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Artikelfoto Eine Klasse für sich: Frontfrau bei den Gebrüdern Manns Marie Nielsen. Foto: Marks

Erinnerung an rockige Zeiten

Summer of 96 reloaded - ein Festival der besonderen Art

Es war ein spezielles Festival mit tollen Bands und gleichzeitig ein Treffen von Freunden aus alten Zeiten - das Festival Summer of 96 reloaded, dass im Göttinger Kulturzentrum Musa stattfand, war ein Erfolg - nicht nur für die Veranstalter.  

Ein begeistertes Publikum sah im Göttinger Kulturzentrum Musa sechs Bands, die bereits vor einigen Jahrzehnten - in den 90er Jahren - ihre beste Zeit hatten. Doch so ganz stimmt diese Aussage allerdings nicht, denn die Musikerinnen und Musiker  von damals sind zwar etwas älter geworden, die Musik war jedoch zum Teil besser denn je. 

Die Stimmung war ausgelassen, es wurde getanzt und miteinander geredet. Viele Besucher des Festivals hatten sich seit Jahren nicht gesehen. Sie kamen von weit her angereist - aus Berlin oder Hamburg, um die Bands aus den 90er Jahren wieder einmal live auf der Bühne zu sehen. 

1996 - Es ist die Zeit der lauten Gitarren. Bands wie Green Day, Faith no more, Korn und Rage against the Machine regieren die Musikwelt. Auch die Göttinger Musikszene erlebt zu dieser Zeit eine Hochphase. Die lokalen Bands hauen ihrem Publikum heftige Klänge um die Ohren. Punkrock, NuMetal, Crossover - so lautet die Definition musikalischen Glücks Mitte der Neunziger. Sechs dieser Bands kamen nun, teilweise nach all den Jahren reuniert - in die Musa, um im dortigen Saal ein großes Fest des Wiedersehens zu feiern:

Dabei waren die Superstarfuckers, eine Formation um die stimmgewaltige Sängerin Maria Koch hat sich Eighties-Coverversionen im NuMetal-Style auf die Fahnen geschrieben. Die Band brachte den Saal in der Musa zum Kochen. 

Sowie die Band Herzer, die von 1996 bis 2003 in der gesamten Republik unterwegs war und sogar bei Polydor/Universal ein Album und zwei Musikvideos veröffentlichte. Herzer war u.a. mit OOMPH!, Farmer Boys, Emil Bulls, Such a Surge und Sportfreunde Stiller auf Tour. Obwohl die Band nur zweimal zusammen vor ihrem Auftritt in Göttingen probte, war der Sound in der Musa wieder einmal grandios. Dies lag unter anderem an der gewaltigen Stimme von Sänger Phil, der mal rappend, mal shoutend und auch melodiös durch die Songs führte. 

Nancy and I sind für viele Göttingerinnen und Göttinger immer noch ein Begriff. Gegründet in den Neunzigern, sind die Nancies nach einer Pause 2006 mit neuem Bassmann wieder voll im Einsatz. Auch an diesem Abend spielten sie vor vollem Haus und bekamen großen Applaus. 

Die Gebrüder Manns, seit 1996 spielen die vier Göttingerinnen zusammen, räumten an diesem Abend so richtig ab. Auch die Band Summit, die von den Gründungsmitgliedern Folke Schneider (vox) und Eckart Liliental (bass) im Jahr 2016 reanimiert wurde, lieferte Sound, der irgendwo zwischen Faith No More, Nomeansno und Frank Zappa einzuordnen ist. Ein echtes Highlight war an diesem Abend die Newcommer-Band The Not. Das Trio mit der Bassistin und Frontfrau Annika Manns, dem Gitarren-Derwisch Matze Matzinger und dem  Schlagzeuger Tobias Langer rockte an diesem Abend das Haus.