Privat

Jede Bewegung ist besser als keine Bewegung

meinWMK: Sehr geehrte Frau Schott, Sie sind Breiten- und Gesundheitssportbeauftragte beim Sportkreis Werra-Meißner e.V. Erzählen Sie uns kurz, was zu Ihren Hauptaufgaben zählt.

Tina Schott: Der Sportkreis ist der „Landessportbund vor Ort“, wir arbeiten für unsere Sportvereine im Werra-Meißner-Kreis. Die Mitglieder in unserem Vorstand kümmern sich ressortbezogen um alle Fragen rund um den organisierten Sport und sind z.B. für Vereinsförderung- und Beratung, Seniorensport, Inklusion und vielfältige weitere Aufgabenbereiche zuständig. 

Meine Aufgabe ist es, die Vereine mit Ideen und Angeboten zum Breiten- und Gesundheitssport zu unterstützen und zu informieren, ein offenes Ohr für Fragen und Anliegen zu haben und passende Fortbildungen anzubieten. Auch bei der Gründung von neuen Breiten-, Gesundheitssportgruppen oder Abteilungen, stehe ich gern beratend zur Seite. Ich arbeite regional eng mit dem Turngau Werra zusammen und bin in unserem Landkreis gut mit vielen weiteren Institutionen vernetzt.  Die Gesundheitssportbeauftragten in Hessen tauschen sich regelmäßig aus, so können wir hessenweit gemeinsam voneinander lernen und profitieren. 

Im Rahmen meines Ehrenamtes habe ich im Jahr 2020 die gemeinsame Initiative Gesundheit & Sport des Sportkreises Werra-Meißner e.V., des Turngau Werra und des Physiotherapeuten- und Lehrers an der Physiotherapieschule in Hessisch Lichtenau, Christian Burkert, ins Leben gerufen. Bewegungsmangel und seine Folgen für die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen sind ein immer wiederkehrendes Thema in den öffentlichen Medien. Wir wollen entgegenwirken und Menschen in Bewegung bringen, idealerweise in den Gruppen der heimischen Sportvereine! Wir möchten mit unserem Projekt Menschen aller Altersgruppen zu mehr Bewegung motivieren und die Sportvereine und Übungsleiter*innen im Werra-Meißner-Kreis fördern. Es gibt bereits viele tolle Sportangebote und oft auch noch „freie Plätze“ für Interessenten. Glücklicherweise konnten wir Frau Dr. Alexandra Böhmert, Oberärztin der Wirbelsäulenorthopädie und praktizierende Orthopädin aus Bad Sooden-Allendorf, als Schirmherrin für unsere Initiative gewinnen. 

meinWMK: Wie sind die Sportangebote aus Ihrer Sicht im Werra-Meißner-Kreis aufgestellt? Ist für Jede*n etwas dabei?

Tina Schott: Unsere Vereine vor Ort sind sehr gut aufgestellt. Vom Eltern-Kind Angebot bis zu Bewegungsgruppen für Hochaltrige ist für jede*n etwas dabei. Wenn auch nicht in jedem Dorf, aber in den allermeisten. Bewegungshits für Kids, Fitness Cocktail, Yoga, Pilates, Gymnastik, Walking, Sport für „echte Kerle“, Ball & Fun, Präventionssport, Rehabilitationssportkurse und nicht zu vergessen die Sportabzeichen-Treffs – das sind nur einige der Möglichkeiten, die unsere Vereine bieten. Es gibt neuen Trendsport und liebgewonnene Dauerbrenner. Die Angebote der Sportvereine sind auf unserer Homepage unter www.sportkreis-werra-meissner.de, Gesundheitssportangebote, zu finden. Die Suchmaschine filtert nach Kategorien und Orten. Wer möchte kann die Servicestelle des Sportkreises auch gern anrufen. Unter der Tel. 05652-918303 helfen die Mitarbeiterinnen gern bei der Suche nach dem richtigen Angebot.  

meinWMK: Sport ist mehr als eine „Freizeitbeschäftigung“. Wie kann gezielter präventiver Sport Krankheiten vorbeugen?

Tina Schott: Wissenschaftlich wurde nachgewiesen, dass wir durch regelmäßige Bewegung und Sport vielen so genannten Zivilisationskrankheiten wie z.B. Herzinfarkt, Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht oder auch Rückenschmerzen und psychischen Problemen vorbeugen können. Annähernd jede*r zweite in Deutschland ist zu inaktiv. Grundsätzlich gilt: Jede Bewegung ist besser als keine Bewegung, spazieren gehen ist besser als sitzen bleiben. Wichtig ist, dass wir den präventiven Sport als das verstehen was er ist. Ein wichtiger Baustein zur eigenen Gesundheit und Lebensqualität – jede*r tut es für sich selbst.

Die Regelmäßigkeit ist der Schlüssel zum persönlichen Erfolg. Besonders in der Freizeit, in der die allermeisten von uns Sport treiben, ist es wichtig das Bewegung Spaß macht, sonst bleibt man nicht dran.  Das spiegelt die Vielfalt der Vereinsangebote wieder, für jede*n ist das Richtige dabei.

meinWMK: Und wie kann Sport nach einer Krankheit zur Genesung beitragen?

Tina Schott: Sport beeinflusst unser Wohlbefinden, beeinflusst oft Krankheitsverläufe positiv, verbessert unsere Leistungsfähigkeit und unsere seelische Gesundheit. Bewegung trägt zu unserem Wohlbefinden und so auch zur Genesung erheblich bei. Je nach der Schwere einer Erkrankung kann man, am besten in Absprache mit dem Arzt, den Sport nach und nach wiederaufnehmen. 

Ärzte haben auch die Möglichkeit, Rehabilitationssport, z.B. bei einer chronischen Erkrankung, zu verordnen. Viele Vereine im Werra-Meißner-Kreis bieten Rehasport mit speziell ausgebildeten, zertifizierten Übungsleiter*innen z.B. zu folgenden Bereichen an: Wirbelsäulengymnastik, Coronarsport, Lungensport, Krebsnachsorge und Wassergymnastik. Außerdem führen eigene Fortschritte in der Mobilisierung und Trainingserfolge zu einem positiven Selbstwertgefühl und psychischer Stabilität.