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Artikelfoto Privat

„Ich habe den Traum vom eigenen Café niemals aufgegeben“

Unternehmerin Christiane Langlotz vom Café „Zimt und Zucker an der Werrabrücke“

Eine warme Atmosphäre empfängt die Gäste, wenn sie die Schwingtür zum Café „Zimt und Zucker“ öffnen. Es duftet nach frisch gebackenem Kuchen. Große Kaffeepötte stehen auf einem Tablett und sind schon auf dem Weg zum Gast. Der stilvoll eingerichtete Raum im Erdgeschoss enthält ein großes Portfolio an Dekorationsartikel", die erworben werden können. Das Obergeschoss ist lichtdurchflutet: Große Panoramafenster geben den Blick auf die Werra frei und lassen den Cafébesucher Raum und Zeit vergessen.
Seit zweieinhalb Jahren betreibt Christiane Langlotz das Café „Zimt und Zucker an der Werrabrücke“. Oft wird sie auf die Namensgebung angesprochen: „Wir mögen Zimt und Zucker, zwei Dinge, die zusammengehören und die köstliche Süße mit der richtigen Würze vereint. Auch wir sind wie Zimt und Zucker: dunkel und blond, unterschiedlich, aber zusammen die richtige Mischung!“ Damit ist sie selbst und ihre engste Mitarbeiterin und langjährige Freundin Hella Warmuth gemeint.

Bevor Christiane Langlotz ihr Café in der Unteren Langen Straße eröffnete, betrieb sie das Café in der ehemaligen Aegidius-Kirche in Hann. Münden. „Das war eine großartige Zeit, eine tolle Location“, schwärmt sie. Viele Klein-Künstler, regionale und überregionale Bands traten hier auf und ließen das Café zu einer Mündener Kulturpilger-Stätte werden. „Aber die räumlichen Begebenheiten ließen keine ganzjährige Öffnung zu“, resümiert Langlotz. Daher habe sie sich entschlossen, ihr Unternehmen an einem anderen Standort fortzuführen. Die gelernte Restaurantfachfrau stammt aus einer Gastronomie-Familie. Bereits ihre Eltern betrieben viele Jahre ein eigenes Café und so erfuhr sie frühzeitig, was es heißt, für Kunden und Gäste da zu sein; zu arbeiten, wenn andere frei haben. „Ich bin eine Vollblut-Gastgeberin!“, erzählt sie. „Ich liebe es, zu organisieren, mit Menschen zu arbeiten, für meine Gäste Alles zu geben.“ Und das, obwohl ihre Eltern ihr einst rieten, einen anderen Weg einzuschlagen. Lachend erzählt sie: „Mein Vater sagte immer: Bedienen kannst du, lern etwas Anständiges.“ Langlotz absolvierte also zunächst eine kaufmännische Ausbildung, bevor sie auf einer Abendschule im Eichsfeld ihren Abschluss als Restaurantfachfrau nachholte. Heute weiß sie: „Die Kombination aus beiden Abschlüssen ist jetzt die Grundlage für mein eigenes Café.“

In nur sechs Wochen renovierte sie im Winter 2019 die Räumlichkeiten an der Werrabrücke. Streichen, Einrichten, Dekorieren, Speisekarte entwerfen und Personal einstellen: „Das war eine Mammutaufgabe – aber wir haben alles geschafft. Das war nur mit der Unterstützung meines Mannes, unseres Sohnes, Hella Warmuth und einigen Freunden möglich". Nach einem guten Jahr kam dann Corona. Das Café musste schließen. Die Angestellten wurden in Kurzarbeit geschickt. „Das Schlimmste an dieser Zeit war die Ungewissheit“, erinnert sich Langlotz. „Keiner wusste, wie lange wir schließen müssen, wann es eine Öffnungsperspektive gibt.“ Sie überbrückte diese Zeit mit der Etablierung eines Kuchen-Außer-Haus-Verkaufs, nahm an der Hann. Münden Aktion „Weihnachtsmarkt in der Box“ teil und erweiterte den Verkauf von Dekorationsartikeln. Zugleich renovierte sie die Lagerräume, ließ Luftreinigungsgeräte installieren und setzte ein Hygienekonzept um. Darüber hinaus nahm sie an Online-Messen und Weiterbildungsangeboten teil. Auch an der Speisekarte wurde gefeilt: „Da wir bis heute unser beliebtes Frühstücksbüffet noch nicht wieder anbieten können, haben wir ein attraktives „Frühstück á la carte“ entwickelt.“ Außerdem engagiert sie sich im Dehoga Niedersachsen und ist dort seit diesem Jahr Bezirksvorsitzende des Verbandes Hildesheim. „Das alles ist nur mit einem guten Team an meiner Seite möglich“, betont sie.

Für die Zukunft hat Christiane Langlotz noch einiges geplant: In den bevorstehenden Wintermonaten wird sie die Außenterrasse des Cafés weihnachtlich dekorieren. An Stehtischen können ihre Gäste dann raffinierte Heißgetränke wie Punsch und Glühwein genießen. Auch die Speisekarte wird mit Bratapfelgerichten und individuellen Gebäck- und Frühstücks-Kreationen saisonal erweitert. Ihre exponierte Lage direkt am Ufer der Werra möchte sie auch in 2022 gern für ihre Gäste zur Verfügung stellen. „Kleine Tische direkt in Wassernähe wären ideal für unsere Besucher. Es ist einfach traumhaft, dort bei einem Kaffee oder einem Glas Wein zu verweilen.“