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Artikelfoto Symbolbild Pixabay

Essbare Blüten bereichern den Speiseplan

Für einige selbstverständlich, für andere noch Neuland

Essbare Blüten sind nicht nur dekorativ und raffiniert, sie sind außerdem lecker und gesund. Sie eignen sich für eine vielfältige Verwendung und bringen in jedem Fall Farbe auf den Teller. Ob beim Frischverzehr auf dem Salat, als Risotto, zu Blütenbutter verarbeitet, gefüllt mit Frischkäse, als Limonade, Likör, kandiert oder als Pesto – den Ideen sind kaum Grenzen gesetzt.

Tipps für den Blütengenuss

Von vielen Pflanzen eignen sich die Blüten hervorragend zum Würzen, da sie in der Regel milder im Geschmack sind als die Blätter der Pflanze. Hierzu zählen viele Kräuter wie Thymian, Borretsch oder Schnittlauch. Im Handel werden inzwischen verschiedene Saatgutmischungen speziell mit essbaren Blüten angeboten, womit sich im Garten ganz leicht ein „Blumen-Speisebeet“ anlegen lässt. Wer die Blüten am Ende doch nicht essen mag, kann sich auch einfach an ihrer Farbenpracht erfreuen. Außerdem liefern die Blüten einen wertvollen Beitrag für die heimische Insektenwelt, die sich über die offenen Blüten und den darin enthaltenen Pollen und Nektar freut.

Pflücken Sie die Blüten grundsätzlich nur an Standorten, die Sie kennen. Achten Sie darauf, dass die Blüten nicht mit Dünger oder Pflanzenschutzmitteln in Berührung kommen. Die Pflanzen, die an Rändern von stark befahrenen Straßen oder Äckern wachsen, sind für den Verzehr ebenso wenig geeignet, wie Schnittblumen aus dem Handel. Ernten Sie die Blüten möglichst vormittags, wenn sie abgetrocknet sind, schließlich sind Duft und Aroma am stärksten, wenn sich die Blüten gerade geöffnet haben. Beides verflüchtigt sich bei zu starker Sonneneinstrahlung oder hohen Temperaturen.

Für die Verwendung in der Küche entfernen Sie Staubgefäße und Stempel. Entfernen Sie außerdem die grünen Kelchblätter und die Stängel, diese sind meist eher zäh und schmecken bitter, sie eignen sich somit nicht für den Verzehr. Kleine Insekten lassen sich einfach herausschütteln. Danach werden die Blüten nur kurz abgespült oder kurz in Wasser getaucht. Verwenden Sie nur kaltes Wasser, die Blüten werden sonst welk. Ganze Blüten lagern Sie am besten im Kühlschrank. Leicht angefeuchtet und luftdicht in Dosen verpackt, halten sie sich dort etwa zwei Tage. Bedenken Sie, dass essbare Blüten unter Umständen allergische Reaktionen hervorrufen können. Wer besonders empfindlich reagiert, sollte beim Verzehr eher vorsichtig sein oder sich im Vorfeld entsprechend informieren. (Landesverband Nds. Gartenfreunde)

Rezepte:

Kandierte Veilchen oder Rosenblütenblätter

Eiweiß steif schlagen. Die Blüten bzw. Blütenblätter mit einem Backpinsel dünn mit dem Eiweiß bestreichen und Puderzucker dünn darüber sieben. Den überschüssigen Zucker vorsichtig abschütteln. Die Blüten 3 bis 4 Tage auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech nebeneinander trocknen lassen, bis sie sich glashart anfühlen. Zum Aufbewahren in eine gut verschließbare Dose legen. Die Blüten eignen sich zum Verzieren von Torten und Desserts.

Blütenbutter

Für die Herstellung eignen sich besonders die aromatischen Blüten von Kapuzinerkresse, Lavendel, Nelken, Borretsch oder Stiefmütterchen. Für 500 g Butter rechnet man etwa eine Handvoll Blüten, sowie einen knappen, halben Teelöffel Salz. Die Blüten mit einem scharfen Messer gut zerkleinern und mithilfe einer Gabel mit der zimmerwarmen Butter vermischen. Geben Sie die Butter auf Frischhaltefolie und formen Sie sie zu einer Rolle. Nach dem Kühlstellen können Sie die Butter in Scheiben schneiden. Die Butter eignet sich besonders gut zum Grillen oder auch einfach nur so auf frisches Brot oder ofenwarmes Baguette.

Kapuzinerkresse-Pesto

Für ca. 2 Portionen: 1 Handvoll junge Kapuzinerkresseblätter und/oder -blüten, 1 EL Walnüsse, ½ Knoblauchzehe, 50 g Parmesan, etwas Paprikapulver rosenscharf, Olivenöl oder neutrales Rapsöl. Kapuzinerkresse, Knoblauch und Parmesan grob zerkleinern. Alle Zutaten in den Mixer geben oder mit dem Stab pürieren. Fügen Sie so viel Öl hinzu, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Das Pesto eignet sich als Brotaufstrich, zu frischen Tomaten oder als Nudelgericht. Füllen Sie das Pesto am besten in ein Schraubglas. Im Kühlschrank aufbewahrt, ist es so etwa 4 Tage haltbar.

Blütensirup

Zutaten für ca. 2 Liter Sirup: 4 Handvoll Blüten, 1 kg Zucker, 15 g Zitronensäure, 1 L Wasser, 1 Bio- Zitrone

Für die Herstellung eignen sich süß schmeckende Blüten wie Holunderblüten, Mädesüß oder Ringelblume.

Die Blüten nach der Ernte nur ausschütteln, nicht waschen und in einen Topf geben. Zucker und Zitronensäure in lauwarmem Wasser auflösen. Die Zuckerlösung über die Blüten gießen, Zitronenscheiben dazugeben. Das Gemisch erwärmen und den Sirup anschließend 48 Stunden zum Durchziehen stehen lassen. Danach durch einen Kaffeefilter gießen. Zum Haltbarmachen kurz aufkochen und in heiß ausgespülte Flaschen abfüllen. Zum Servieren als Limonade mit Mineralwasser aufgießen und Zitronenscheiben hinzufügen.

Hugo – das Sommergetränk

Ein Hugo wird meist in einem Sekt- oder Rotweinglas serviert. Schneiden Sie hierfür eine Limette in Spalten. Eine Spalte über das Glas halten, kurz andrücken und einige Spritzer ins Glas tropfen lassen. Danach die Spalte in das Glas geben, eine weitere Spalte hinzugeben. Nun ca. 2 cl Holunderblütensirup, ein paar Blätter frische Minze und Eiswürfel zufügen. 160 ml Prosecco zugießen und mit Sodawasser auffüllen. Wer keinen Prosecco hat, kann auch Weißwein verwenden. Als alkoholfreie Alternativen eignen sich Ginger Ale oder Tonic Water.

Tipp: Verwenden Sie möglichst große (Blüten-)Eiswürfel. Diese lösen sich langsamer auf und verwässern das Getränk nicht so schnell.

Blütenlimonade

1 L Apfelsaft, 3 Handvoll liebliche Blüten der Saison, z.B. Rosen, Hornveilchen, Klatschmohn, Duftgeranien, Lavendel, Ringelblume oder Löwenzahn. Die Blüten ausschütteln und über Nacht im Apfelsaft im Kühlschrank ziehen lassen, dann die Blüten durch ein Sieb abgießen. Den aromatisierten Apfelsaft mit 1 L Mineralwasser auffüllen, mit dem Saft einer Zitrone verfeinern und einige frische Blüten dazu geben. Zum Süßen, je nach Geschmack, eignet sich Agavendicksaft.