Großes Klimaschutzpotenzial Gebäudesanierung
Förderung sichern: Energieeffizientes Bauen und SanierenIm Gebäudesektor müssen die Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um mehr als zwei Drittel sinken. Mit einem Mix aus verstärkter Förderung und CO2-Bepreisung will die Bundesregierung Investitionen in Effizienz und erneuerbare Energien anreizen, um Bauen und Wohnen in Deutschland
klimafreundlicher zu machen. Dabei soll das Wohnen bezahlbar bleiben.
Egal ob Privatperson, Unternehmen, Kommunen oder gemeinnützige Organisationen: Jeder kann zum Klimaschutz beitragen. Die Fördersätze für energieeffizientes Bauen und Sanieren wurden erhöht, eine Prämie unterstützt beim Austausch der alten Ölheizung gegen eine neue, energieeffiziente Heizung.
1990 machten die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor noch 210 Millionen Tonnen CO2 aus. Dank energieeffizienter Neubauten und Sanierungen sanken die Emissionen in dem Sektor bis 2020 auf rund 120 Millionen Tonnen CO2—Kohlendioxid. Bis 2030 sollen sie weiter auf 67 Millionen Tonnen CO2 reduziert werden. Dafür ist es wichtig, die Gebäude durch Investitionen in Effizienz und erneuerbare Energien energetisch auf einen besseren Effizienzstandard zu bringen und für die Wärmeerzeugung verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen. Das Energiespar- und Klimaschutzpotenzial im Gebäudebestand ist groß.
Höhere Förderung für energieeffizientes Bauen und Sanieren
Für Kauf, Sanierung oder Bau von Effizienzhäusern gewährt die Kreditanstalt für den Wiederaufbau (KfW) maximal 120.000 Euro zinsgünstige Kredite verbunden mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 40 Prozent. Einzelne Sanierungsmaßnahmen werden mit bis zu 20 Prozent der Kosten gefördert. Das neue Gebäudeenergiegesetz bündelt die energetischen Anforderungen an Neubau und Bestandsgebäude, um so das energetische Sparen im Gebäudesektor, vor allem im Bestand zu erleichtern.
Neue Heizung: Austauschprämie
Es lohnt sich, in den kommenden Jahren von alten Öl- und Gasheizungen auf klimafreundliche Anlagen oder direkt auf erneuerbare Wärme umzusteigen. In dem vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle für den Bund umgesetzten Marktanreizprogramm können Haus- und Wohnungseigentümer*innen, die ihre alte Ölheizung gegen eine energieeffizientere Heizanlage austauschen, seit Anfang 2020 bis zu 45 Prozent Zuschuss erhalten. Ab 2026 wird der Einbau von reinen Ölheizungen in Gebäuden grundsätzlich nicht mehr erlaubt sein, wenn eine klimafreundlichere Wärmeerzeugung möglich ist. Eine entsprechende Regelung ist im Gebäudeenergiegesetz enthalten.
Steuerförderung für energetische Sanierung
Energetische Sanierungsmaßnahmen wie der Heizungstausch, der Einbau neuer Fenster, das Dämmen von Dächern und Außenwänden werden bis Ende 2029 steuerlich gefördert: Die Steuerzahlung kann um 20 Prozent der Sanierungskosten gemindert werden – verteilt über drei Jahre. Die steuerliche Förderung gilt für selbstgenutztes Wohneigentum.
Klimaschutzpotenzial
16 Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus dem Gebäudesektor (Stand 2021). Von den knapp 22 Millionen Gebäuden in Deutschland wurden etwa 12,5 Millionen Wohngebäude vor 1977 errichtet, also vor der ersten Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz bei Gebäuden. In diesen Altbauten steckt ein großes Energiespar- und Klimaschutzpotenzial, so dass noch mehr Gebäude energetisch saniert werden müssen.
Bald 60 Prozent der Gebäudeenergie wird zum Heizen verbraucht, weitere 12 Prozent für Warmwasser. Etwa 55 Prozent der Gebäude werden mit Erdgas und Heizöl beheizt. Die energetische Gebäudesanierung und der Einbau von Heizungen, die erneuerbare Energien nutzen, steigt kontinuierlich an. Insgesamt kommt die Wärmewende aber noch zu langsam voran. Alles das macht deutlich, wie wichtig es für das Klima ist, Gebäude energetisch zu sanieren, um ihre Effizienz zu erhöhen und alte Heizungen durch Heizungen, die erneuerbare Energien effizient nutzen, auszutauschen. Mit dem Klimaschutzprogramm und dem Sofortprogramm 2022 gibt die Bundesregierung starke Impulse für Klimaschutz im Gebäudesektor.