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Göttingen: Evakuierungsradius für den Einsatz in der Weststadt am 25. März 2023

Für den Einsatz zur Kampfmittelbeseitigung am Samstag, 25. März 2023, steht nun der detaillierte Evakuierungsradius fest.

Rund 8.500 Anwohnende in der Weststadt müssen an dem Tag zu ihrer eigenen Sicherheit bis 6.00 Uhr das Sperrgebiet verlassen haben. Der Einsatz dauert voraussichtlich bis in den späten Abend. 

Nach aktuellem Stand der Sondierungen gilt es, bei dem Einsatz voraussichtlich bis zu vier Bombenblindgänger auf dem Gelände zwischen S-Arena und Leine unschädlich zu machen. Zum Schutz der Bevölkerung ist eine Evakuierung im 1.000-Meter-Radius rund um die vier Verdachtspunkte erforderlich. Ab Samstagmorgen, 6.00 Uhr, kontrollieren Einsatzkräfte alle Straßen im Evakuierungsgebiet. Erst wenn sich niemand mehr dort aufhält, kann das Team des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen (KBD) um Sprengmeister Thorsten Lüdeke seine Arbeit vor Ort aufnehmen. Das bedeutet: Je früher der Sicherheitsradius evakuiert ist, desto früher können die Anwohnenden am Ende auch zurück in ihre Wohnrungen. Verstöße gegen die Evakuierungsanordnung werden konsequent mit Bußgeldern in Höhe von bis zu 5.000 Euro geahndet.

Evakuierungsradius und Liste der Straßen und Hausnummern

Der Evakuierungsradius wird in Abstimmung mit dem KBD festgelegt. Der Radius verläuft abweichend von der mathematisch genauen 1.000-Meter-Linie, zum Beispiel, wenn die Lage von Gebäuden und Straßenverläufen dies erfordert. Der Radius ähnelt den Radien bei den Einsätzen vom Juli 2022 und vom Januar 2021, angepasst an die Lage der aktuellen Verdachtspunkte gibt es jedoch Veränderungen. Das ist insbesondere für die Bewohner*innen am Rand des Evakuierungsgebietes wichtig. Welche Straßen und Häuser genau von der Evakuierung betroffen sind, zeigen der detaillierte Evakuierungsradius und die dazugehörige Liste der Straßen und Hausnummern. Wer seine Adresse dort findet, muss das Gebiet für die gesamte Dauer des Einsatzes verlassen. Alle anderen können wie gewohnt in ihren Häusern und Wohnungen bleiben. Anwohnende in der Weststadt sind gehalten, jetzt und nochmals vor dem 25. März zu prüfen, ob sie von der Evakuierung betroffen sind. Es ist nicht auszuschließen, dass sich der Evakuierungsradius bis zum Einsatz am Rand noch leicht verändert. 

Anders als bei den vorangegangenen Einsätzen sind dieses Mal nach Einschätzung des KBD keine Luftschutzmaßnahmen in einem Radius von 250 Metern rund um den Evakuierungsradius erforderlich. Bei diesem Einsatz werden um die Verdachtspunkte noch mehr Container aufgestellt. Im Falle einer kontrollierten Sprengung dient das dem Schutz vor möglicherweise umherfliegenden Splittern.

Signale an die Bevölkerung

Falls gesprengt werden muss, wird der Zeitpunkt dafür am Einsatztag im städtischen Liveblog goe.de/bombenverdacht und über die Warn-App KATWARN bekannt gegeben. Über diese Wege erfolgt auch die Entwarnung, also der Zeitpunkt, an dem der Einsatz beendet ist und die Menschen das Evakuierungsgebiet wieder betreten oder befahren dürfen.  Ein Stab der Stadt Göttingen, an dem etliche Institutionen und Hilfsorganisationen beteiligt sind, koordiniert unter Leitung des Ersten Stadtrats Christian Schmetz den Einsatz und die Vorbereitungen dafür.

Aktuelle Sperrungen 

Derzeit setzt der KBD zusammen mit weiteren Fachfirmen die Vorbereitungsarbeiten fort. Dazu gehören das Einleiten der Grundwasserabsenkung, das Auf- und Abstellen von Containerschutzwänden sowie technische Vorerkundungen. Für das Gebiet vom Schützenplatz bis zum westlichen Leineufer gilt während dieser Arbeiten bis Inkrafttreten des Evakuierungsradius am 25. März, 6.00 Uhr, für Unbeteiligte ein absolutes Betretungsverbot und ein Flugverbot für Drohnen. Bei Verstößen gegen die Verbote werden Bußgelder verhängt.

Informationen für Anwohnende zur Evakuierung 

Die Anwohnenden erhalten voraussichtlich in der 10. Kalenderwoche per Hauswurfsendung die wichtigsten aktuellen Informationen zur Evakuierung in gebündelter Form. Alle Infos werden außerdem wieder im Liveblog der Stadt unter goe.de/bombenverdacht verfügbar sein, ebenso Übersetzungen in mehrere Sprachen. Zu diesem Zeitpunkt startet auch eine Hotline für Fragen von Bürger*innen. Wer jetzt schon Fragen an die Stadt hat, kann sich an das zentrale Postfach stadt@goettingen.de wenden.

Die Stadt Göttingen appelliert an die Anwohner*innen, sich für die Dauer der Evakuierung um eine Unterkunft außerhalb des Sperrgebietes zu kümmern. Für alle, denen das nicht möglich ist, bietet die Stadt wieder Evakuierungszentren an, für Hin- und Rückfahrt ist ein kostenloser Shuttle-Service mit Bussen geplant. Haustiere können nach Anmeldung bei der späteren Hotline mitgenommen werden. Alle Angaben dazu werden rechtzeitig vorher bekanntgegeben.

Tipps zur Vorbereitung auf eine Evakuierung 

So kann man sich auf eine Evakuierung vorbereiten:

- So früh wie möglich klären, wo man während der Evakuierungszeit bleiben kann.
- Falls man ins Evakuierungszentrum möchte, dann einige Wochen vorher bei der Hotline Zahl der Personen und ggf. Haustiere anmelden.
- Bei Bedarf Krankentransporte und andere Besonderheiten bei der Hotline anmelden.
- Vorsichtshalber vor dem Einsatz das eigene Fahrzeug außerhalb der Sperrzone parken.
- Wichtige Dinge fürs Handgepäck bereitlegen. Dazu gehören: 
   -> Ausweis, Geldkarte, etwas Bargeld und bei Bedarf andere wichtige Dokumente.
   -> Wechselkleidung und je nach Pandemielage eventuell FFP2-Masken.
   -> Ladekabel fürs Mobiltelefon, bei Bedarf eine geladene Powerbank.
   -> benötigte Medikamente, Hygieneartikel wie Zahnputzzeug, Windeln fürs Kind oder Ähnliches.
   -> bei Bedarf Spezialnahrung (Diabetes, Unverträglichkeiten, Allergien) oder Babynahrung.
   -> etwas zur Beschäftigung (zum BeispielBuch, Spiel).
- Beim Verlassen der Wohnung das Fenster "auf Kipp" stellen – für den Fall, dass es eine kontrollierte Sprengung gibt.
- Außerdem Elektro- und Gasgeräte ausschalten, ebenso Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren für Beleuchtung.
- Kerzen und andere brennende oder glimmende Gegenstände löschen.
- Wasserhähne zudrehen.

Weitere Informationen

Fortlaufend aktuelle Informationen zum Einsatz, darunter auch Antworten auf häufige Fragen,  vermeldet der Liveblog der Stadt Göttingen unter goe.de/bombenverdacht.