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Artikelfoto Miriam Merkel

Interview mit Petra Broistedt

Oberbürgermeisterin der Stadt Göttingen

meineRegion: Sehr geehrte Frau Broistedt, herzlichen Dank, dass Sie sich für unsere Fragen ein wenig Zeit nehmen. Sie sind ins Göttinger Rathaus eingezogen und wir wollen wissen: Wie waren Ihre ersten Tage im neuen Amt?

Die ersten Tage waren tatsächlich sehr spannend und aufregend. Ich kannte das Rathaus ja bereits als Dezernentin. Als Oberbürgermeisterin sehe ich es jetzt mit einem anderen Blick. Das öffnet den Horizont. Bei allen Aufgaben und den anstehenden Herausforderungen kann ich mich auf ein tolles Team, auf engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen. Das ist ein schönes Gefühl.

meineRegion: Kurz vor dem Jahreswechsel ist es Zeit, die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen und einen Blick in 2022 zu werfen. Wie war das vergangene Jahr für Sie persönlich? Welche besonderen Ereignisse verbinden Sie mit diesem Jahr?

Da sind der Wahlkampf und der Wahlsieg zu nennen, ganz klar. Das sind meine persönlichen Highlights. Mit Blick auf die Pandemie gehört es zu den Höhepunkten des Jahres, dass wir im Januar so schnell mit dem Impfen der älteren Menschen beginnen konnten und nach und nach andere Altersgruppen an der Reihe waren. Landesweit haben wir sogar sehr lange die Impfrangliste angeführt. Auch das Göttingen und der Landkreis bislang verhältnismäßig gut durch die Pandemie gekommen sind, war gut. Jetzt befinden wir uns mitten in der vierten Welle und ich appelliere an alle, die sich noch nicht haben impfen lassen: Informieren Sie sich über die Impfung und ihre Wirkung, nutzen Sie eines der zahlreichen Impfangebote. Es dient ihrem eigenen Schutz und dem Schutz der Menschen um Sie herum. 

meineRegion: Auch in 2022 wird uns vor allem ein Thema begleiten: Corona. Die Pandemie hat uns seit zwei Jahren fest im Griff und die Meinungen und Einstellungen zum Thema gehen inzwischen weit auseinander. Wie kann man aus Ihrer Sicht Gesundheitsschutz, Impfkritik und größtmögliche Freiheit für alle zeitnah wieder herstellen?

Ganz aktuell haben wir den Weihnachtsmarkt in Göttingen abgesagt. Das war bitter, weil er für viele Menschen ganz einfach zur Jahreszeit gehört. Auch ich gehe gerne auf den Weihnachtsmarkt. Aber klar ist auch: Wir können einerseits nicht die Pandemie bekämpfen und auf der anderen Seite so tun, als könne das restliche Leben ganz normal weitergeführt werden. Nur gemeinsam kommen wir da gut durch. Oberstes Ziel bleibt dabei, den Infektionsschutz bestmöglich zu gewährleisten. Ich wiederhole mich jetzt gerne: Die Impfung ist immer noch die einzige Chance, hier für Licht am Horizont zu sorgen. 
Welche Ziele und Projekte priorisieren Sie für das kommende Jahr in Göttingen?

An Herausforderungen mangelt es nicht, da geht es Göttingen wie anderen Kommunen. Mir ist ein Göttingen für alle wichtig. Das zieht sich durch alle Themen: Wohnen, Bildungschancen, Arbeit, Sport, Kultur und Freizeit – und natürlich auch beim Klimaschutz und der Verkehrswende. Ein großes Thema ist bezahlbares Wohnen. Das andere ist das Erreichen unserer Klimaziele. Göttingen hat hier bereits eine gute Bilanz vorzuweisen. Da muss aber noch mehr gehen. Klar ist auch: Eine Stadt kann das Klima nicht allein retten. Es kommt hier auf alle an, auf die Menschen, auf die Unternehmen, auf Institutionen, auf die Politik. Es ist im wahrsten Wortsinn eine Gemeinschaftsaufgabe.
  
meineRegion: Welche persönlichen Ziele und Wünsche haben Sie für das neue Jahr?

Wie heißt es so schön? Gesundheit ist nicht alles - aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Das erleben wir gerade mit voller Wucht. Ganz oben auf meiner Liste steht daher, dass wir einen guten Weg finden, mit der Pandemie zu leben und wieder zu einem normalen Alltag zurückkehren können.