Grundschule Hemeln belegt 1. Platz beim Plattdeutschwettbewerb
- Von Susanne Wesche --
- 08.07.2022
Da die dortige Grundschule mit einem Videobeitrag ihrer Plattdeutsch AG die Jury überzeugte, erhielt sie am Mittwoch aus den Händen von Dr. Arne Butt von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung eine Urkunde, einen „Schorse“-Anhänger sowie einen Geldpreis in Höhe von 300 Euro. Der Preis wurde im Rahmen des Wettbewerbs „Schorse, ek spräke platt“ ausgelobt. „Schorse“ ist ein Schaf und das Maskottchen des Wettbewerbs. Sein Motto lautet: „Mooke dek up’n Wech un entdecke dat ostfäälsche Platt“ (übersetzt bedeutet das: Mach dich auf den Weg und entdecke das ostfälische Platt).
Bei dem Siegerbeitrag handelt es sich um die visuelle Umsetzung einer Sage: Till Eulenspiegel kommt bei einer seiner Reisen durch Hemeln und übernachtet auf dem Uhlenstein im nahegelegenen Bramwald. Der Text dazu wurde in ostfälischem Platt, ausgearbeitet durch die beiden Leiter der Plattdeutsch AG, Willi Pape und Bernhard Peters, von den Dritt- und Viertklässlern selbst gesprochen. So entstand der etwa neun Minuten lange Sieger-Clip, der demnächst auf den Internetseiten des Ortes Hemeln, dem Plattdeutschforum Niedersachsen sowie der Sparkassenstiftung Südniedersachsen zu sehen sein soll. Das Video hat Andreas Noll zusammengeschnitten.
„Alle Beiträge wurden von der Jury heiß diskutiert, nur einer nicht und das war eurer. Dieser war so überzeugend, dass die Jury gar keine andere Wahl hatte, als dafür den 1. Platz auszusprechen“, machte Butt deutlich. Unter den Augen von Annette Rummenhohl, Beraterin der Landesbehörde für die Region und ihre Sprache im Unterricht in Südniedersachsen, Hann. Münden stellvertretender Bürgermeisterin Angelika Deutsch, Hemelns Ortsbürgermeister Thomas Baake, Schulleitung und Kollegium, fand die Auszeichnung statt. Wie Rummenhohl informierte, habe sich Niedersachsen der Pflege und Förderung von Minderheitensprachen verschrieben, wozu das ostfälische Platt zähle.
Die Grundschule Hemeln ließ damit sieben weitere Beiträge hinter sich, darunter ein Radiobeitrag der Plattdeutsch AG Adelebsen, ein Film über die kleine Raupe Nimmersatt von der Grundschule Osterode sowie die Vorstellung der Bührener Heimatpflege. Für die Plattdeutsch AG, die sich einmal pro Woche trifft, ist es nicht der erste Hauptpreis. Bereits 2016 belegte man laut dem stellvertretenden Ortsbürgermeister Alfred Urhahn den 1. Platz.
Das Preisgeld soll übrigens dafür verwendet werden, um das Plattdeutsch an der Grundschule Hemeln weiter zu fördern. Wie Butte in seiner Rede anmerkte, wäre damit bestimmt auch der nächste Eisbecher gesichert – selbstverständlich könne man dabei auf „Platt“ schnacken.
Autor/in: M. Simon, PRESSESTELLE