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„Handwerk muss erlebt werden, Handwerk muss man einfach machen!“

Im Handwerk können noch bis Jahresende Ausbildungsverträge abgeschlossen werden

„60 Prozent der Handwerksbetriebe haben alle Ausbildungsplätze besetzt, bei 40 Prozent der Betriebe geht noch etwas!“. Karl-Wilhelm Steinmann, Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN), ruft zum „Jahresendspurt“ auf. Ausbildungsverträge können jederzeit geschlossen werden. Ein Ausbildungsjahr läuft erst mit dem 31. Dezember ab. Es gibt also noch viele Chancen!

Friseur- und Baubranche boomen

Das Handwerk bildet in 130 Berufen qualifizierte Fachkräfte aus. Speziell in den Friseurbetrieben gibt es noch viele offene Lehrstellen. Diese Betriebe waren aufgrund der Schließungszeiten sehr stark von der Coronakrise betroffen und konnten vor allem in 2020 nur eingeschränkt ausbilden. Jetzt suchen viele Friseurbetriebe wieder. Im Zuge der hohen Baunachfragen gilt dieses auch im Metallbau, bei den Maurern und Betonbauern, bei den Elektrotechnikern, den Malern und Lackierern, den Installateuren und Heizungsbauern, den Zimmerern und den Tischlern.

Eine aktuelle Umfrage der LHN zeigte, dass 86 % der befragten Ausbildungsbetriebe frühzeitig eine Bleibeperspektive nach Ausbildungsabschluss bieten. 45 Prozent unterstützen die Auszubildenden mit Nachhilfeangeboten und 36 Prozent werben mit weiteren Zusatzqualifikationen. Ferner finanzieren Betriebe mitunter einen Führerschein, stellen ein Azubirad oder ein Azubimobil zur Verfügung oder geben Unterstützungen bei der Wohnungssuche.

„Diese Angebote sind gut! Wirklich wichtig ist aber vor allem eine qualifizierte, fundierte Ausbildung und ein Ausbildungsabschluss, der alle Wege offenhält“, betont Steinmann. Viele der besonders nachgefragten Berufe befassen sich mit Themen des Umweltschutzes, der Energiewende oder auch des nachhaltigen und ressourcenschonenden Wirtschaftens. Sie sind daher nicht nur zukunftssicher, sie sind zukunftsrelevant!

Ab in die Gastronomie

Auch in der Gastronomie werden händeringend Mitarbeiter*innen gesucht. Viele gelernte und ungelernte Kräfte haben sich aufgrund der Pandemie nach Alternativ-Jobs umgesehen. Viele Ausbildungsplätze im Service und in der Küche blieben aufgrund der ungewissen Öffnungsperspektiven unbesetzt. Wer also Lust auf gepflegte Kommunikation mit Gästen hat, Kreatives in der Küche zaubern möchte oder im Bereich Hotellerie Wert auf Sauberkeit, Service und Ordnung legt, sollte sich nach einem Ausbildungsbetrieb in der Nähe umschauen.

Die Betriebe bewerben ihre Ausbildungsplätze auf ihrer Webseite, im Freundes- und Bekanntenkreis, in sozialen Medien oder in den Ausbildungsplatzbörsen der Handwerkskammern und Schulen. Über digitale Berufsmessen, virtuelle Betriebsbesuche, Elterninformationstelefone und digitale Azubi-Speed-Datings wurde innerhalb kürzester Zeit zudem ein neues Informationsangebot geschaffen.

Praktikum gibt Einblicke

Ein Praktikum hilft außerdem bei der Entscheidungsfindung. 95 Prozent der Betriebe schätzen Schülerpraktika zum persönlichen und praktischen eigenen Erleben einer handwerklichen Ausbildung als wichtig ein - darunter über 70 Prozent sogar als besonders relevant. „Handwerk muss erlebt werden. Handwerk muss man einfach machen!“