Ermittlungserfolg zu Serie bewaffneter Raubüberfälle in Reinhardshagen und Umgebung: Zwei Tatverdächtige in U-Haft
Nach einer Serie von bewaffneten Raubüberfällen in Reinhardshagen und Umgebung ist den Ermittlern des Kommissariats 35 der Kasseler Kripo und der Staatsanwaltschaft Kassel ein Ermittlungserfolg gelungen.Nach umfangreichen Ermittlungen und operativen Maßnahmen gerieten zwei Männer, ein 21- Jähriger aus Reinhardshagen und ein 24-Jähriger aus Hann. Münden, in den Verdacht, seit November 2021 für insgesamt vier bewaffnete Raubüberfälle verantwortlich zu sein. Ein Richter erließ in der vergangenen Woche auf Antrag der Staatsanwaltschaft Untersuchungshaftbefehle gegen die Beschuldigten, woraufhin diese am Donnerstag an ihren Wohnanschriften durch die Polizei festgenommen wurden. Beide Tatverdächtige wurden am Freitag einem Haftrichter vorgeführt und sitzen nun in Untersuchungshaft.
Der erste Raubüberfall hatte sich am Abend des 16. November 2021 in Reinhardshagen ereignet. Zwei Täter hatten einen Einkaufsmarkt in der Mühlenstraße betreten und unter Vorhalt eines Messers Bargeld erbeutet. Am 23. Dezember 2021 kam es zu dem zweiten Überfall auf eine Tankstelle in Reinhardshagen-Vaake. In diesem Fall drohten die Täter mit einer Pistole und erbeutete ebenfalls Bargeld. Nach dem Überfall hatte sich ein Zeuge bei der Polizei gemeldet und einen Hinweis auf einen verdächtigen Audi mit HMÜ-Kennzeichen (Hann. Münden) gegeben, der ihm in Tatortnähe aufgefallen war.
Polizeibeamter in Freizeit gab entscheidenden Hinweis
Den entscheidenden Hinweis gab letztlich ein Polizeibeamter aus Hofgeismar, nachdem am 16. Januar 2022 eine Tankstelle in der Brückenstraße in Wesertal-Gieselwerder überfallen worden war. Der Polizist hatte in seiner Freizeit in Gieselwerder einen verdächtigen Audi, ebenfalls mit HMÜ-Kennzeichen, beobachtet und sich das Kennzeichen genau gemerkt. Nur wenige Stunden später kam es in dem Ort dann zu dem Raubüberfall auf die Tankstelle, bei dem zwei Täter unter Vorhalt eines Messers Bargeld erbeuteten und einen Angestellten 2 während eines Gerangels leicht verletzten. Das von dem Polizeibeamten abgelesene Kennzeichen führte die Ermittler der Kripo schließlich auf die Spur der Tatverdächtigen. Diese stehen im Verdacht, nur einen Tag später unter Vorhalt eines Messers eine Tankstelle in Hann. Münden überfallen zu haben. Bei der Fahndung war Beamten der Polizei Hann. Münden die Festnahme der beiden Tatverdächtigen gelungen, die zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Die enge Zusammenarbeit der hessischen und niedersächsischen Kriminalbeamten sowie das Zusammenführen der vier Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Kassel führte schließlich dazu, dass ein Richter aufgrund der vorliegenden Verdachtsmomente die Untersuchungshaftbefehle gegen die Beschuldigten erließ.
Die weiteren Ermittlungen wegen besonders schweren Raubes und besonders schwerer räuberischer Erpressung sowie zu möglichen Mittätern dauern derzeit an. Bei den in Rede stehenden Straftaten handelt es sich keinesfalls um Kavaliersdelikte, sondern um Verbrechenstatbestände, für deren Verwirklichung eine Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren droht.