 Taten). Gleiches gilt für den hohen Anteil an Sachbeschädigungen an Kfz.
Auffällig sei die Entwicklung bei den Betäubungsmitteldelikten mit einer Steigerung von 138 Verfahren im Jahr 2020 auf 216 im Jahr 2021. Das ist ein Anstieg von 78 Delikten (+56,52%). Der überwiegende Anteil von 67,59% (146 Delikte) entfällt hierbei auf den Missbrauch von Cannabisprodukten. Auch hier hat die hohe Aufklärungsquote von 91,20% die positive Entwicklung der Gesamtaufklärungsquote beeinflusst.
Auch im Jahr 2021 ereigneten sich, trotz vielfältiger Präventionsaktivitäten, Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Zu den Deliktsformen zählen u.a. der Enkeltrick, falscher Polizeibeamter, Schockanruf im Kontext eines tödlichen Verkehrsunfalls mit Forderung einer Kaution etc. Insgesamt wurden im Zuständigkeitsbereich des PK Hann. Münden 118 Taten, davon 107 versuchte und 11 vollendete, erfasst. Hierdurch ist es ein Vermögensschaden in Höhe von knapp 63.000 € entstanden. Bedauerlicherweise fallen immer wieder gutgläubige Bürger*innen auf diese Betrugsmaschen herein. „Für die Delikte zum Nachteil älterer Menschen möchte ich an dieser Stelle nochmal einen Apell loswerden: „Seien Sie stets misstrauisch, wenn Geldforderungen am Telefon gestellt werden. Kontaktieren Sie in jedem Fall ihre zuständige Polizeidienststelle!“, erklärt EPHK Schneider.