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Artikelfoto Foto: Privat

Hauch von Zedern: Grillst du noch oder smokst du schon?

Welche Räucherchips aus welcher Holzart können für welches Grillgut verwendet werden?

Und auf welchen Grills räuchert es sich am besten? Diese Fragen bekommt Bart Mus in letzter Zeit häufiger zu hören. Und das hat einen Grund: Dem Koch und Grillmeister der Grill Academy Ingelheim zufolge erfreut sich das Smoken immer größerer Beliebtheit. „Wir merken das in unseren Grillkursen“, so Mus. „Die Leute stellen Fragen, die sie bis vor einigen Jahren noch nicht gestellt haben.“

Ohne Deckel kein Räuchern

Aber wie funktioniert das Räuchern eigentlich genau? Beim Smoken liegen die Speisen nicht direkt über dem Feuer, sondern werden in Heißluft oder Rauch über längere Zeit gegart. „Bei einem herkömmlichen Kugelgrill können die Räucherholzchips direkt auf das glühende Kohlebett gelegt werden“, erklärt Bart Mus, der für einen großen Grillhersteller Grillkurse gibt. Das Grillgut werde auf den Rost darübergelegt und nimmt so den Rauchgeschmack an.

Wichtig sei, dass man die Chips eine Stunde vor Grillbeginn in Wasser einlegt und dann abtropfen lässt. Das verzögert zwar das Anqualmen, intensiviert aber den Geschmack der Speisen. Und: Der Grill braucht einen Deckel. Ohne verfliegt der Rauch in alle Himmelsrichtungen, statt ins Grillgut zu gehen. Bei einem Gasgrill kann zum Smoken eine Räucherbox verwendet werden. Diese kann mit den Räucherchips gefüllt und direkt in den Grill gelegt werden. Der Grillrost wird entfernt und die Räucherbox auf die Abdeckung der Brenner gestellt. Wo genau im Grill die Box steht, sei eigentlich egal, sagt Bart Mus. „Hauptsache, der Deckel ist zu.“

Räucherboxen-DIY

Im Fachhandel sind Einweg-Räucherboxen aus Alu erhältlich. Wer das Smoken erstmal ausprobieren möchte, kann den „Sizzlebrothers“-Youtubern zufolge die gewässerten, abgetropften Holzpellets oder Räucherchips einfach in Alufolie einpacken, ein paar Löcher in die Folie stechen und das Räucherpäckchen so in den Grill legen. Für Pulled Pork nach dieser Methode braucht es dann gleichzeitig etwa zehn solcher Päckchen. Da die Chips schnell verqualmen, muss man sie im Smoke-Prozess immer wieder auffüllen.

Das Holz macht den Geschmack

Die nächste Entscheidung betrifft die Holzart. „Räucherholz vom Apfel-, Kirsch- oder Pflaumenbaum bildet einen fruchtigen, milden Rauch“, erklärt Maximilian Böhm von der Webseite „Raeucherchips.de“. Das Holz dieser Obstbäume eigne sich für alle Fleischsorten und Geflügel sowie für Gemüse und Obst. Das Grillgut erhält eine tief gelbliche, leicht braune Färbung. Tipp des Räucher-Experten: Das Obst selbst kann als gegrillter Nachtisch verwendet werden. „Buchen- und Erlenholzchips sind etwas stärker im Geschmack“, sagt Böhm. „Sie eignen sich besonders für Fisch, Seafood und veganes Grillgut.“ Die markantesten, stärksten Holzsorten sind Mesquite und Hickory. Sie würden verwendet, um dem Fleisch eine ordentliche BBQ-Note zu verleihen. Die Pellets kommen oft aus den USA, wo der Hickorybaum heimisch ist. (dpa)