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Artikelfoto Der Präsident der Georg-August-Universität Prof. Dr. Metin Tolan. Foto: Bernard Marks

„Hier hat man das Universitätsgefühl“

Der Präsident der Georg-August-Universität Prof. Dr. Metin Tolan erklärt im Interview, warum Göttingen für angehende Studenten eine gute Wahl ist.

Lieber Herr Tolan, im Mai beenden rund 260.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland ihr Abitur. Was raten Sie den Schulabsolventen 2024 bei der Wahl ihres künftigen Studienortes und ihrer Universität?

Prof.Dr. Metin Tolan: Zunächst würde ich den angehenden Studierenden etwas zu ihrem Fach sagen. Man sollte sich als erstes überlegen, wofür man brennt und sich selbst ehrlich fragen, wofür man bereit ist, seine Zeit zu investieren. Eine Passion für etwas zu entwickeln, ist dabei das Allerwichtigste, denn ein Studium erfordert sehr viel Zeit. Daher sollten bei der Wahl des Studiums nicht zu sehr die möglichen Karriereaussichten oder Jobchancen eine Rolle spielen, sondern die Frage im Vordergrund stehen: „Worin bin ich gut? Bin ich bereit, dafür auch meine Freizeit zu opfern?“ Dann wird sich der Rest schon fügen. Wenn man bei der Auswahl seines Studiengangs so weit ist, dann erst sollte man sich den Studienort aussuchen. 

Was macht die Universität Göttingen für Studierende besonders attraktiv?

Tolan: Göttingen ist der optimale Platz für ein Studium, denn wir sind eine Universität mit einer breiten Palette von Fachrichtungen. Von Arabistik bis BWL haben wir alles im Angebot. Wenn man seine Passion für etwas entdeckt hat, sollte man sich danach die Universität aussuchen. In Göttingen hat man aber auch das spezielle Universitätsgefühl, hier sind die Studierenden in vielen historischen Gebäuden, die nicht steril sind, sondern hier hat man das Gefühl an einer richtigen Universität zu sein. 

Auch die Stadt Göttingen ist bei Studierenden beliebt?

Tolan: Die Stadt Göttingen ist weder zu groß noch zu klein. Die Universität und ihre Studierenden spielen deshalb im Alltagsgeschehen der Stadt eine große Rolle. In Göttingen haben Studierende einen hohen Stellenwert. Es gibt viele Angebote, die gezielt auf Studierende zugeschnitten sind. Das ist nicht in vielen deutschen Städten so. Auch die Betreuung der Studierenden ist uns wichtig. Darauf legen wir einen besonderen Wert.  

Meinen Sie damit die „Willkommenskultur“ der Universität? 

Tolan: Ja, wir sind in diesem Bereich sehr innovativ. Es ist uns sehr wichtig, dass sich die Universität Göttingen offen gibt und sämtliche Informationen strukturiert präsentiert, damit sich die Studierenden schnell bei uns wohl fühlen. Viele nutzen zum Beispiel gerne unsere zahlreichen Beratungstools zum Beispiel für Bafög, Wohnraumvermittlung oder ähnliches. 

Wohnen und leben ist in jüngster Vergangenheit in deutschen Städten immer teurer geworden. Vor allem Wohnraum wird knapp. Wie ist die Stadt Göttingen derzeit aufgestellt? 

Tolan: Wohnraum ist in Universitätsstädten generell knapp, weil Wohnraum jedes Mal neu auf die Probe gestellt wird, wenn bis zu 5000 Menschen ihr Studium beginnen. Göttingen ist gut darin, wir haben sehr interessante Programme. Zum Beispiel bieten Hotels Anfang des Semesters Zimmer für 5 Euro pro Nacht an, damit man sich auf die Suche nach geeignetem Wohnraum machen kann. Das Studentenwerk Göttingen bietet aber auch direkt überdurchschnittlich viel günstigen Wohnraum für Studierende an. Und wir selbst haben speziellen Möglichkeiten wie zum Beispiel unser Theologisches Stift, wo 36 Zimmer für Studierende zur Verfügung stehen. 

Wie wichtig sind für eine attraktive Universität das kulturelle Angebot sowie Sport und Freizeitmöglichkeiten einer Stadt? 

Tolan: Für die Universität ist vor allem ein attraktiver Hochschulsport enorm wichtig. Darauf legen wir deshalb sehr großen Wert. Für die Stadt gilt das im selben Maße und natürlich nicht nur für Studierende. Für uns ist ein gutes Angebot an Freizeit- und Sportmöglichkeiten in der Stadt wichtig, wenn wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen wollen. Das gelingt uns nur, wenn wir entsprechende Angebote in der Stadt haben, dazu gehören die Vereine und vor allem die Schulen. Und die sind in Göttingen ausgezeichnet.  

Im nationalen Ranking belegt die Georg August Universität einen guten Platz im Mittelfeld. Immerhin 14 Nobelpreisträger hat die Universität Göttingen bis heute hervorgebracht. Sind Sie zufrieden mit diesem Ergebnis?

Tolan: Die Zahl würde ich gerne etwas korrigieren. 14 Nobelpreise wurden vergeben für Arbeiten oder Erkenntnisse, die an der Universität Göttingen entstanden sind. Verbunden mit der Universität sind aber mehr als 40 Nobelpreisträger – man spricht ja auch vom Göttinger Nobelpreiswunder. Das ist etwas, was man uns nicht nehmen kann, das haben andere nicht. In den verschiedenen Rankings gehören wir im nationalen Vergleich in der Regel zu den besten 10 bis 15 Universitäten. Damit werden wir von außen betrachtet als eine der Top-Universitäten in Deutschland wahrgenommen – und das ist für das Renommee einer Universität schon sehr wichtig.