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Getreide geht nicht verloren

Traditionell wird der Straßenschmuck durch die Straßengemeinschaften schon Tage und Wochen vor dem Fest aus Getreide angefertigt und aufgehangen.

„Die Getreideproblematik haben wir aber natürlich auch auf dem Radar und aus den Straßengemeinschaften wurde schon mehrfach betont, dass man in diesem Jahr auf neues Getreide verzichten wolle“, so Lauer, der die Initiative begrüßt. So sollen in den Straßen die Rohlinge der vergangenen Jahre erneut benutzt und anstatt mit Getreide mit Wimpeln geschmückt werden. „Neu gewickelt wird nur der Schmuck für den Marktplatz und den Festplatz. Die Reste 
werden dabei nicht einfach weggeworfen, sondern an die Straßengemeinschaften und den benachbarten Hühnerhof verteilt. Wir sind uns der Schwere der Situation bewusst und wollen die Stadt durch diesen Schritt symbolisch in ihrer tollen Arbeit unterstützen, die sie in den letzten Monaten besonders für die Flüchtlinge aus der Ukraine, geleistet hat“, erklärt der Vorsitzende weiter. Im nächsten Jahr hoffe man darauf, die Straßen wieder in voller Getreide‐Pracht schmücken zu können. So lange wie gewohnt wird der Schmuck auf dem Marktplatz zudem nicht verbleiben können, denn durch die Sanierung der Mühlenbrücke muss schon am Freitag nach dem Fest abgeschmückt werden. Ansonsten wäre ein Transport in die Lagermöglichkeiten nicht mehr möglich. „Neben dem letzten Triolett am Montagnachmittag auf dem Marktplatz gibt es außerdem noch eine weitere Programmänderung. Der Seniorennachmittag wird nicht stattfinden, da uns die beteiligten Alten‐ und Seniorenheime signalisiert haben, ihre Bewohner aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona‐Zahlen nicht in das Festzelt bringen zu wollen. Dafür haben wir vollstes Verständnis“, erklärt Lauer. Ganz deutlich spüre man aber trotz der ganzen aktuellen Geschehnisse in der Welt die Freude, die die Menschen in der Stadt bereits auf das Fest empfinden. „Wir werden in diesem Jahr endlich wieder ein gemeinsames Erntedank‐ und Heimatfest feiern können, wie wir es so lange vermisst haben ‐ und das ist etwas auf das wir alle lange gewartet und ersehnt haben. Ich kann versprechen: das Warten wird sich Lohnen.“

 

Das Triolett

Die Begeisterung der Festbesucher erreicht ihren Höhepunkt, wenn das Triolett erklingt. Der Ursprung des Tanzes und der Melodie ist nicht bekannt. Doch ist es schon aus der Zeit vor dem ersten Ernte‐fest überliefert. Triolett ist ein Gesellschaftscontratanz. Die Dreiergruppe heißt Triole: Der Herr in der Mitte, zu beiden Seiten je eine Dame. Die in Allendorf beliebte Form des Trioletts wird in einer Variante auch in Frankershausen am Meißner getanzt. Der „Achte“ ist ein Volkstanz, der in Frankershausen jährlich zur Kirmes auf dem Anger von der Dorfjugend vorgeführt wird. Die Musik ist dem Allendörfer Triolett ähnlich, wird aber anders getanzt.

Anlässlich des 100‐jährigen Jubiläums 1958 arrangierte Herbert Maraun (Lehrer an der Stadtschule) das Triolett als Gesangsstück für den Männerchor. Den Text für das Lied schrieb Festausschussmitglied Erich Friedrichs. Das Lied wurde am Sonnabend während der Feierstunde auf dem Marktplatz vom Männerchor unter der Leitung von Oswald Bahr uraufgeführt.