„Häufig wünsche ich mir mehr Zeit für persönliche Gespräche“
- Von Martina Stöneberg --
- 13.12.2022
Seit dem 1. Januar ist Nicole Rathgeber (Freie Wähler) Landrätin des Werra-Meißner-Kreises. Wir sprachen mit der 39-jährigen Juristin und Kommunalpolitikerin über ihre ersten zwölf Monate im Amt.
meinWMK: Frau Rathgeber, vor etwa 12 Monaten haben Sie Ihr neues Amt als Landrätin angetreten. Haben Sie sich inzwischen eingelebt und wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus?
Nicole Rathgeber: Die neue Aufgabe macht mir nach wie vor sehr viel Freude, auch wenn es gilt, sich in viele neue Sachfragen einzuarbeiten und gerade auch nach der schwierigen Corona-Zeit viele Termine anstanden, die nachzuholen waren. Das Spannendste ist für mich, dass ich jeden Tag andere Themen zu bearbeiten habe und dabei mit vielen Menschen zusammentreffe.
Ein typischer Tag besteht also immer aus Arbeit am Schreibtisch, Sitzungsterminen und den Besuchen von Veranstaltungen von Organisationen, Vereinen oder ähnlichem.
meinWMK: Welche Hürden empfinden Sie derzeit als besonders hoch, was würden Sie sich anderes wünschen?
Nicole Rathgeber: Der Faktor Zeit ist immer auch ein Problem, nicht immer lässt der Terminkalender zu, dass ich alle Termine annehmen kann und häufig würde ich mir wünschen, mehr Zeit für persönliche Gespräche zu haben. Aber ich bin auch sehr zuversichtlich, dass sich das im kommenden Jahr wieder etwas entspannt.
meinWMK: Gab es in den vergangenen 12 Monaten besondere Überraschungen – positiv oder negativ?
Nicole Rathgeber: Ich glaube, da geht es mir wie fast allen Menschen, der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist für mich das einschneidendste Ereignis der letzten Monate. Zugleich können wir alle auch sehr stolz darauf sein, wie gut es, gerade auch durch den Einsatz so vieler ehrenamtlicher Helfer, gelungen ist, den vom Krieg zu uns geflüchteten Menschen zu helfen.
meinWMK: Welche Wünsche haben Sie fürs kommende Jahr? Was sollte aus Ihrer Sicht im Werra-Meißner-Kreis umgesetzt werden?
Nicole Rathgeber: Ich wünsche mir, dass wir uns auf unsere Stärken besinnen. Gerade beim Ausbruch des Krieges hat sich wieder gezeigt, wie stark und solidarisch unsere Gesellschaft, gerade auch bei uns im ländlichen Raum immer noch ist. Und deshalb wünsche ich mir, dass wir auch im kommenden Jahr alle Herausforderungen gemeinsam angehen und zum Wohle aller lösen. Das soziale Miteinander zu stärken, ist mir dabei ein besonderes Anliegen.