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Artikelfoto Film „San Juan Comalapa“ des Landkreises

Hand in Hand in Südamerika

Landkreis Göttingen steht bei Abfallprojekt Gemeinde in Guatemala zur Seite

Derzeit hat der Landkreis Göttingen insgesamt sieben Partnerschaften sowie freundschaftliche Verbindungen mit Städten und Landkreisen. Einige wurden vom Altkreis Göttingen, andere vom Altkreis Osterode am Harz gegründet und mit der Fusion im Jahre 2016 vom neuen Landkreis Göttingen weitergeführt. Eine Partnerschaft beispielsweise besteht mit Guatemala, dem südamerikanischen Land, dessen Gemeinde San Juan Comalapa hier im Mittelpunkt stehen soll. Seit 1998 besteht Kontakt mit einem Verein zur Förderung der Partnerschaft mit den Mujeres Mayas, den Maya-Frauen, der unter anderem vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe organisiert. Dies mündete im Jahr 2013 in der Partnerschaft des Landkreises Göttingen mit der Gemeinde San Juan Comalapa. Diese Partnerschaft hat ihren Schwerpunkt in der medizinischen Grundversorgung, die unter anderem Geburtshilfe in einer kleinen Klinik beinhaltet. Im Juni 2020 hatte der Kreistag des Landkreises Göttingen zusätzlich beschlossen, seiner Partnerkommune anlässlich der Corona-Pandemie mit einen Betrag in Höhe von 5.000 Euro unter die Arme zu greifen.

Abfalltrennung

Bereits 2018 wurden die ersten Wege für eine Kooperation bereitet, die aktuell in einem Abfallprojekt mündet. Hierbei geht es um Marktabfälle, die bislang, ohne getrennt zu werden, auf Deponien entsorgt wurden. Jetzt hat der Kreistag im Sinne einer modernen Abfallwirtschaft die Mittel für ein Transportfahrzeug sowie zwei Maschinen zur Kompostierung bereitgestellt. Dazu Landrat Marcel Riethig: „Das ist ein Beispiel, wie internationale Partnerschaften, die auf Dialog und Respekt beruhen, auch heute noch wichtig sind und die Zukunft der Menschen positiv beeinflussen können.“

Grundwasser in Gefahr

In San Juan Comalapa gab es zuvor kein funktionierendes System der Mülltrennung. Die alleine durch den Markt anfallende Menge von zehn Tonnen Abfällen pro Monat wurde unsortiert auf einer Deponie abgeladen und konnte so umliegende Gewässer und Böden kontaminieren. Nun werden die pflanzlichen Abfälle auf einem separaten Gelände mithilfe der vom Landkreis finanzierten Maschinen kompostiert; der Kompost kann zudem im Sinne der Wertschöpfung für die Landwirtschaft als Dünger genutzt werden – ein Punkt, der für Doreen Fragel, Dezernentin im Landkreis, eine große Rolle spielt.

Umwelt und Verschmutzung sind Themen, die bereits in einigen Schulen in San Juan Comalapa erfolgreich Fuß fassen; hier sind die Kinder also bereits ein gutes Stück sensibilisiert. Angestoßen wurde das Abfallprojekt auch von den Händlerinnen und Händlern des Marktes der Gemeinde, informiert Dr. Hartmut Berndt, Referat Nachhaltige Regionalentwicklung des Landkreises Göttingen. Deren Engagement habe eine gute Basis für das Abfallprojekt gelegt.

Begonnen wurde mit der Behandlung organischer Abfälle, die zu 70 Prozent den größten Anteil am Abfall des Marktes haben. Über die Entlastung der Umwelt hinaus, könne das internationale Abfallprojekt langfristig auch die Lebensbedingungen der Menschen verbessern. hwg